GUMMERSBACH
Großer Zapfenstreich: Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein sagt Tschüss!
Gummersbach – Zum Abschied bekommt Gummersbachs Stadtoberhaupt neben dem Ehrenring und einem Großen Zapfenstreich von der Feuerwehr auch die höchste Auszeichnung, die ein Nicht-Feuerwehrmitglied erhalten kann.
Von Peter Notbohm
Für Frank Helmenstein war es ein hochemotionaler Freitag. Mit einem offiziellen Festakt in der Halle 32, der Eröffnung der neuen Bibliothek im Einkaufszentrum Bergischer Hof und einem Großen Zapfenstreich auf dem Bismarckplatz endete am 31. Oktober die Amtszeit von Gummersbachs Bürgermeister. Helmenstein hatte sich nach 21 Jahren nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung gestellt. Ganz in Rente will er noch nicht, trotzdem hieß es am Freitag nach 7.683 Tagen Abschied nehmen – mit vielen geladenen Weggefährten, Freunden und seiner Familie. Die Veranstaltung begann ganz Helmenstein-untypisch fast mit einer halben Stunde Verspätung, da es sich das Stadtoberhaupt nicht nehmen ließ, jeden Gast am Eingang persönlich zu begrüßen.
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[Heiner Brand (li.) und Ulrich Stücker (re.) hielten die Laudatio auf Frank Helmenstein.]
Einer davon: Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, früherer Erster Beigeordneter Gummersbachs, der eine sehr persönliche Laudatio mit launigen Anekdoten auf seinen guten Freund hielt. Er beschrieb ihn als Taktikfuchs in Verhandlungen und als harten Malocher für die Stadt, der immer ein Ohr für die Menschen gehabt habe. „Gelebte Bürgernähe – das macht die Qualität eines Bürgermeisters aus und genau das macht die Qualität deiner Person aus“, sagte Stücker in Richtung Helmensteins: „Du hast das Beste für deine Heimatstadt erreicht.“ Als kleinen Gag schenkte ihm Stücker für die neue Bibliothek einen Bildband über die Stadt Wiehl.
Viele lobende Worte fand in der Halle 32 auch ein weiterer Freund Helmensteins, Handballlegende Heiner Brand. Der ehemalige Bundestrainer sprach davon, dass Helmenstein mit dem angestoßenen Transformationsprozess nicht nur Fußstapfen, sondern ganze Fundamente hinterlassen habe und damit allerhöchsten Respekt verdient habe. Gleichzeitig berichtete er auch mit einem Augenzwinkern, warum die beiden in Harmonie jedes Spiel des VfL Gummersbach verfolgen können. Ihr Erfolgsgeheimnis laut Brand: „Während ich konzentriert jedes Spiel geguckt habe, ruhten deine Augen auf Handydisplay.“ Seine Laudatio beendete Brand mit einem ‚Danke‘ für Helmensteins Leistungen.
Im Anschluss wurde dem Bürgermeister in Würdigung seiner besonderen Verdienste und Leistungen auf dem politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Gebiet der Ehrenring der Stadt Gummersbach, die zweithöchste Auszeichnung der Kreisstadt, verliehen. Überreicht wurde sie ihm von seinem Stellvertreter Jürgen Marquardt. Im Anschluss trug sich Frank Helmenstein zudem in das Goldene Buch der Stadt ein. Er werde den Bürgern Gummersbachs nie vergessen, dass sie ihm die Geschicke der Stadt in herausfordernden Zeiten übergeben haben, sagte Helmenstein, der den Tag seinen verstorbenen Eltern widmete.
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[Auch ins Goldene Buch der Stadt Gummersbach trug sich Frank Helmenstein ein.]
Moderiert wurde die Feierstunde in der Halle 32 von Radio Berg-Chefredakteurin Alex Pesch. Für die musikalische Begleitung sorgte das Gospelquartett des Gospelchors Gummersbach unter der Leitung von Annette Giebeler. Die Sängerinnen Stefanie und Martina Erdenberger und Sänger Noah Fritsche sowie Trommler Matthias Bergen sangen unter anderem ‚Oh Happy Day‘ und ein Queen-Medley, das passenderweise zum 50. Jahrestag des Songs mit Queens größtem Hit „Bohemian Rhapsody“ endete.
Anschließend ging es weiter ins Einkaufszentrum Bergischer Hof in die Innenstadt, wo die Eröffnung der neuen Bibliothek wartete (ein Extra-Artikel hierzu folgt). Von dort ging es für Helmenstein mit dem Fackelzug der Feuerwehr Gummersbach auf den Bismarckplatz, wo der Fanfarenzug und der Musikverein Müsen vor einer Vielzahl von Gummersbacher den Großen Zapfenstreich spielte. Helmenstein hatte sich vier Stücke im Vorfeld aussuchen dürfen: Hey Jude (Beatles), An Tagen wie diesen (Die Toten Hosen), Uptwon Girl (Billy Joel) und den Gummersbacher Schützenmarsch.
Vom Feuerwehrverband erhielt Helmenstein zudem in Würdigung seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens die Deutsche Feuerwehrehrenmedaille, die höchste Auszeichnung, die ein Feuerwehr-Nichtmitglied erhalten kann. Nach dem Großen Zapfenstreich wurde der Bürgermeister mit sechs Einsatzfahrzeugen einmal durch die Innenstadt gefahren, ehe es zurück zur Poststelle des Rathauses ging. Um Mitternacht übergab Helmenstein schließlich im Rathaus die Geschäfte an seinen Nachfolger Raoul Halding-Hoppenheit.
KOMMENTARE
1
Hoffentlich wird jetzt mal was unternommen um die Sterben Innenstadt vom Gummersbach zu retten.
Thoma , 01.11.2025, 06:56 Uhr2
Was für ein Glück, daß sich Frank Helmenstein über so viele Jahre für unsere Stadt eingesetzt hat. Das ganze Steinmüllergelände hat sich großartig entwickelt. Die TH mit Innovation-Hub. Ein wunderschöner Bahnhof und natürlich viele kleine unsichtbare Einsätze für unseren Heimatsort. Ein herzliches Dankeschön!
Johannes, 01.11.2025, 22:57 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.


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