GUMMERSBACH

Zwölf Mehrfamilienhäuser: Karlskamp soll neues Wohngebiet bekommen

pn; 19.06.2024, 19:00 Uhr
Grafiken: Horstmann und Hoffmann Architektur und Stadtplanung ---- So stellen sich die Planer die neue Siedlung in der Nähe der Johanniter-Kita vor.
GUMMERSBACH

Zwölf Mehrfamilienhäuser: Karlskamp soll neues Wohngebiet bekommen

  • 2
pn; 19.06.2024, 19:00 Uhr
Gummersbach – Allgemeine Wohnungsbaugesellschaft will auf 12.000 Quadratmetern Wohnraum für bis zu 80 Wohnungen schaffen - Tiefgarage und viele Stellplätze sollen das Parkchaos in Steinenbrück und Karlskamp lösen.

Von Peter Notbohm

 

Zwischen 65 und 80 neue Wohnungen in bis zu zwölf Mehrfamilienhäusern eine Tiefgarage und möglichst viel Grün soll in der Gummersbacher Ortschaft Karlskamp in den nächsten Jahren entstehen. Das rund 12.000 Quadratmeter große Areal befindet sich zwischen der Bickenbachstraße und der Johanniter-Kita und grenzt südlich an den Bauernhof Voß an. Bauen will dort auf der großen Wiese die Allgemeine Wohnungsbaugesellschaft mit Dr. Jens Foerst. Der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Digitalisierung machte am Dienstagabend mit der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 320 „Bickenbach-West“ den Weg dafür einstimmig frei.

 

WERBUNG

Rainer Hoffmann vom Siegländer Planungsbüro „Horstmann und Hoffmann“ hatte das Projekt zuvor der Politik vorgestellt. Erschlossen werden soll es über die bereits vorhandene Abzweige der Bickenbachstraße. Einer muss hierfür ertüchtigt und verbreitert werden. Der andere (an den Häusern 112a und 112b) soll den Zugang zu der Tiefgarage (75 Stellplätze im Untergeschoss, 125 Stellplätze gesamt) bilden, die dort in die Böschung hineingetrieben werden soll. Auf dem Dach der Garage soll später der zentrale Bereich der Siedlung entstehen. Um diesen sollen die zwölf Häuser in mehreren Bauabschnitten entstehen.

 

[Foto: Peter Notbohm ---- Hinter den parkenden Autos soll sich in einigen Jahren die Zufahrt zu der Tiefgarage befinden. Insgesamt zehn Höhenmeter hat die Böschung.]

 

Hoffmann sprach in diesem Zusammenhang von einer „Maximalplanung“. Aktuell müssten noch Fragen im noch anzufertigenden Umweltbericht beantwortet werden: U.a. wie sieht es mit dem Artenschutz aus? Dazu gibt es offene Fragen zu dem vorhandenen kleinen Gewässerdurchlass sowie dem kleinen Fichten-Wäldchen, in dem einige wild gebaute Kleingebäude stehen. „Das werden wir alles nach dem Go der Politik in Angriff nehmen. Wie schützenswert das ist, werden wir in Abstimmungen mit den Naturschutzbehörden erfahren“, so der Planer.

 

Geplant wird aktuell mit drei unterschiedlichen Haustypen, die zwischen fünf und sieben barrierefreien Wohneinheiten beherbergen sollen. Vorgesehen sind drei Vollgeschosse mit jeweils ausgebautem Dachgeschoss. Drei Gebäude sind aktuell mit Flachdächern vorgesehen. Die Mehrfamilienhäuser sollen sich in die bereits bestehende Kubatur von Karlskamp und Steinenbrück einfügen. „Wir wollen einen bunten Mix aus unterschiedlichen Wohnungsgrößen und Ausstattungen schaffen, damit wir einen bunten Bevölkerungsmix hierherlocken“, sagte Hoffmann weiter. Eine monostrukturierte Situation schloss er ausdrücklich aus. Auch sozialer Wohnungsbau sei denkbar.

 

Mit der Tiefgarage und dem geplanten Stellplatzschlüssen von 1,5 je Wohneinheit erhofft man sich zudem die prekäre Parkplatzsituation in dem Stadtteil endlich zu lösen. Bei der Energieversorgung der Häuser wolle man weg von verbrennungsabhängigen Treibhausgas emittierenden Energieträgern. Alle Dächer sollen mit Photovoltaik ausgestattet werden. Zudem sollen Luftwärmepumpen verwendet werden.

 

 

Aus der Politik gab es viel Lob für die Pläne. Joachim Scholz (Grüne) sprach von einem „prima Konzept“, störte sich allerdings in Teilen an der massiven Versiegelung, die durch die Tiefgarage entstehen wird. Hoffmann versprach, dass man die Parkflächen in der Endplanung auf das notwendige Maß zurückfahren wird. Aktuell übererfülle man den Stellplatzschlüssel noch. Gleichzeitig warf aber auch ein, dass in der Bickenbachstraße bereits heute ein enormer Parkdruck bestehen würde. „Wir wollen nicht der Auslöser sein, dass dieser sich noch erhöht.“ Auch Jürgen Marquardt (CDU) sprach von einem „Parkchaos“, auch in der Hömerichstraße und warb dafür die Planungen auf keinen Fall abzuspecken.

KOMMENTARE

1

Das sieht sehr gut aus. Macht auch sinn, da Wohnraum überall fehlt. Da hat sich auch jemand sehr gute Gedanken gemacht. Nur ich habe nichts gelesen, wo soll das Wasser ablaufen. Wenn immer mehr Fläche versiegelt wird?


Uwe Märtens, 20.06.2024, 10:55 Uhr
2

Der Karlskamp besteht doch vorwiegend schon aus Klötzen. Es ist zwar nicht ganz so schlimm, wie es der Hackenberg einst mal war, aber mit dieser neuen Wohnsiedlung ist man auf dem besten Weg dahin. Es scheint es, als wollte man die Baufehler der Siebzigerjahre wiederholen, bestenfalls mit „postmodernem Lametta“.
Schön, dass sich wenigstens die Politik gegenseitig lobt, aber vielleicht sollten Sie mal die Bevölkerung fragen.

In der Gegend bin ich zufällig ausgewachsen, es gibt es nicht mal angemessene Einkauf-oder Freizeitmöglichkeiten.

Schnerhard, 22.06.2024, 14:56 Uhr
0 von 800 Zeichen
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.
Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
WERBUNG