HANDBALL
Sigurdsson: „Kiel? Das ist oberste Schublade!“
Gummersbach – Vor dem Duell der Altmeister weigert sich VfL-Cheftrainer den Zebras eine Krise anzudichten – Hoffnung auf baldiges Kiesler-Comeback – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
VfL Gummersbach - THW Kiel (Freitag, 20 Uhr, SCHWALBE arena).
Das Duell der Altmeister elektrisiert die Handball-Bundesliga. Schon seit Wochen gibt es für das Traditionsduell zwischen dem VfL Gummersbach und dem Rekordchampion aus Kiel keine Karten mehr. Auch VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson, den sich nicht wenige Kieler Fans in den vergangenen Wochen als Nachfolger von Kiels Chefcoach Filip Jicha gewünscht hatten, spricht von der „obersten Schublade“, wenn es um die Zebras geht.
Dabei steht Gummersbach aktuell als Sechster in der Tabelle sogar vor den Norddeutschen. Nach der 26:35-Pleite in Berlin Anfang November und der 33:37-Niederlage in Nordderby gegen Flensburg am vergangenen Wochenende sind die Kieler mit 12:8 Punkten auf Rang neun abgerutscht – weit weg von ihren Titelambitionen. Das ändert allerdings überhaupt nichts an Sigurdssons Respekt vor seinem Ex-Club, für den er von 2012 bis 2014 auflief: „Ich sehe sie deutlich stärker als letzte Saison.“
Was zu dieser Einschätzung führt? Vor allem der starke Oktober der Kieler, in dem sie wettbewerbsübergreifend neun Spiele in Folge unbesiegt blieben, dabei auch im DHB-Pokal in Magdeburg gewannen. Unter der Woche war das Jicha-Team ebenfalls europäisch gefordert und zeigte beim 33:30-Auswärtserfolg in Torrelavega (Spanien) die richtige Reaktion auf die Derbypleite gegen Flensburg. Und das ohne Domagoj Duvnjak, der wegen eines Infekts nicht mitgereist war. Stattdessen nutzte Jicha die Partie, um mit Henri Pabst und Linus Kutz zwei Nachwuchskräften viel Spielzeit im Rückraum zu geben.
Von Spanien aus flogen die Kieler direkt nach Gummersbach und bereiten sich dort auf den Liga-Kracher vor. Sigurdsson rechnet jedenfalls fest damit, dass Duvnjak (36) am Freitag wieder dabei sein wird: „Wer ihn kennt, weiß, dass er immer will. Er ist aktuell wieder ihr Motor. Wir werden uns darauf vorbereiten, dass er aufläuft.“ Der Kroate erzielte bislang 34 Tore in der Bundesliga und steuerte genauso viele Assists bei.
Aber auch sonst sieht Sigurdsson viel Qualität beim Gegner, der vor der Saison mit der Verpflichtung von Nationaltorhüter Andreas Wolff ein echtes Ausrufezeichen setzen konnte. Kiels Halbrechter Emil Madsen ist mit 63 Toren nicht nur bester Torschütze der Zebras, sondern aus Sicht des VfL-Coach auch einer der besten Rückraumrechten der Liga.
Doch auch Gummersbach geht mit viel Selbstvertrauen in das Match. Der souveräne Sieg gegen FH Hafnarfjördur in der European League, dazu die Comebacks von Julian Köster und Teitur Einarsson. „Ich war zufrieden mit dem Auftritt am Dienstag. Wir haben das souverän gemacht und konnten ohne großen Leistungsabfall viel wechseln“, sagt der VfL-Coach. Ihm war es wichtig, dass Stepan Zeman einige Minuten im Angriff bekam, gleichzeitig Spieler wie Miro Schluroff und Ole Pregler nach kräftezehrenden Wochen Pausen erhielten. Auch für seine Landsleute hatte er Lob: „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man den ein oder anderen irgendwann in der Bundesliga sehen wird. Sie haben sehr große Talente im Kader.“
Besonders für Einarsson war das Comeback am Dienstag wichtig. „Ihm ging es schon mal besser“, meinte Sigurdsson am Mittwoch mit einem Schmunzeln und ergänzte: „Sein Fuß hat die Belastung noch am besten weggesteckt. Man merkt, dass er noch weit weg von seiner Normalform ist.“ Ein Mini-Update gab es zu Ellidi Vidarsson. Der Kreisläufer benötige keine Operation, seine Ausfallzeit sei derzeit aber nicht abzuschätzen. Hoffnung macht Sigurdsson hingegen auf ein baldiges Comeback von Tom Kiesler. „Am Freitag ist es unwahrscheinlich, aber wir schließen nichts aus. Ich würde es jedenfalls begrüßen“, so der VfL-Coach.
Pokal-Viertelfinale terminiert
Die Handball-Bundesliga hat das Viertelfinale des DHB-Pokals terminiert. Die Gummersbacher am 19. Dezember zum THW Kiel in die Wunderino Arena. Anwurf ist um 19 Uhr. Für Gummersbach ist es der vierte Anlauf in Folge, sich für das Lidl Final Four in Köln zu qualifizieren.
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