GUMMERSBACH
Tierfunde: Vom Wolf gerissen?
Gummersbach – Am 7. Januar entdeckten Spaziergänger bei Hardt-Hanfgarten ein verendetes Reh, der zuständige Jagdpächter Klaus Rothstein vermutet einen Wolf dahinter – DNA-Probe soll Aufschluss geben, totes Schaf erhärtet den Verdacht (AKTUALISIERT).
Von Leif Schmittgen
Vorgestern entdeckte ein Spaziergänger ein verendetes Reh auf einem Waldweg in der Nähe der Gummersbacher Ortschaft Hardt-Hanfgarten und informierte den zuständigen Revierpächter Klaus Rothstein. Dieser vermutet, dass ein Wolf das Tier gerissen haben könnte. Rothstein setzte sich mit Vertretern des Naturschutzbundes (NABU) in Verbindung, die wiederum eine DNA-Probe in Auftrag gegeben haben, die den Verdacht des Jagdpächters bestätigen soll.
„Mit einem eindeutigen Ergebnis können wir spätestens in zwei Monaten rechnen“, hofft Rothstein auf schnelle Antwort. Die Fundstelle des Rehs liegt rund 300 Meter von der Stelle entfernt, wo das Tier gerissen (getötet) wurde. Vermutungen, dass – wie in sozialen Netzwerken verlautet - andere Tiere sich an dem bereits verendeten Tier als Nahrungsquelle bedient hätten, kann der Experte deswegen nicht bestätigen. „Mein Hund hat die Spur bis mitten in den Wald zurückverfolgt. Ein Fuchs, Dachs oder Wildschwein kann ein Reh nicht über eine solche Strecke transportieren“, begründet der Jäger seinen Verdacht, dass ein Wolf auf erfolgreicher Nahrungssuche gewesen sein muss.
Der Existenznachweis, unter anderem in Bereichen von Engelskirchen und Lindlar, untermauern Rothsteins Vermutung, genau wie der gestrige Fund eines toten Schafes, etwa 700 Meter von der Wild-Fundstelle auf dem Waldweg entfernt. „Der Verwesungszustand des Schafes war so groß, dass man keine genaueren Rückschlüsse auf die Todesursache ziehen kann“, sagt der Jagdpächter. Das Ergebnis der DNA-Probe wird nicht nur vom Revierpächter sehnsüchtig erwartet. Je nach Resultat könnten unter anderem Landwirte profitieren und mit Fördergeldern für das Errichten von Schutzzäunen rechnen. „Das richtet sich danach, ob die Flächen als Wolfsverdachts oder -Bestandsgebiet eingestuft werden“, weiß Klaus Rothstein.
Außerdem hat das DNA-Ergebnis großen Einfluss auf sein Revier. „Die Jäger sind angehalten, wegen der Schweinepest viele Sauen zu erlegen." Sollte der Wolf tatsächlich auch rund um Hardt-Hanfgarten Beute reißen, würde dies die Aufgabe erschweren. „Schweine und andere Wildtiere rotten sich zusammen und brechen weniger aus. Dadurch ist es schwieriger, sie zu erlegen“, so der Pächter. Die Gefahr, dass anderes Wild durch eine Kugel verletzt würde, sei bei der Ansammlung vieler Tiere in einem kleinen Areal groß.
Wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) mitteilt, gibt es zwei weitere Wolfsnachweise im Oberbergischen Kreis. Die genetischen Untersuchungen von Speichelproben zeigen, dass ein Wolf am 19. November in der Gemeinde Lindlar drei Schafe getötet und drei weitere verletzt hat. Am 20. November ist in Hückeswagen zudem ein Schaf getötet worden. Anhand der Individualisierung durch das Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen wurde in beiden Fällen die Wölfin „GW1433f“ als Verursacher identifiziert.
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KOMMENTARE
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Warum sind es immer Wölfe . Hat schon Mal jemand daran gedacht das es in Deutschland ausser Wölfe auch Luchse und Wildkatzen gibt die auch Hunger haben . Totes schaf gefunden und schon muss es ein wolf gesessen sein . Es wurde schon Mal in Deutschland der wolf ausgerottet soll das wieder passieren . Wer war zuerst auf der Welt der Mensch oder die Tiere .
Schneider, 10.01.2020, 11:42 Uhr2
Der Wolf gehört in Deutschland ausgerottet genauso wie der Biber. Machen nur Schäden. Wer die Tiere mag kann ja da hingehen wo die Tiere keinen Schaden machen und gleich mit hinziehen.
, 10.01.2020, 12:44 Uhr3
ER hat den Menschen zum Sachwalter über SEINE Schöpfung(auch Tiere samt Wölfen!) eingesetzt! Dazu gehört dann auch kontrollierte Bejagung!
4
Wenn wir nicht aufpassen wird er ganz schnell zur Plage. Ähnlich wie jetzt schonWildschwein und der immer noch geschützte Habicht!
