GUMMERSBACH
Joachim Tump macht es selbst
Gummersbach – Der Vorsitzende der Dieringhausener Schützengilde erlegte den Vogel mit dem 87. Schuss und regiert nun mit seiner Frau Sandra.
Von Leif Schmittgen
Ein turbulentes Jahr liegt hinter Joachim Tump von der Dieringhausener Schützengilde: Hatte er nach diversen Streitigkeiten und anschließenden Rücktritten im Vorstand doch selbst erst vor einigen Monaten das Ruder des 1910 gegründeten Traditionsvereins übernommen und ihn wieder in ruhige Fahrwasser gelenkt. So ruhig, dass ihm offenbar die Zeit blieb, selbst auf den Königsvogel anzulegen, der am vergangenen Wochenende während des Schützenfestes ausgeschossen wurde.
Seit 20 Jahren ist der 56-jährige Schornsteinfeger in der Schützengilde aktiv und war unter anderem lange Zeit Jugendwart. Zuvor hatte er bereits sechs Mal vergeblich versucht, die Königswürde zu erringen. Gegen einen Mitbewerber setzte er sich beim Schießen durch und erlegte den Vogel mit dem 87. Treffer. Tump wurde gestern gemeinsam mit seiner Ehefrau Sandra und den übrigen Würdenträgern vom Vizevorsitzenden Dieter Hart gekrönt.
Ebenfalls zwei Anwärter gab es auf den Prinzenvogel. Pia Wahl bewies das glücklichste Händchen und erlegte das begehrte Federvieh mit dem 66. Schuss. Die 23-Jährige wählte Mario Dresbach zu ihrem Prinzgemahl. Erstmals wurde in Dieringhausen der Kinderkönig, wegen verschärfter Vorschriften, mit dem Lichtpunktgewehr ermittelt. Georg Bauer (7) holte den virtuellen Vogel mit dem 86. Treffer und regiert gemeinsam mit seiner fünfjährigen Schwester Sophie. 190 Mal wurde auf den Vogel der Damenmeisterin angelegt, letztlich triumphierte Heike Dreyer. Schließlich gab es noch das Bürgerschießen, an dem sich Mitglieder aller örtlichen Vereine beteiligen können. Mit 18 Punkten siegte die Kolpingfamilie.
Während des Kommerses wurden langjährige und verdiente Vereinsmitglieder geehrt, zahlreiche Gastvereine besuchten das Schützenfest, dass gestern Abend beim Königsball unter musikalischer Begleitung der „Schilehrer“ aus dem Stubaital seinen Ausklang fand.
Ehrungen
Bronzene Ehrennadel des Oberbergischen Bundes (OSB)
Dietmar Breckner
Großes Verdienstkreuz
Daniela und Tim Trelle
Verdienstkreuz 1. Klasse
Dieter Hart
Thomas Müller
Bettina Trelle
Verdienstkreuz 2. Klasse
Regine Genge
Stefan Lang
Christel Petersdorf
Sandra und Alina Tump
Pia-Denise Wahl
60 Jahre
Fritz Fink
40 Jahre
Uwe Piller
25 Jahre
Will Dillenhöfer
Jürgen Kadolsky
Hans-Peter Knips
Lothar Prinz
Oliver Schmitz
KOMMENTARE
1
die traditionellen Schützenfeste sind nichts weiter wie auch die diversen Karnevalsveranstaltungen! - sehr kostenintensiv für die Mitglieder, und ggf. sehr belustigend für die teilnehmende Bevölkerung! - jedoch kein sehr positiver Nutzen vorhanden! - Volksbelustigung ggf. (!!)
Klaus Herden, 03.09.2019, 14:12 Uhr2
@H. Herden: schon einmal etwas von Tradition gehört? Und Sie haben doch keinen Nachteil von solchen Veranstaltungen, oder? Solange die Geselligkeit im Vordergrund steht, ist es gerade in der heutigen unruhigen Zeit gut das es Vereine gibt die Tradition weitergeben.
A. Berg, 04.09.2019, 07:36 Uhr3
Es ist bekannt, das sie immer etwas auszusetzen haben. Es zwingt sie keiner Schützenfeste zu besuchen. Und woher wollen sie wissen das die Feste, für die Mitglieder, sehr kostenintensiv sein sollen??? Es ist jedem Verein selber überlassen was dieser an Beitrag von seinen Mitgliedern nimmt. Und es ist jedem selber überlassen , ob er Mitglied in einem Verein wird oder nicht. Es ist auch jedem selber überlassen wieviel Geld er an solchen Veranstaltungen ausgibt. Und ja...wir, die Leute, die solche Veranstaltungen besuchen, haben Spaß dabei. Scheinbar kenn sie so etwas wie Spaß nicht...
Mitgleid eines Schützenvereins, 04.09.2019, 08:53 Uhr4
Herr Herden, ich schließe mich Ihrer Meinung an. Schützenfest ist nur ein Grund zum Saufen geworden sonst nix. Wofür steht dieses Schützenfest überhaupt? Dieses herumlaufen auf der Straße sorgt nur für Chaos.
Hauptsache Saufen, Saufen, Saufen.
5
@A.Herden: Wenn die Verantwortlichen dann auch die Tradition, das Brauchtum und die Geselligkeit in den Vordergrund stellen, liegen Sie sicherlich richtig. Dies zu fördern bedarf viel Aufwand, Einsatz aber auch finanzielle Mittel. Leider rückt im Kampf um die "Beste Stellung" die eigentliche Sache in den Hintergrund. Durch das Streben nach Macht und Auszeichnungen, verliert die Tradition viel zu oft ihren Wert, die Geselligkeit wird gemessen an Eitelkeiten und nicht an Stimmungen und guten Gesprächen. Und so werden Menschen, die über Jahrzehnte unermüdlichen Arbeitseinsatz zeigen durch die eigenen Kameraden ans Messer geliefert. Übereinander hetzen, anstatt miteinander reden. Das Fähnchen in den Wind aber das wesentliche, Tradition, Kameradschaft, Zusammenhalt dabei vergessen.
Alexandra Flick, 04.09.2019, 12:07 Uhr6
@ Herr Herden ich habe sie noch nie auf einem der Schützenfeste in Dieringhausen gesehen...geben sie doch dann bitte ihre Kommentare bei dem Bericht des Schützenvereins Marienheide ab (sie kommen ja aus der Nähe). Ach ja, das haben sie ja bereits! Sie haben den neuen Majestäten Glückwünsche unterbreitet. Zu ihren Kommentaren fällt mir leider nicht mehr zu ein!
@ Frau Flick sie kennen das Vereinsleben. Nur weil sie „negative Erfahrungen“ in ihrem Verein gemacht haben, muss das nicht für alle Vereine gelten! Dieringhausen ist ein kleiner Verein, der ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Trotzdem strebt hier keiner nach Macht od. Auszeichnungen. Hier kennt jeder jeden & es ist jedes Jahr immer wieder schön, alle zusammen an einem Wochenende zu sehen & zu Feiern. In diesem Sinne... Horrido!
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