GUMMERSBACH
Nikolaus-Express mit Kurs auf Meinerzhagen
Gummersbach - Auch ohne Dampflok und fern der üblichen Wiehltalstrecke lockte der Nikolaus-Express der IG Bw Dieringhausen am Wochenende zahlreiche Familien an – begleitet von einem bestens aufgelegten Hauptdarsteller.
Nebel, Nieselregen und grauer Dezemberhimmel konnten die Stimmung am Wochenende nicht trüben: Die Nikolausfahrten der IG Bw Dieringhausen waren auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg.
[Der Nikolaus stieg am Dieringhauser Bahnhof zu.]
Obwohl die vereinseigene Dampflok „Waldbröl“ noch in der Hauptuntersuchung steckt und die Wiehltalbahnstrecke weiterhin gesperrt ist, wollten die Eisenbahnfreunde nicht auf das traditionelle Nikolauswochenende verzichten. Statt durchs Wiehltal fuhr der „Nikolaus-Express“ diesmal mit der historischen Diesellokomotive der Baureihe V 60 über Gummersbach nach Meinerzhagen.
Vor der Sonntagsfahrt zeigte sich Youssuf Kiani, 2. Vorsitzender der IG Bw Dieringhausen, sichtbar zufrieden mit der Resonanz. Trotz des ungemütlichen Wetters seien die Waggons nahezu komplett ausgebucht, sagte er. „Es gibt einzelne Plätze, die kurzfristig wieder frei geworden sind, aber trotz des Regens sind alle Fahrgäste munter dabei und freuen sich auf den Nikolaus. Auch die Umstellung, dass die Dampflok nicht fährt und wir in die andere Richtung nach Meinerzhagen unterwegs sind, wird sehr gut angenommen. Das freut uns als Verein natürlich sehr.“
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[Familie Graf auf Abenteuerfahrt.]
Der Zug startete am Eisenbahnmuseum in Dieringhausen, der Nikolaus stieg – wie jedes Jahr – am Bahnhof Dieringhausen zu und begrüßte dort bereits die ersten winkenden Kinder. Im Zug selbst herrschte eine Mischung aus Vorfreude und nostalgischer Eisenbahnromantik. Die Familie Graf aus Engelskirchen war gleich mit drei Generationen angereist. „Die Nikolausfahrt hat uns bewogen, wieder mitzufahren. Es ist vor allem für die Kinder ein Erlebnis“, erklärten sie. Schon im vergangenen Jahr hatten sie eine Fahrt mit dem „Bergischen Löwen“ unternommen – und wollten diese Tradition unbedingt fortsetzen.
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[Los ging die Fahrt am Dieringhauser Eisenbahnmuseum.]
Auch der Nikolaus selbst genießt die besondere Atmosphäre. „Guten Morgen, hier spricht der Nikolaus. Ich warte auf die Eisenbahn, aber die ist schon zweimal an mir vorbeigefahren“, scherzte er am Bahnsteig. Seit etwa zehn Jahren ist er für den Verein im Einsatz. „Ich bin damals einmal als Ersatzmann eingesprungen und habe den Job behalten. Die Kinder haben ihren Spaß – und das ist die Hauptsache.“
Die Fahrt führt in diesem Jahr rund 22 Kilometer durchs Bergische Land und dauert mit Hin- und Rückweg etwa zweieinhalb Stunden. Nachdem der Betreiberwechsel auf der Wiehltalbahn abgeschlossen ist, hofft der Verein darauf, im kommenden Jahr wieder auf die traditionelle Strecke zurückkehren zu können. Auch die Dampflok „Waldbröl“ soll im Frühjahr zum Saisonstart des „Bergischen Löwen“ zurückkehren, wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind.


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