GUMMERSBACH
Protest gegen die Erdogan-Regierung
Gummersbach – Auf dem Lindenplatz demonstrierten die Teilnehmer einer Kundgebung für die Freilassung der in der Türkei inhaftierten Oppositionellen.
An einer Protestkundgebung auf dem Lindenplatz in Gummersbach nahmen rund 100 türkeistämmige Migranten und Deutsche teil. In Reden auf Deutsch und Türkisch wurde bei der Mahnwache gegen die Erdogan-Regierung in der Türkei protestiert. Berichten in den vergangenen Tagen zufolge wurden der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, und über 100 Menschen, darunter Bürgermeister, Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler und Gewerkschafter, festgenommen. Die Veranstalter betonten, dass diese Praxis undemokratisch und rechtswidrig sei, und forderten die sofortige Freilassung aller Inhaftierten.
Aziz Kocyigit, Vertreter der Föderation Demokratischer Arbeitervereine, sagte in seiner deutschen Rede: „Das türkische Volk steht auf persönlicher Ebene vor der Frage: Diktatur oder Demokratie. Wenn die Diktatur ausgerufen wird, werden demokratische Maßnahmen ergriffen, um ihren Zugang zur Macht zu verhindern.“ Der Vorsitzende des Alevitischen Kulturzentrums Oberberg, Ercümet Yildiz, erklärte, die seit 23 Jahren wirkende Regierung Erdogans habe den gesamten Staat übernommen und übe ständigen Druck auf die Oppositionskräfte aus. Gerhard Jenders, Vorsitzender des Vereins „Oberberg ist bunt, nicht braun“, drückte in seiner Rede seine Verbundenheit mit den demokratischen Kräften in der Türkei aus.
In der Türkei finden seit Tagen vielfältige Protestaktionen mit zehntausenden Teilnehmern statt.
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