HANDBALL
"Dass wir gewonnen haben, grenzt an ein Wunder"
Gummersbach - Fynn Herzig und Julian Köster sorgen dafür, dass der VfL in Hüttenberg hauchdünn gewinnt und N-Lübbecke in der Tabelle auf den Fersen bleibt - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer
TV Hüttenberg - VfL Gummersbach 23:24 (13:13).
Mit viel Mühe und Glück, aber durch einen Kraftakt am Ende der zweiten Hälfte sicherte sich der VfL Gummersbach nach den letzten Niederlagen in Fürstenfeldbruck und Hamburg beim TV Hüttenberg beide Zähler , und kann sich nach wie vor berechtigte Hoffnungen machen, am Saisonende einen Aufstiegsplatz zu belegen. Die größte Überraschung gelang den Blau-Weißen schon vor dem Anpfiff, denn die beiden lange verletzten Rückraumspieler Fynn Herzig und Julian Köster standen nicht nur auf dem Spielberichtsbogen, sondern griffen auch unmittelbar ins Geschehen ein.
Um ihren Einsatz war in den vergangenen Tagen ein Geheimnis gemacht worden. Der VfL erwischte beim hessischen Nachbarn zunächst einen sehr schwachen Start. Der Mittelblock mit Timm Schneider und Tin Kontrec war unaufmerksam. Die Gastgeber nutzten das mit drei Siebenmetern am Stück und lagen rasch mit 3:1 (7.) und 6:2 (13.) vorne. Und dass Janko Bozovic nach 15 Minuten eine berechtigte Rote Karte nach hartem Einsteigen gegen einen TVH-Spieler sah, hellte die Miene von VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson nicht unbedingt auf.
Doch der VfL machte sich allmählich auf die Aufholjagd, stellte in der Deckung auf eine 5:1-Formation um, und gerade in der Folge machte sich der Einsatz von Herzig und Köster positiv bemerkbar, denn plötzlich lief der Ball beim VfL im Angriff und Malte Meinhardt auf Linksaußen konnte einige Male schön verwandeln. Auch Jonas Stüber am Kreis, der den verletzten Ellidi Vidarsson ersetzte, setzte sich gut in Szene und holte einige Siebenmeter heraus.
Beim 9:9 (24.) schafften die Gäste den ersten Gleichstand und legten die Führung nach. Julian Köster erzielte zudem seinen ersten Treffer im VfL-Dress. 11:13 lagen die Blau-Weißen vorne, und man hätte auch mit einer Führung in die Pause gehen können, doch Lukas Blohme vergab einen Siebenmeter und im Gegenzug gelang den quirligen Gastgebern Sekunden vor dem Pfiff der Schiedsrichter noch der Ausgleich.
Nach dem Wiederanpfiff blieben beide Mannschaften bis zum 16:16 gleichauf, ehe Hüttenberg auf 21:17 (42.) davonzog. Bis zum 23:20 (54.) lagen die Gastgeber in Front, auch weil der VfL gleich reihenweise beste Gelegenheiten ausließ und vier Siebenmeter vergab. Dann aber zahlte sich die Beharrlichkeit im Angriff, die handballerische Qualität und die jetzt hervorragend stehende Deckung aus - und das, obwohl man nach 42 Minuten auch noch Lukas Blohme nach einem Foul verlor, das die Schiedrichter unverständlicherweise nicht pfiffen. Tobias Schröter schaffte den 23:23-Ausgleich und Neuzugang Julian Köster blieb es vorbehalten, den Siegtreffer zu erzielen. Den letzten Wurf des TVH parierte Matthais Puhle im Gummersbacher Kasten.
Tiefes Durchatmen bei den Gummersbacher Verantwortlichen, denn der Sieg hing am seidenen Faden. Trainer Sigurdsson brachte es auf den Punkt: "Dass wir gewonnen haben, grenzt an ein Wunder. Man merkt uns an, dass wir sehr unsicher sind. Nur in den letzten fünf Minuten waren wir abgezockter."
Die zwei Punkte nahm man mit nach Gummersbach, aber es liegt noch viel Arbeit in den nächsten Wochen vor dem Team. Gegen stärkere Gegner wird man nicht derart viele Chancen liegen lassen dürfen. Herzig und Köster feierten ein sehr gutes Comeback bzw. Einstand. Ihr Einsatz war der Schlüssel zum Sieg. Unverständlich blieb, warum Jonas Stüber, der in der ersten Hälfte zu den Aktivposten zählte, erst spät in den zweiten 30 Minuten eingesetzt wurde.
Hüttenberg: Tobias Hahn (8/7), Ian Weber (7), Vit Reichl (3), Merlin Fuss (2), Hendrik Schreiber, Dieudonne Mubenzem, Dominik Plaue (je 1)
VfL: Fynn Herzig (5), Timm Schneider (4), Raul Santos (4/2), Malte Meinhardt, Tobias Schröter (je 3), Julian Köster (2), Lukas Blohme (2/1), Julius Fanger (1)
Hinausstellungen: 8:8 Minuten (Fuss, Kneer, Mubenzem, Hahn - Kontrec (2), Schneider, Rot gegen Bozovic)
Beste Spieler: Ian Weber - Fynn Herzig, Matthias Puhle
KOMMENTARE
Jeder Nutzer dieser Kommentar-Funktion darf seine Meinung frei äußern, solange er niemanden beleidigt oder beschimpft. Sachlichkeit ist das Gebot. Wenn Sie auf Meinungen treffen, die Ihren Ansichten nicht entsprechen, sehen Sie von persönlichen Angriffen ab. Die Einstellung folgender Inhalte ist nicht zulässig: Inhalte, die vorsätzlich unsachlich oder unwahr sind, Urheberrechte oder sonstige Rechte Dritter verletzen oder verletzen könnten, pornographische, sittenwidrige oder sonstige anstößige Elemente sowie Beschimpfungen, Beleidigungen, die illegale und ethisch-moralisch problematische Inhalte enthalten, Jugendliche gefährden, beeinträchtigen oder nachhaltig schädigen könnten, strafbarer oder verleumderischer Art sind, verfassungsfeindlich oder extremistisch sind oder von verbotenen Gruppierungen stammen.Links zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
ARTIKEL TEILEN