GUMMERSBACH

In kurzer Zeit Großes auf die Beine gestellt

jaw; 08.04.2022, 14:40 Uhr
Foto: Jan Weber --- Lara Dornaika (vorne v.li.), Ayana Dornaika und Hannah Gumprecht hatten den Spendenlauf ins Leben gerufen.
GUMMERSBACH

In kurzer Zeit Großes auf die Beine gestellt

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jaw; 08.04.2022, 14:40 Uhr
Gummersbach - Drei Fünftklässlerinnen des Lindengymnasiums haben einen Spendenlauf initiiert - Über 46.000 Euro kommen geflüchteten ukrainischen Kindern und deren Familien zugute.

Von Jan Weber

 

Die beiden Schwestern Ayana und Lara Dornaika sowie Hannah Gumprecht, Fünftklässlerinnen am Städtischen Lindengymnasium Gummersbach (SLG), haben binnen weniger Tage einen Spendenlauf ins Leben gerufen, dessen Erlös an geflüchtete Kinder aus der Ukraine gehen soll. Mehr als 1.000 Menschen schnürten die Laufschuhe (siehe Bericht) und erzielten eine unglaubliche Spendensumme von über 46.000 Euro.

 

"Wir haben uns gemeinsam in die Lage versetzt, wie es sein muss, im Krieg zu leben und nicht sicher wieder herauskommen zu können", sagte Gumprecht. Sofort war den jungen Schülerinnen klar, dass sie etwas unternehmen müssen. Innerhalb von knapp zwei Wochen organisierten sie den Lauf gemeinsam mit einigen Lehrern und machten kräftig Werbung bei Freunden und den Familien der gesamten Schülerschaft. 75 Minuten hatten die Teilnehmer Zeit, um so viel Geld wie möglich zu erlaufen. Eine Spendenbox wurden von den Besuchern und Schaulustigen ebenfalls reichlich befüllt.

 

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"Unsere Schülerinnen und Schüler haben nicht nur sich, sondern viel mehr bewegt. Sie haben ein friedliches Zeichen gesetzt", so der stellvertretende Schulleiter Markus Niklas. "Gelaufen wurden etwa 13.000 Runden, umgerechnet rund 5.2000 Kilometer, die in etwa der Strecke von Gummersbach nach Mariupol im Osten der Ukraine und zurück entsprechen."

 

Bislang wurden knapp 600 ukrainisch-stämmige Vertriebene in Gummersbach gemeldet, der Großteil davon sind Kinder und Jugendliche. Am SLG sind bis heute 14 von ihnen aufgenommen worden, Schulleiterin Beatrix Will erwartet noch einige mehr: "Zuerst versuchen wir den Kindern die deutsche Sprache näherzubringen, um eine Grundlage für den gemeinsamen Austausch zu schaffen. Sie sollen so schnell wie möglich eine Einheit mit unseren Schülern bilden." Einige der oberbergischen Jugendlichen, die aus Osteuropa stammen und die ukrainische Sprache beherrschen, helfen bei der Überwindung der Sprachbarrieren.

 

Jeder Neuankömmling im Schulalter soll zwei Schecks erhalten. Eine Förderung über 200 Euro ist für schulische Anschaffungen wie Schulranzen gedacht, 100 Euro sind für Utensilien für den Schulsport bestimmt. "So ein großes Engagement in jungen Jahren ist bemerkenswert", freute sich Stadtkämmerer Raoul Halding-Hoppenheit, der den symbolischen Scheck stellvertretend für die Stadt entgegennahm. Die Geflüchteten wurden an verschiedene Schulen in Gummersbach aufgeteilt, über 16-Jährige kommen an die Berufskollege am Hepel und in Dieringhausen.     

KOMMENTARE

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Eine wunderbare Aktion dieser jungen Schüler und toll, dass die Lehrer und Schulleitung alles so gut geplant und durchgeführt haben. Ein Zeichen des Friedens und eine Linderung der Not für alle Betroffenen. Möge der Frieden schnellstmöglich kommen.

Pace, 09.04.2022, 02:11 Uhr
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