HANDBALL
„Wir haben tatsächlich um Berlin mitgespielt“
Oberberg – Die Mädchen des Lindengymnasiums aus Gummersbach werden beim Landesfinale der Schulen im Handball Dritter - Die Jungen des St. Angela-Gymnasiums aus Wipperfürth zahlen bei ihrer Premiere Lehrgeld.
Von Peter Notbohm
Es war eine Mischung aus Enttäuschung und Stolz, der die Mädchen des Lindengymnasiums nach dem letzten Gruppenspiel beim Landesfinale bei den Schulmeisterschaften im Handball umwehte. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen landete das Team aus der Kreisstadt am Dienstag in der Wettkampfklasse IV (entspricht D-Jugend) auf Platz drei. Das Ticket nach Berlin war allerdings greifbar.
["Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" skandierten die beiden Siegerschule aus Minden (weiblich) und Gladbeck (männlich).]
Nach zwei Siegen gegen das Arnold-Janssen-Gymnasium Neuenkirchen (10:8) und das Bergstadt-Gymnasium Lüdenscheid (11:8) hatte das Match gegen den späteren Sieger, das Besselgymnasium Minden, vorentscheidenden Charakter. In einer bis tief in die zweite Hälfte lange offenen Partie unterlagen die Oberbergerinnen, die sonst für die beiden Vereine HSG Marienheide/Müllenbach und HC Gelpe/Strombach auflaufen, denkbar knapp mit 9:11. Im abschließenden Match gegen die Friedrich-Albert-Lange-Schule Solingen fehlten dann ein wenig die Kraftreserven, sodass man sich mit 9:10 geschlagen geben musste.
Für Melis Karaca war zumindest der Sieg gegen Lüdenscheid eine kleine Genugtuung, nachdem die beiden oberbergischen Teams in der regulären Liga gegen das Team aus dem märkischen Kreis verloren hatten: „Trotzdem sind wir ein bisschen enttäuscht, weil wir hier auch hätten gewinnen können. Aber wir freuen uns, es überhaupt so weit geschafft zu haben.“
[Für die zehnte Auflage in der SCHWALBE arena hatten sich die Organisatoren etwas einfallen lassen: Die beiden VfL-Torhüter Bertram Obling und Anel Durmic waren in der Mittagspause zu Gast und traten zum Siebenmeterduell gegen die Schüler an.]
Das sah auch ihre Mitspielerin Sophia Lichtinghagen so: „Natürlich hätten wir es gerne nach Berlin geschafft, aber auf Platz drei beim Landesfinale von NRW können wir sehr stolz sein.“ Beide brennen darauf, kommendes Jahr in der WK III (entspricht C-Jugend) einen neuen Anlauf zu nehmen. Auch Lehrer Oliver Sterzik war zufrieden mit dem Abschneiden seiner Mannschaft: „Wir haben tatsächlich um Berlin mitgespielt! Sicherlich waren die anderen Mannschaften spielerisch ein wenig weiter als wir, aber die Mädels haben sich super reingehängt und das mit ihrem Kampfgeist wettgemacht.“
[Die Schüler des St. Angela-Gymnasiums beendeten das Turnier als Fünfter.]
Ein wenig mehr Frust herrschte bei den Schülern des St. Angela-Gymnasiums aus Wipperfürth vor. Die Schule hatte sich erstmals mit einem Team für das Landesfinale qualifiziert, zahlte bei der Premiere allerdings doch einiges an Lehrgeld. Lehrerin Anna Denkewitz sprach trotzdem von einer tollen Erfahrung für ihre Schüler: „Aktuell herrscht vielleicht ein wenig Frust vor, aber mit einer Nacht Schlaf werden sie vielleicht schon realisieren, was sie erreicht haben. Die ganze Schulgemeinde stand hinter den Jungs.“ Schon die Anreise nach Gummersbach war etwas Besonderes: Die Schüler durften mit dem Mannschaftsbus des VfL Gummersbach anreisen.
Schlugen sich die Wipperfürther zum Auftakt gegen die Friedrich-Albert-Lange-Schule Solingen (13:17) noch recht achtbar, war man in den beiden anschließenden Partien gegen das Evangelische Gymnasium Werther (9:15) und den späteren Turniersieger, das Heisenberg-Gymnasium Gladbeck (8:22), chancenlos. Zum Abschluss durfte man gegen den Turnierzweiten, das Städtische Gymnasium Bergkamen (11:12), aber noch einmal an einer Überraschung schnuppern und verabschiedete sich versöhnlich aus dem Turnier.
[Bereits am Vormittag fand ein Turnier der Grundschulen in der SCHWALBE arena statt. Die GGS Müllenbach freute sich über den von der Sparkasse Gummersbach gestifteten Siegerpokal. Zweiter wurde die GGS Oberwiehl, vor der GGS Körnerstraße und der GGS Niederseßmar.]
Viel Lob gab es nicht nur von Denkewitz für den Ausrichter und die Kulisse in der SCHWALBE arena, die nach einem Jahr Pause zum zehnten Mal Veranstaltungsort des Turniers war. Mehrere Schulen waren mit Bussen gekommen und hatte neben Schülern auch Eltern mitgebracht, die für eine tolle Stimmung auf beiden Spielfeldern sorgten. Für das Catering und den Sanitätsdienst war erneut die Gesamtschule Marienheide verantwortlich, obwohl sich kein Team qualifiziert hatte. Auch der ehemalige Schulleiter Wolfgang Krug ließ es sich nicht nehmen, in Gummersbach vorbeizuschauen.
Ebenfalls mit dem Turniertag zufrieden waren die beiden Wettkampfleiter Dirk Hartmann und Daniel Köpplin. „Es ist toll zu sehen, wie gut dieses Turnier hier in Gummersbach angenommen wird. Wir haben in Teilen sehr guten Jugendhandball gesehen“, meinte Hartmann. Köpplin lobte die vielen Helfer beim Catering, die Schiedsrichter, die vom oberbergischen Handballkreis gestellt wurden, sowie die Kampfgerichte: „Jeder hat sich nahtlos in ein schönes Handballevent eingefügt.“
Die Siegerehrung übernahmen der stellvertretende Landrat Dr. Friedrich Wilke, Andreas Schmiegel (Staatskanzlei Düsseldorf, Schulsport NRW), Reiner Pfesdorf (Vorsitzender des Kreis-Schulsportausschusses), Bärbel Nohl (Schulamt OBK) sowie die beiden VfL-Spieler Tom Koschek und Patrick Kiesewalter.
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