FUSSBALL

Zu viele Fehler, zu große Gier

lo; 25.10.2020, 18:35 Uhr
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Bilder: Michael Kleinjung, Holger Plum (Mitte): Dennis Kanias 2:2 (v.li.) war für Nümbrecht zu wenig, Babu Sylla glänzte bei Hohkeppels Sieg mit einem Dreierpack und Jan Peters brachte Wiehl in Führung.
FUSSBALL

Zu viele Fehler, zu große Gier

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lo; 25.10.2020, 18:35 Uhr
Oberberg - Nümbrecht zieht gegen das bisherige Schlusslicht den Kürzeren - Wiehl gibt Sieg in letzter Sekunde aus der Hand - Hohkeppel nicht zu stoppen - Die Fußball-Landesliga wird präsentiert von der Sparkasse Gummersbach (AKTUALISIERT).

SSV Homburg-Nümbrecht – Borussia Lindenthal-Hohenlind 2:4 (1:2).

 

Nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub war SSV-Trainer Torsten Reisewitz merklich frustriert. Seine Mannschaft vermochte es nicht, die guten Leistungen der Vorwochen zu bestätigen. Das bisherige Schlusslicht feierte auf fremden Terrain den zweiten Saisonsieg. „Heute war es zu einfach, gegen uns Tore zu erzielen. Wir haben uns in der Vorwärtsbewegung zu viele Fehler und individuelle Patzer geleistet“, erklärte Reisewitz. „Hinzu kommt, dass Lindenthal eine brutale Quote hatte und fast jede Chance genutzt hat. Die Niederlage war verdient.“       

 

Die Nümbrechter legten fulminant los und hätten bereits nach 30 Sekunden führen können, als ein satter Schuss von Niklas Clemens den Pfosten erzittern ließ. Zu Beginn erlaubte man den Gästen kaum Möglichkeiten zur Entlastung, ehe Jan Luca Krämer auf der rechten Abwehrseite das Laufduell gegen Charalampos Amanatidis verlor. Dessen Zuspiel in die Mitte verwertete Alexander Fuchs zum 0:1, das den Borussen spürbaren Auftrieb gab. Fortan waren sie es, die das Gros der Zweikämpfe gewannen.

 

Einen Lupfer von Nils Humbracht bugsierte Keeper Martin Stich im Zurücklaufen mit allergrößter Mühe über die Querstange. Im Anschluss an den daraus resultierenden Eckstoß versuchte es Timo Vaßmer ebenfalls mit einem Heber – diesmal guckte Stich in die Röhre, den Ball berührte er nur noch mit den Fingerspitzen. Vom anfänglichen Schwung war beim SSV zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu erkennen, der Anschlusstreffer hatte sich nicht angedeutet. Nach einem Querpass von Julian Opitz knipste Kilian Seinsche zum siebten Mal in dieser Saison.

 

In der 36. Minute bügelte Stich seinen eigenen Fehler - er hatte eine Ecke unterlaufen – mit einer Glanzparade gegen Humbracht aus (36.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff sauste ein Kopfball-Aufsetzer von Krämer um Zentimeter vorbei (45.+1). Unmittelbar nach der Pause sorgte Außenverteidiger Dennis Kania nach einer Einzelaktion, gekrönt mit einem präzisen 18-Meter-Abschluss ins lange Eck, für den Ausgleich, doch die Hoffnungen auf eine Aufholjagd erlitten wenig später durch das 2:3 von Humbracht einen herben Dämpfer.

 

Auch wenn den Blau-Gelben das Bemühen nicht abzusprechen war, reichte es nicht, um sich abermals zurückzumelden. Amanatidis machte für die Kölner frühzeitig den Sack zu. „Nach dem 2:2 waren wir ein Stück weit zu gierig und haben uns schnell einen Konter gefangen“, ärgerte sich Reisewitz. „Wir haben, nachdem uns das schon bei der Niederlage gegen Endenich passiert ist, zum zweiten Mal einem Gegner, der auf dem Boden liegt, wieder auf die Beine geholfen.“    

          

Tore

0:1 Alexander Fuchs (13.), 0:2 Timo Vaßmer (18.), 1:2 Kilian Seinsche (33. Julian Opitz), 2:2 Dennis Kania (48.), 2:3 Nils Humbracht (51.), 2:4 Charalampos Amanatidis (73.).

 

SSV Homburg-Nümbrecht

Martin Stich; Dennis Kania, Tom Hillenbach, Jan Luca Krämer, Marvin Hennecken, Takaaki Ooka (75. Philipp Rüttgers), Julian Schwarz, Kilian Seinsche, Christian Rüttgers (64. Jan Leyerer), Niklas Clemens (64. Ricardo Bauerfeind), Julian Opitz.

 

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FV Bad Honnef – FV Wiehl 1:1 (0:0).

 

Bitterer Schlussakkord für den FV Wiehl, dem wenige Sekunden fehlten, um die Negativserie zu beenden. In der fünften Minute des Zugabenteils schlugen die Hausherren, die alle Akteure inklusive des Keepers nach vorne beordert hatten, eine hohe Flanke in den Strafraum. Die Martens-Elf konnte die Situation nicht bereinigen, so dass die Badestädter in Person von Marc-Joel Skoda zum glücklichen Ausgleich kamen. „Der Schiedsrichter hatte eine Nachspielzeit von drei Minuten angezeigt“, wunderte sich Wolfgang Martens über den aus Sicht verspäteten Abpfiff des Unparteiischen.