, 10.01.2020, 13:19 Uhr5
Es gibt auf der ganzen Welt nichts schöneres, als Flora und Fauna.Der Mensch macht die Natur kaputt und nicht das Tier, das Tier lebt mit der Natur und der Mensch lebt gegen die Natur .Warum wird auf der ganzen Welt für die Umwelt demonstriert?Der Mensch lernt es nie, das zu achten was wirklich wichtig ist, auch meinen Sie das intelligenteste Lebewesen auf diesem Planeten zu sein und erheben sich wichtigtuerisch und zwar genau so wie die ersten, zweiten und dritten unüberlegten nicht durchdachten Kommentare hier in diesem Block.Ihr meint entscheiden zu müssen, wer Leben darf und wer abgeschossen...so funktioniert das Gott sei Dank nicht, dafür Leben in Deutschland viel zu vernünftige und Tierliebe Menschen.... mich eingerechnet.
Und wenn Ihr die Tiere nicht wollt, dann haut Ihr doch ab!!
6
Ey Schneider, an dem DNA Beweis (Lindlar/Hückeswagen)gibt es nichts zu Rüttel.
fragmich, 10.01.2020, 18:56 Uhr7
Die grösste Plage ist der Mensch selber.Vielleicht sollte man den besser ausrotten.Angefangen hat er damit ja bereits.
Toto, 10.01.2020, 21:27 Uhr8
Ach Ramonachen, Sie dürfen doch gerne Tiere lieben. Übrigens halte ich seit frühester Jugend bis heute(70 J) fast immer welche! Trotzdem sollten Sie es vermeiden, über Menschen, die wirklich vernünftig mit dem Thema Wolf umgegehen wollen, herzuziehen! Die "meinen" nämlich nicht nur das intelligenteste Lebewesen zu sein! Nein ER(Gott) hat es so festgelegt! Vielleicht sollten Sie und Toto darüber nachdenken, "abzuhauen", wenn Sie das nicht akzeptieren wollen?
, 11.01.2020, 08:59 Uhr9
Hier direkt einen Wolf zu verdächtigen ist falsch. Ein Jäger sollte sehr wohl wissen das ein ausgewachsener Fuchs durchaus in der Lage ist einen bis zu 60kg schweren Kadaver über weite Strecken ziehen zu können. Die Bissspuren die der Rehkadaver gerade an der Hinterflanke aufweisst deutet eindeutig auf einen Fuchs hin. Ebenfalls das fehlen des Kopfes, des Hals und eines Laufes sind hier eindeutige Anzeichen auf einen Fuchs. Die DNA-Proben wurden eingeschickt und werden untersucht, dann hat man Gewissheit. Die gefundenen Überreste des Schafes lassen keinerlei Untersuchung mehr zu. Das Tiere versterben und Aasverwerter sich dann ans Werk machen ist völlig normal und war schon immer so, das ist nicht erst seit Anwesenheit des Wolfes festzustellen.
Dietmar Birkhahn - Wolfsberater LANUV NRW, 11.01.2020, 11:06 Uhr10
Ich denke ein vernünftiges miteinander sollte doch möglich sein. Wenn ich aber sehe wie Menschen mit dem Nutzvieh umgehen wird mir schlecht.
Schützen und hegen kann jeder,wenn er das will.
Der Wolf holt sich ja auch Tiere die nicht ordentlich geschützt werden.
Warum können es andere Länder mit dem Wolf leben.
Es liegt warscheinlich daran das diese Menschen natürlich denken und handeln.
Bei uns denkt der Menschen nur an sein fressen (böse ausgedrückt) .
Leben und leben lassen gilt bei uns schon lange nicht mehr.
11
Dietmar Birkhahn , was ist daran falsch, einen Wolf zu verdächtigen der neuerdings hier rumstreunt und Nutzvieh umbringt?
12
Die Kommentare 2,3,4 und 8 spiegeln leider das Problem unserer Gesellschaft wieder. Schlecht informiert, intolerant und polemisch.
Selbst wenn es ein Wolf gewesen sein sollte, ist das kein Drama. Wer gibt dem Mensch das Recht zu entscheiden welches Lebewesen zu leben hat und nicht?
13
Olaf B aus , Ihr Kommentar spiegeln Ihr Problem mit der Wirklichkeit wider!
Schlecht informiert, intolerant und polemisch!
14
Zu Kommentar 11: Die Kompetenz von Herrn Birkhahn sollte bekannt sein wenn man sich mit dem Thema Wolf näher befasst. Er ist bestimmt sehr viel näher am Thema dran als die meisten von uns.
Olaf B aus L , 12.01.2020, 10:21 Uhr15
Olaf B, was ist daran falsch, einen Wolf zu verdächtigen der neuerdings hier rumstreunt und Nutzvieh umbringt?
, 12.01.2020, 12:27 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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