Gummersbach – Bei ihrem jährlichen Konzertabend in der Halle 32 verstärkte sich die Swing Company mit dem Gitarristen Manuel Marcos

Von Vera Marzinski

Zum jährlichen Auftritt der Swing Company in der Halle 32 lädt Bandleader Matthias Bauer immer einen oder mehrere „Special Guests“ ein. Diesmal bereicherte Gitarrist Manuel Marcos den grandiosen Konzertabend. Wie vielseitig er ist, zeigte er nicht nur an diesem Abend. Marcos spielt in Bands nahezu aller Genres von Jazz bis Rock - und früher sogar Tanzmusik. Seit 2004 unterrichtet er an der Musikschule Gummersbach und so war es fast ein Familientreffen in der Halle 32. Musiker, die vor Urzeiten zusammengespielt hatten, kamen - Schüler von Marcos, Freunde und Bekannte der Aufführenden und natürlich auch viele Musikbegeisterte.

Das Besondere an diesem Konzert: Die Elemente des Jazz-Fusion kombinierten Gitarrist und Bigband mit dem Rhythmus und der Ästhetik des Swings. Das funktionierte mehr als gut. Kein Wunder bei der erfahrenen „Swing Company“, die sich gerne auf neue Herausforderungen einstellt, und einem Gitarristen mit herausragendem Können und Talent in verschiedenen Musikgenres, von Blues über Rock bis hin zu experimentelleren Stilen.

[Herausragend das Spiel von Manuel Marcos – nicht nur bei „Spain“ von Chick Corea.]

Aber nicht nur Manuel Marcos sorgte für besondere Momente. Aus den Reihen der Bigband gab es auch Soli, wie von Posaunist Hans Vogel und gleich dreimal von Saxophonist Stephan Aschenbrenner. Zudem bereicherten Daniel Galati am Schlagzeug und Pianist Andreas Schnermann das Zusammenspiel. Beide standen schon oft mit Manuel Marcos auf der Bühne. Gesanglich unterstützte Valerie Rücker die Bigband bei „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“ - sowie im zweiten Teil bei „Fly me the Moon“. Matthias Bauer führte durchs Programm, hatte immer ein paar flotte Sprüche parat, stellte nach und nach die Bigband vor, warf nach abgeschlossenem Stück die Noten auf die Bühne - und war mit herausragenden solistischen Parts und gleichzeitigem Dirigat aktiv.

WERBUNG

Zuvor habe man überlegt, welche Stücke passen, was „Herzensnummern“ sind, so Bauer. Und die wurden entsprechend arrangiert. Swing sei "Musik, die sich gut anfühlt, die einen dazu bringt, mit dem Fuß zu wippen, den Körper zu bewegen und sich dankbar zu fühlen, am Leben zu sein.", sagte einmal Bob Mintzer. Bekannt ist Mintzer durch die Yellowjackets und seit 2016 hat der amerikanische Jazzmusiker, Komponist und Arrangeur die Leitung der WDR Big Band. Seine Kompositionen zählen zum Standard-Repertoire der modernen Big Band-Literatur.

Und so war auch einiges im Programm mit Special Guest von Mintzer dabei, wie „April in Paris“. Aber auch „Hurt so bad“ von Grant Green, „Fun Time“ von Count Basie un Joe Zawinuls "Mercy, Mercy, Mercy" im „Buddy Rich Big Band“-Arrangement.

[Durch das facettenreiche Programm führte Bandleader Matthias Bauer.]

Als Achtjähriger fing Manuel Marcos mit dem Unterricht bei seinem Vater Ramiro, einem Profi an der klassischen Gitarre, an, wechselte aber bereits mit elf Jahren zur E-Gitarre. Mit viel Spaß und Leidenschaft spielte er seitdem in diversen Bands, wie „Nightline“, der "Breakdown Blues Band“ oder "Between & Beyond", veröffentlichte mit Volker Fischer die CD "Twinpack" und war als Gitarrist bei rund 50 internationalen Produktionen beteiligt, aber auch bei diversen Musical- und Theateraufführungen.

An der Gummersbacher Musikschule unterrichtet er Konzert- und E-Gitarre – und im Publikum saßen mehrere Schüler, deren Augen leuchteten. Ein großes Vorbild und ein wahrhaftiger Ausnahmegitarrist - nicht nur solo, sondern auch in kleinen Musikgruppen und auch in großen Ensembles. Und noch eine Besonderheit an diesem Abend. Peter Sommer, der 40 Jahre den „WDR-Rockpalast“ dokumentierte, zeichnete den Konzertabend mit einem Team auf.