GUMMERSBACH

Verkehrserziehung mit Perspektivwechsel: Kinder lernen den „toten“ Winkel kennen

mh; 06.06.2025, 10:10 Uhr
Fotos: Mika Härtel --- Die zehnjährige Schülerin Saskia mit Polizeihauptkommissarin Kerstin Schinkowski von der Verkehrsunfallprävention.
GUMMERSBACH

Verkehrserziehung mit Perspektivwechsel: Kinder lernen den „toten“ Winkel kennen

mh; 06.06.2025, 10:10 Uhr
Gummersbach - Am Donnerstag gab es für die Schüler des vierten Jahrgangs an der GGS Hülsenbusch im Rahmen der Radfahrprüfung eine lehrreiche Aktion zur Unfallprävention.

Von Mika Härtel

 

Unsichtbares wurde am Donnerstagvormittag auf dem Hof der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Hülsenbusch sichtbar gemacht. Im Rahmen der bevorstehenden Radfahrprüfung für die Schüler des vierten Jahrgangs lernten sie alles Wichtige zum „toten“ Winkel kennen. Mit dabei Polizeihauptkommissarin Kerstin Schinkowski und Polizeioberkommissarin Daniela Kindel von der Verkehrsunfallprävention des oberbergischen Polizei sowie Lkw-Fahrlehrer André Bubenzer und Schulleiter Edgar Prinz.

 

[Auch Schulleiter Edgar Prinz nahm am Steuer des Lkw Platz.]

 

Ein Perspektivwechsel sollte den Schülern das Sichtfeld eines Lastzugfahrers näherbringen. Jedes Kind durfte sich in das Führerhaus setzen. Ein weiteres stellte sich vor das Fahrzeug und ging so weit zurück, bis es zum Blickkontakt mit dem Klassenkamerad auf dem Fahrersitz kam. Je nach Größe der Schüler konnten sich der Kinder erst nach vier bis sieben Metern Abstand sehen. Der Rest der Kinder stand auf einer Plane im „toten“ Winkel rechts neben dem Lkw, um zu veranschaulichen, dass selbst eine ganze Klasse im nicht einsehbaren Bereich für den Fahrer verschwinden kann.

 

WERBUNG

„Egal ob Autofahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger, die gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist sehr wichtig“, so Schinkowski. Dadurch dass es zurzeit auf den Autobahnen rund um den Oberbergischen Kreis viele Baustellen und Staus gibt, würde der Güterverkehr in den ländlichen Gebieten der Region zunehmen und das Unfallrisiko im Zusammenhang mit „toten“ Winkeln steigen, erklärt Kindel. Zudem würde auch die Zahl der Rad- und Pedelecfahrer im Straßenverkehr zunehmen.

 

 

Durch Bubenzer, der als Fahrlehrer bei einem Abfallwirtschaftsunternehmen tätig ist, wurde die Aktion möglich gemacht. Er ist Vater von einem Schüler der GGS Hülsenbusch und stellte einen Lkw von der unternehmenseigenen Fahrschule, die ihren Sitz in Köln hat, zur Verfügung. „Im Kölner Raum führen wir solche Aktionen regelmäßig durch. Heute ist es das erste Mal in Oberberg“, sagte er. Die Kinder sollten für das Thema sensibilisiert werden und ihnen müsse erklärt werden, wie sie sich im Straßenverkehr zu bewegen haben.

 

Zum Schluss veranschaulichten die Protagonisten mithilfe einer Kartoffel, was passiert, wenn der Lastzug über einen Fuß fährt. Am Ende war nur noch Kartoffelbrei übrig, und die Kinder waren sich einig, dass sie ihren heilen Fuß lieber behalten möchten.

WERBUNG