GUMMERSBACH
Public Viewing: „800 ist das Maximum“
Gummersbach - Eine Erweiterung des EM-Biergartens auf dem Steinmüllergelände auf den Stadtgarten ist nahezu ausgeschlossen.
Von Peter Notbohm
Mehr als 800 Menschen dürfen nicht in den Gummersbacher EM-Biergarten auf dem Steinmüllergelände. Diese Zahl hat Bürgermeister Frank Helmenstein auf Anfrage der Linken nun im Stadtrat öffentlich gemacht. „Mehr geht aus Sicherheitsgründen nicht“, sagte das Stadtoberhaupt. Zu Beginn der Europameisterschaft sah das Sicherheitskonzept 500 Zuschauer vor, dieses wurde inzwischen angepasst, sodass mehr Menschen auf die Fläche dürfen.
Diyar Agu hatte angeregt, ob man das das Public Viewing auf dem Steinmüllergelände nicht in „einem anderen Format“ aufstellen könne. Er sei hierauf aufgrund des begrenzten Platzes von vielen Bürgern angesprochen worden.
Helmenstein stellte klar, dass Public Viewing-Events in der Stadt schon seit der WM 2006 immer von Privatpersonen organisiert worden seien, die Stadt lediglich unterstützend agiert habe. Auch dem aktuellen EM-Biergarten habe man vor dem Turnier und nach den ersten beiden Gruppenspielen der deutschen Nationalelf eine Erweiterung auf den Stadtgarten angeboten. Dies sei aber abgelehnt worden. „Uns wurde gesagt, dass es an Servicepersonal und Sicherheitskräften fehlt, um das leisten zu können“, so Helmenstein.
Der Bürgermeister zog einen Vergleich zur WM 2006: „Damals haben wir 10.000 Menschen mit einem Flatterband und drei Securityleuten bewältigt.“ Das sei heute aufgrund des enorm gestiegenen Aufwands nicht mehr möglich „und ist auch eine Frage der Lukrativität“. Jungen Menschen riet er in einem Anflug von Ironie, nicht studieren zu gehen, sondern sich auf den Verleih von LED-Leinwänden zu spezialisieren: „Es ist ein Wahnsinn, was das kostet.“
Biergarten-Mitorganisator Timo Bay sagte auf OA-Anfrage, dass ein Umbau bzw. eine Erweiterung aus wirtschaftlichen Gründen für die Veranstalter nicht rentabel sei.
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