GUMMERSBACH
Gummersbacher Bäder: Neuer Besucherrekord und trotzdem tiefrote Zahlen
Gummersbach – 226.000 Menschen suchten im vergangenen Jahr Abkühlung in den drei Gummersbacher Schwimmbädern – Trotzdem fällt der Verlust durch gestiegene Energiekosten höher aus.
Von Peter Notbohm
Neue Rekordzahlen für Gummersbachs Schwimmbäder. 2023 war für das Gumbala, das Hallenbad in Derschlag und das Naturfreibad Bruch das bislang umsatz- und besucherstärkste Jahr. Über 226.000 Menschen strömten in die drei Bäder und sorgten so für einen Umsatz von knapp 1,8 Millionen Euro. Das wurde nun im Betriebsausschuss Stadtwerke öffentlich, wo Christian Neuhaus, Betriebsleiter Bäder GmF, die Zahlen für das vergangene Jahr vorgestellt hat.
Trotzdem schreiben die drei Bäder tiefrote Zahlen. Das ist allerdings nicht unüblich: Hallenbäder und Freibäder sind bundesweit ein defizitäres Zuschussgeschäft für die Gemeinden und Städte. Statt dem einkalkulierten Minus von rund 1,65 Millionen Euro belief sich der Fehlbetrag in 2023 auf über 1,9 Millionen Euro. Grund hierfür sind vor allem die explodierten Energiekosten in Folge des Ukraine-Krieges. Denn während alle Kostenbereiche planmäßig oder sogar besser ausgefallen sind, musste die Stadt für Energie fast 463.000 Euro mehr bezahlen.
Ursache ist auch das defekte Blockheizkraftwerk (BHKW) Singerbrink. Durch den Defekt konnte kein Strom erzeugt werden, sodass über einen längeren Zeitraum Strom zu höheren Konditionen bei der AggerEnergie bezogen werden musste. Darüber hinaus konnte der Überschussstrom auch nicht ins Netz eingespeist werden, wodurch Stromerlöse entfielen. Derzeit prüft die Stadt den Bau eines neuen BHKW, allerdings gibt es derzeit kaum Anbieter auf dem Markt, die ein vergleichbares BHKW installieren können. Trotz des satten Minus spricht Neuhaus von einem „gut abgeschlossenen Kostenbereich“.
An beiden Hallenbädern wurden mehrere Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Im Gumbala wurde zudem die elektronische Schließanlage erweitert und das Lynxight Ertrinkungserkennungssystem installiert (OA berichtete). Sorgen bereiteten die Besucherzahlen des Naturfreibads Bruch: Hier fiel die Sommersaison schlicht ins Wasser. Wetterbedingt konnte 2023 das Bad nur an 20 Tagen geöffnet werden und wurde von 4.948 Menschen genutzt.
Auch für diesen Sommer sprach Neuhaus in seinem Ausblick von enttäuschenden Zahlen. Insgesamt 5.804 Besucher kamen bis zum 21. August in das Naturfreibad. Für kommendes Jahr plant die GmF sich personell besser aufzustellen, um das Bad nach den Sommerferien zumindest auch an den Wochenenden öffnen zu können. Im Gumbala sind hingegen die nächsten Rekordzahlen zu erwarten: Mit Stand zum 31. Juli wurden hier zehn Prozent mehr Besucher gezählt als im Vorjahr.
Zufrieden ist Neuhaus hingegen mit dem Feedback der Besucher. Das Gumbala habe seine Position als beliebtestes Familienbad in NRW behaupten und ausbauen können. Der Zulauf von Gästen aus den umliegenden Kreisen sei ungebrochen hoch. Die Beliebtheit des Bades zeige sich auch beim Verkauf der Stammkundenkarten, den sog. Geldwertkarten (+ 39,7 Prozent). Zudem sieht der Badleiter die Gummersbacher Bäder auf den einschlägigen digitalen Social-Media-Kanälen weiterhin sehr positiv bewertet.
KOMMENTARE
1
Freibad Bruch
Umdenken!
Wir fahren schon lange nicht mehr in das Bruch Freibad, mit dazu beigetragen hat das "Online Ticket".
Es gilt mal darüber nach zu denken, ob das Naturfreibad umzustellen ist
auf einen kostenlosen Eintrittsbetrieb und ein Baden ohne Aufsicht (Selbstverantwortung).
Es gilt zu prüfen, ob ein Konzept wie die " Wiese Schnütgenhof", eine
Einrichtung der Stadt Attendorn, umsetzbar ist.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN