HANDBALL

Nur die Pointe fehlt

uk; 07.05.2022, 23:55 Uhr
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Archivfoto: Thomas Wirczikowski ---- Nach dem Sieg in Bietigheim ist dem VfL Gummersbach der Aufstieg kaum noch zu nehmen.
HANDBALL

Nur die Pointe fehlt

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uk; 07.05.2022, 23:55 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach steht nach dem 34:26-Auswärtserfolg in Bietigheim vor der Rückkehr in die Bundesliga – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

SG BBM Bietigheim - VfL Gummersbach 26:34 (16:19).

 

Es wäre beinahe die fast schon kitschige Pointe einer blauweißen Erfolgsstory geworden: Doch die dunkelgraue Theorie ließ es nicht zu, dass die Zweitligahandballer des VfL Gummersbach bereits am Samstagabend ausgerechnet in der EgeTrans Arena zu Bietigheim, jenem Ort, an dem man vor ziemlich genau drei Jahren die Erstklassigkeit verloren hatte, die heißersehnte Rückkehr in die nationale Eliteklasse feiern konnten. Und nicht nur das: Der völlig souveräne 33:26 (19:16)-Sieg der Gummersbacher spiegelt schlussendlich punktgenau die grandiose Saison des Traditionsclubs wider.

 

Aber der Reihe nach: Nach den freitäglichen Punktverlusten der Gummersbacher Rivalen HSG Nordhorn (30:31 gegen Hagen) sowie dem ASV Hamm (32:32 gegen Lübeck) ist der VfL nur noch theoretisch abfangbar. Neben dem veritablen Punktevorsprung von 14 Punkten auf Nordhorn stehen die Oberbergischen auch in Sachen Tordifferenz (plus 160) um Welten besser da als die Konkurrenz (Nordhorn plus 23, Hamm plus 35).

 

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Unabhängig von irgendwelchen Rechenspielchen mit Abakus und Rechenschieber war freilich schon vor Anwurf des Matches im Schwabenländle klar, dass ein harter Job auf die Jungs von VfL-Coach Gudjon Valur Sigurdsson warten könnte. Die Rahmenbedingungen für die 99,9 Prozent-Aufsteiger in der ehemaligen Stätte der Schmach waren nämlich nicht ohne.

 

Angesichts der jüngsten Tabellenentwicklung besaßen auch die Bietigheimer plötzlich noch Chancen auf den zweiten Aufstiegsplatz. Entsprechend forsch gingen die Gastgeber in das Match, wurden jedoch zeitig von ihren Besuchern eingebremst und konnten nie nachhaltige Schäden beim Ligaprimus anrichten. Und das, obwohl die Gäste gerade in der Anfangsphase in der Defensive nicht immer beherzt zugriffen.

 

Doch da der VfL im Vorwärtsgang ganz im Stile eines Spitzenteams auftrumpfte, fiel die defensive Laisse-Faire-Haltung nicht übermäßig ins Gewicht. Schnell erwirtschaftete man sich beim 3:7 (10.) ein Vier-Tore-Polster, womit der Weg gewiesen und die Kräfteverhältnisse zeitig geklärt waren. Zur Pause hatten die Gummersbacher über die Stationen 10:14 und 12:17 ein 16:19 herausgeworfen.

 

In der Folge bliebe es bei der blauweißen Überlegenheit, so dass der VfL weiterhin die Führung behauptete. Und als die Häuslebauer tatsächlich noch einmal auf Sichtweite herankamen (21:23/38.) brauchte es nur gute drei Minuten, ehe die Besucher aus NRW ihren Gastgebern beim 21:27 (41.) endgültig den Stecker gezogen hatten. Der Rest war Schaulaufen in Form einer Meisterkür.

 

Sogar der Macher der Wiederauferstehung zeigte sich im Klima der Emotionen nach dem Match ungewohnt ergriffen: "Ich bin heute unglaublich stolz auf die Jungs. Zumal ich wusste, dass dies die Halle war, in der der Klub abgestiegen ist", gab der sonst so rationale 'Goggi' Sigurdsson Einblicke in das Seelenleben von Trainer sowie Mannschaft, bezog sich bei der weiteren Analyse auf die komplette Spielzeit und wurde dabei sogar zum Handballphilosophen: "Das Herz einer erfolgreichen Mannschaft schlägt im Takt. Und unser Herz schlägt im Takt", lobte der ehemalige Weltklasse-Linksaußen die Seinen und wehrte sich entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten auch gar nicht mehr gegen jegliche Glückwünsche.

 

Bietigheim: Lehmann (3 Paraden), Welz (5 Paraden); De la Pena (5), Pfeiffer, Vlahovic (je 4), Barthe (3), Schäfer (3/2), Claus (2), Borschen (2), Dahlhaus, Wesseling, Öhler (je 1).

 

Gummersbach: Tibor Ivanisevic (15/ davon 1x Siebenmeter); Julian Köster (8), Janko Bozovic (8/1), Ole Pregler (5), Lukas Blohme (4), Raul Santos (3), Ellidi Vidarsson, Fynn Herzig (je 2), Stepan Zemann (1), Finn Schroven (1/1).

 

Siebenmeter

3/4 – 2/2 (Wesseling scheitert an Ivanisevic).

 

Strafen

4:6 Minuten (Fischer, Borschen – Schroven, Kiesler, Zeman).

 

Zuschauer

1810.

 

Schiedsrichter

Tanja Kuttler/Maike Merz (Meckenbeuren/Oberteuringen).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

KOMMENTARE

1

Am Samstag schallt es dann hoffentlich durch die Schwalbe-Arenaund durch ganz Gummersbach: "Nie mehr 2. Liga, nie mehr, nie mehr"

Reiner, 08.05.2022, 12:03 Uhr
2

Gratulation zu Aufstieg und Meisterschaft!!
Wie soll ein Team über 100Tore plus in 5 Spielen verbrauchen?

Werner Eisenbach, 09.05.2022, 10:45 Uhr
0 von 800 Zeichen
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