FUSSBALL
Duell der Regionalligaabsteiger in Düren – Hohkeppel kehrt in die Westkampfbahn zurück
Lindlar – Eintracht Hohkeppel kehrt für das Duell der beiden Regionalligaabsteiger in die Dürener Westkampfbahn zurück – Erinnerungen daran haben aber nur wenige im Klub.
Von Thomas Giesen
Vorschau Mittelrheinliga (14. Spieltag)
1. FC Düren – Eintracht Hohkeppel (Sonntag, 14:30 Uhr).
Es fehlen: Cenk Durgun, Alexander Guiddir.
Zum Spiel: Für die Hohkeppeler ist es eine Rückkehr in bekannte Gefilde. Eine Saison lang trugen die Oberberger, mangels regionalligatauglicher Spielstätte, ihre Heimbegegnungen in der Dürener Westkampfbahn aus und teilten sich das Stadion mit dem 1. FC Düren, ehe es am Ende der vergangenen Spielzeit für beide wieder zurück in die Mittelrheinliga ging. Auf dem Weg dorthin hatte sich einiges zugetragen: Im Frühjahr 2025 meldete der Dürener Klub Insolvenz an. Daraufhin kündigten fast alle Spieler der 1. Mannschaft sowie das komplette Trainerteam fristlos. Statt aus der Regionalliga zurückzuziehen, veranstalteten die Dürener ein Spielercasting, unterstützt von einem Fußballinfluencer, und schafften es schließlich, aus vereinslosen Kickern eine spielfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen.
Hohkeppels damaliger Trainer Iraklis Metaxas bezeichnete die allseits umstrittene Aktion der Dürener seinerzeit als „Kirmesveranstaltung“, was ihn sein Amt kosten sollte. Der Eintracht-Vorstand zeigte sich loyal zum Partnerverein und entließ Metaxas. Anschließend taumelten beide Teams dem Abstieg entgegen. Mittendrin war vom aktuellen Team der Hohkeppeler aber kaum jemand. Nach dem Abstieg tauschte die Eintracht beinahe den gesamten Kader aus und in Düren gab es ebenfalls eine Neuausrichtung. Auch Eintrachts Trainer Abdullah Keseroglu war damals nicht dabei. „Die Vorgeschichte interessiert mich nicht. Es ist eine neue Saison, eine neue Liga und eine andere Mannschaft“, hakt der Coach das Thema ab.
Die neue Mannschaft der Dürener, vorwiegend zusammengestellt aus Spielern der abgemeldeten Zweitvertretung und einigen Neuverpflichtungen vom Landesligisten Viktoria Arnoldsweiler und dem Mittelrheinligisten VfL Vichttal, ist in der Saison angekommen. „Sie haben alle überrascht, deshalb sind wir auch gewarnt. Wir werden maximal gefordert sein. Es ist eine gut strukturierte und organisierte Mannschaft“, mahnt Keseroglu, der vor seinem Engagement in Hohkeppel schon mit seinem ehemaligen Team des FC Pesch in Düren mit 1:3 unterlag. Die Bilanz des Gastgebers ist stark: Sieben Spiele hatten die Dürener zwischenzeitlich in Folge nicht verloren, dabei vier Siege gefeiert und jeweils gegen die Topteams aus Bergisch Gladbach, Wegberg und Siegburg unentschieden gespielt, ehe die Serie am vergangenen Sonntag auswärts beim TuS Königsdorf riss.
Auf eigenem Platz sind die Dürener jedoch weiterhin unbesiegt und, hinter den Hohkeppelern, in der Heimtabelle Zweiter. Wohl auch wegen des Naturrasens, der schon zu Hohkeppeler Regionalligazeiten häufig in bedauernswertem Zustand war. „Wir müssen uns gut vorbereiten und den Platz annehmen. Im Winter ist er nicht gut zu bespielen. Aber wir nehmen es, wie es ist“, so Keseroglu. Die Personalsituation hat sich derweil verbessert. Hendrik Strobl und Rudolf Gonzalez sind zurück auf dem Trainingsplatz.
