GUMMERSBACH

Die Erinnerung wachhalten, um der Wiederholung zu wehren

us; 25.01.2025, 18:07 Uhr
Foto: Ute Sommer --- Nur wenige Passanten zeigten sich offen für ein Gespräch über die Parallelen zwischen damaliger und heutiger Geschichte.
GUMMERSBACH

Die Erinnerung wachhalten, um der Wiederholung zu wehren

us; 25.01.2025, 18:07 Uhr
Gummersbach - Mit einem Infostand auf dem Gummersbacher Lindenplatz erinnerte das Bündnis „Unser Oberberg ist bunt nicht braun“ an den 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.

Von Ute Sommer

 

Die Erinnerung an die Befreiung des KZ Ausschwitz, in dem rund 1,1 Millionen deportierte Menschen dem nationalsozialistischen Rassenwahn zum Opfer fielen, darf nicht in Vergessenheit geraten, davon sind die Mitglieder des Vereins „Oberberg ist bunt nicht braun“ derzeit überzeugter denn je. Dies der Grund für ihre heutige Aktion in der Gummersbacher Innenstadt, wo sie mit Infostand und im Gespräch mit Passanten versuchten, den Holocaust-Gedenktag ins Bewusstsein zu rücken und die Parallelität der Ereignisse damals und heute aufzuzeigen.

 

Spätestens seit dem jüngsten AfD-Parteitag, auf dem Parteichefin Alice Weidel mit dem Begriff „Remigration“ offen ein Schlagwort der extremistischen Neuen Rechten salonfähig machen wollte, sei die öffentliche Mahnung an den Holocaust-Gedenktag zwingend erforderlich, meinte Gerhard Jenders, der Vorsitzende von „Oberberg ist bunt nicht braun“. Zusammen mit einigen Mitstreitern informierte er über „Abschiebetickets“ der Karlsruher AfD, die Parallelen zur antisemitischen Propaganda der NSDAP aufwiesen.

 

Mit in der Gummersbacher Fußgängerzone dabei auch Kathrin Rzany deren Motivation die, ihrer Meinung nach, „besorgniserregende politische Lage“ ist. „Wir müssen uns jetzt aktiv für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit einsetzen“. Dem schließt sich auch Gabriele Dreistein aus dem Vorstand von „Unser Oberberg ist bunt nicht braun“ an, die die Äußerungen von CDU-Parteichef Friedrich Merz verurteilt, in denen er die Zustimmung der AfD in Fragen der Migration in Kauf nimmt. Allerdings sei es schwierig, sich den Vorübergehenden mit beiden Anliegen anzunähern, die Mehrheit der Menschen zeige sich desinteressiert.  

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