Oberberg - Hückeswagen setzt zum Ligaauftakt ein Ausrufezeichen in Wiehl - Torhüterleistung macht den Unterschied aus.

CVJM Oberwiehl – ATV Hückeswagen 23:28 (12:14).

Wilder Liga-Auftakt in die neue Verbandsligasaison. Im vorgezogenen oberbergischen Derby zwischen dem CVJM Oberwiehl und dem ATV Hückeswagen kassierte Oberwiehls Coach Christian Schüttenhelm nicht nur in seinem ersten Match als Cheftrainer die erste Niederlage, sondern sah kurz vor Schluss auch die rote Karte.

[Jan Herhaus traf sechsmal, ließ aber auch einige Chancen liegen.]

„Ich habe dem Schiedsrichter gesagt, er soll auf beiden Seiten gleich pfeifen“, sagte Schüttenhelm nach der Partie. Die Unparteiischen trugen „wiederholt unsportliche Äußerung trotz mehrfacher Ermahnung“ als Begründung in den Spielbericht ein. Dabei war der CVJM-Coach in hitziger Atmosphäre bis zu diesem Zeitpunkt einer der ruhigsten auf der Oberwiehler Bank gewesen und hatte auch weder Gelb oder eine Zeitstrafe gesehen. Die Gastgeber kündigten nach Spielschluss an, einen Einspruch gegen die Disqualifikation prüfen zu lassen.

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Handballerisch begegneten sich beide Teams nahezu auf Augenhöhe. Den Unterschied in einer fehlerbehafteten Partie machte Hückeswagens Torwart Niels Kuhlwilm aus. „Hätten wir die Torhüter heute getauscht, hätten wir verloren“, meinte ATV-Trainer Carsten Kuhlwilm nach der Partie. Das sah Schüttenhelm ähnlich: „Hückeswagen hatte heute den klar besseren Keeper. Wir haben zwei Siebenmeter liegen lassen und vor der Pause auch zu viele freie Chancen verworfen.“

[Trainer Christian Schüttenhelm (li.) musste zwei Minuten vor dem Ende auf die Tribüne.]

Über 3:2 (5.) und 6:8 (17.) waren die Gäste bis zum 9:12 (25.) einen Tick effektiver. Zu diesem Zeitpunkt hatte Oberwiehl bereits Kreisläufer Mats Liebe wegen einer Verletzung (Verdacht auf Bänderriss) verloren. Auch Ole Dresler (Schulter) und Julian Klein (Schlag aufs Knie) zogen sich später noch Blessuren zu. Bei den Gästen lief vieles über Paul Borisch, der auch seine Mitspieler in Szene zu setzen wusste. „Wir haben es heute geschafft, eine Mannschaftsleistung zu entwickeln und sehr einfach gespielt. Da war vieles schlau und abgebrüht“, freute sich Kuhlwilm über den knappen 14:12-Pausenvorsprung.

[Niels Kuhlwilm war mit seinen Paraden der Matchwinner.]

Nach dem Seitenwechsel gelang es Oberwiehl nie wirklich zu verkürzen. Über 16:18 (40.) hatte der CVJM nun seine schwächste Phase, in der Hückeswagen seine Führung auf 22:16 (45.) ausbaute. Oberwiehls Spieler und Fans arbeiteten sich nun zunehmend an den Entscheidungen der Schiedsrichter ab, während die Gäste aus dem Kreisnorden, die kaum wechselten, kühlen Kopf behielten und den Vorsprung über 20:23 (50.) und 22:26 (55.) bis zum Abpfiff verwalteten.

Kuhlwilm sprach im Anschluss von einem „geilen“ Spiel beider Mannschaften, wollte den Auftaktsieg aber nicht überbewerten. Schüttenhelm konnte den Frust seiner Spieler verstehen: „Wir sind ein junges Team, das sich vielleicht leichter aus der Ruhe bringen lässt. Da müssen wir trotzdem cooler bleiben.“

Oberwiehl: Jan Herhaus (6/2), Leon Binder (5), Artur Gartung (4/1), Mats Liebe, Moritz Madel, Sean Bockhacker (je 2), Julian Klein (1).

Hückeswagen: Paul Borisch (8/5), Moritz Mettler (5), Lucas Frischmuth, Philipp Borisch (je 4), Lucas Schotters (3), Niklas Schotters, Fabio Krempel (je 2).

Ergebnisse und Tabelle