GUMMERSBACH

Aus der Geschichte lernen

jaw; 08.05.2021, 14:30 Uhr
Fotos: Jan Weber --- Gerhard Jenders erinnert an die Zwangsarbeiterschaft im Oberbergischen.
GUMMERSBACH

Aus der Geschichte lernen

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jaw; 08.05.2021, 14:30 Uhr
Gummersbach - 76 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert der Verein "Unser Oberberg ist bunt, nicht braun" an die Schicksale der Zwangsarbeiter aus dem Oberbergischen.

Von Jan Weber

 

Der 8. Mai 1945 ist ein Tag, der mit Sicherheit auch in Zukunft niemals in Vergessenheit geraten wird. Der Zweite Weltkrieg war vorbei und das Volk wurde vom nationalsozialistischen Regime befreit. Neben den massenhaften Toden in Konzentrationslagern wurden viele Menschen als Zwangsarbeiter eingesetzt.

 

Auf dem Grotenbachfriedhof in Gummersbach gibt es eine Gedenkstätte für diejenigen, deren Eltern oder sie selbst als Zwangsarbeiter im Oberbergischen dienen mussten und aufgrund der unmenschlichen Bedingungen ihr Leben verloren haben. Der Verein "Unser Oberberg ist bunt, nicht braun" hielt heute Morgen eine Andacht in kleinem Rahmen, um den Toten zu gedenken, die im Oberbergischen ihr Leben ließen.

 

[Die Gedenktafel führt die Nationalitäten der Opfer auf.]

 

"Die Hoffnung, dass wir den Faschismus in all seinen Facetten eines Tages besiegen können, besteht. Die Vergangenheit mahnt uns und treibt uns an für eine gemeinsame Zukunft der Menschen zu kämpfen", so Gerhard Jenders, Vorsitzender von "Unser Oberberg ist bunt, nicht braun". Insgesamt sind 45 Menschen, wovon bei 39 die Namen und Schicksale größtenteils bekannt sind, auf dem Gräberfeld beerdigt. Ein großer Gedenkstein führt die Nationalitäten der Opfer auf. Viele von ihnen stammen aus Osteuropa, teils aber auch aus den Beneluxstaaten sowie Südeuropa. Menschen mit russischer Herkunft wurden vergleichsweise schlechter behandelt als Arbeiter mit italienischen Wurzeln, da die politischen Verflechtungen eine Rolle spielten.

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Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein konnte nicht an der Andacht teilnehmen, ließ aber einige Worte ausrichten: "Wir können das Unrecht von damals nicht rückgängig machen, wir sind aber dafür verantwortlich, es nicht zu wiederholen. Aus der Geschichte zu lernen, ist ein wichtiges Unterfangen." Viele der ehemaligen Zwangsarbeiter waren bei ihrem Tod erst im Kindesalter oder noch nicht einmal volljährig. Die harte und teilweise unzumutbare Arbeit wurde im Zusammenspiel mit schlechten Hygienegegebenheiten sowie der schlechten medizinischen Versorgung und des Auftretens von Krankheiten wie Tuberkulose zum Todesurteil für die Menschen.    

 

Mehr Informationen zu dem Thema gibt es hier.

 

 

 

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