 

Die Schuld für den Verlust von zwei wertvollen Zählern wollte er aber nicht ausschließlich beim Spielleiter suchen. „Wir müssen diese Aktion besser verteidigen, wobei es im Fußball immer wieder vorkommt, dass solche Tore fallen“, sagte der Coach. „Die Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, ihre Möglichkeiten zum 0:2 nicht genutzt zu haben. Dann wäre die Messe gelesen gewesen.“ Die erste Halbzeit war arm an Höhepunkten und alles andere als ein Gourmethappen, wozu auch der tiefe Naturrasen beitrug. „Beide Teams waren wegen der Tabellensituation sehr nervös. Es gab kaum flüssige Ballpassagen“, berichtete Martens.

 

Nach dem Seitenwechsel nahmen die Gäste das Heft des Handelns in die Hand kontrollierte laut Martens das Geschehen. Etwa eine Viertelstunde vor Ablauf der regulären Spielzeit markierte Jan Peters das 0:1. Anschließend stand die Kontertür für Wiehl weit offen, doch weder Peters noch Trian Vlachos und Ardit Mimini waren in der Lage, den erlösenden zweiten Treffer nachzulegen – mit den bekannten Konsequenzen. Damit warten die Mannen von der Eichhardt seit sechs Spieltagen auf einen Sieg. Ein Sonderlob verteilte Martens an U19-Kicker Tristan Arndt, der sein Startelf-Debüt feierte. „Er hat hervorragend gespielt“, so der Übungsleiter.             

 

Tore

0:1 Jan Peters (76.), 1:1 Marc-Joel Skoda (90.+5).

 

FV Wiehl

Matteo Tessarolo; Kevin Derksen, Waldemar Kilb (46. Julian Birk), Meikel Harder, Arlind Mimini, Vinzent Stoffel, Dominik Knotte, Ardit Mimini (90.+2 Adin Music), Tristan Arndt, Jan Peters, Trian Vlachos (89. Michael Möller).

 

 

Eintracht Hohkeppel – SSV Merten 5:1 (2:0).

 

Eintracht Hohkeppel bleibt in der Landesliga das Maß der Dinge: Auch der vor der Spielzeit hochgehandelte, im Klassement aber abgestürzte SSV Merten stellte für den ungeschlagenen Spitzenreiter keine Hürde dar. Am Ende schenkten die Schwarz-Gelben den Gästen fünf Treffer ein und bestätigten damit ihren Toreschnitt pro Spiel. In der momentanen Form dürfte das Ensemble von Coach Abdullah Keseroglu kaum zu stoppen sein. „Was die Mannschaft zurzeit abliefert, ist einfach geil. Dabei darf man nie vergessen, wie viel Arbeit dahintersteckt“, erläuterte der Coach, der eine souveräne Vorstellung seiner Elf sah. „Die Jungs haben fast alles richtig gemacht. Schade, dass keine Zuschauer dabei sein konnten.“

 

Die Fans – seit drei Wochen werden die Partien im Achim-Lammers-Waldstadion unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen – verpassten die 2:0-Pausenführung, die auf das Konto des Sturmduos Fadi Jfeily und Babu Sylla ging. Direkt nach Wiederbeginn baute Jfeily den Vorsprung aus, bevor Daniel Dogan für die ansonsten harmlosen Gäste per Sonntagsschuss das 3:1 besorgte. In Bedrängnis gerieten die Hohkeppeler nicht, zumal der überragende Sylla relativ zügig mit einem Doppelpack die passende Antwort bereithielt.

 

„Wir hatten noch fünf, sechs Hundertprozentige“, sprach Keseroglu von einem verdienten Erfolg. Die Defensivleistung hob er explizit hervor. „Heute hat jeder noch fokussierter gegen den Ball gearbeitet.“ Einziger Wermutstropfen: Der eingewechselte Severin Brochhaus handelte sich wegen wiederholten Foulspiels kurz vor Ultimo eine Gelb-Rote Karte ein.                    

 

Tore

1:0 Fadi Jfeily (5.), 2:0 Babu Sylla (15.), 3:0 Fadi Jfeily (46.), 3:1 Daniel Dogan (48.), 4:1 Babu Sylla (56.), 5:1 Babu Sylla (63.).

 

Besonderes Vorkommnis

Gelb-Rot gegen den Hohkeppeler Severin Brochhaus (89. Wiederholtes Foulspiel).

 

Eintracht Hohkeppel

Tom Brauer; Bünyamin Koyuncu (63. Severin Brochhaus), Ethem Kayis, Selcuk Alagöz, Walid Sekkour (87. Fuga Okamoto), Carsten Gülden (83. Niklas Rudat), Engin Ekrem (75. Eiki Nikaido), Mahmut Temür, Manuel Glowacz, Fadi Jfeily, Babu Sylla.

 

Tabelle und Ergebnisse Landesliga

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