HANDBALL

Dämpfer beim Mit-Absteiger

uk; 23.11.2019, 23:26 Uhr
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Archivfoto: Michael Kleinjung --- VfL-Kreisläufer Alexander Becker kam auf vier Treffer, aber das reichte nicht, um Punkte mitzunehmen.
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Dämpfer beim Mit-Absteiger

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uk; 23.11.2019, 23:26 Uhr
Gummersbach - Nach schwacher Leistung bleibt der VfL Gummersbach ohne Punkte beim Auswärtsauftritt in Bietigheim - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

 

SG Bietigheim - VfL Gummersbach 32:26 (15:12).

 

Man kann darauf wetten, dass die Große Kreisstadt Bietigheim an der Enz nie zum bevorzugten Reiseziel der Gummersbacher Handball-Fans werden wird. Und auch die Spieler des VfL dürften sich in anderen Hallen ungleich wohler fühlen als in der Ege-Trans Arena. Denn diese Halle ist nichts anderes als der Ort, an dem der einst erfolgreichste Handballverein der Welt die sportlich dunkelste Stunde seiner Clubhistorie erlebte. Dieser Abstieg aus der 1. Bundesliga ist inzwischen 167 Tage her und natürlich nicht vergessen. Aber auch der Samstagabend taugte den Jungs von Trainer Torge Greve nicht wirklich, um das Juni-Trauma im Schwabenland zumindest ein Stück weit zu bewältigen.

 

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Im Gegenteil: Sommer-Mitsitzenbleiber SG Bietigheim bezwang die schwachen VfL'er souverän mit 32:26. Ein Ergebnis, das die auf dem Parkett gezeigten Leistungen korrekt widerspiegelte. Sollte man in Gummersbach aufgrund der chaotischen und somit schwer durchschaubaren Machtverhältnisse in Liga 2 heimlich mit (Wieder-)Aufstiegsgedanken kokettiert haben, so wurden diese Optimisten im Neckartal hart auf den Boden der Realitäten zurückgeholt.

 

"Bietigheim hat heute einfach mehr Leidenschaft als meine Mannschaft gezeigt. Wir haben in der Deckung nie eine richtige Stabilität hingekriegt und vorne einfach nicht genug Durchschlagskraft entwickelt", diagnostizierte Torge Greve die Defizite seiner Jungs an diesem Abend. Der VfL-Coach betonte in diesem Kontext sein Credo, "dass wir in dieser Liga zwar immer mal wieder einen Lauf haben werden, aber die Spielklasse in dieser Saison nicht dominieren können. Noch nicht jedenfalls."

 

Die bisherigen 4:8 Auswärtspunkte bestätigen die diese realistische These. Tatsächlich fehlte es den Gummersbachern - ähnlich wie beim ernüchternden Auswärtstauftritt vor Monatsfrist in Emsdetten - über 60 Minuten an sämtlichen Qualitäten, die ein Spitzenteam auch im Profis-Unterhaus ausmachen. Die Deckung bekam nie richtigen Zugriff auf die gegnerischen Angreifer, wobei insbesondere Linkshänder Tim Dahlhaus nie eingebremst werden konnte und am Ende satte zehn Treffer verbucht hatte. Umgekehrt fehlte den Gästen auch in der Offensive über die komplette Spielzeit schlichtweg der wirkungsvolle Punch. Vor allem der linke Rückraum blieb weitgehend zahnlos, sodass die Außen Marvin Sommer (6/2) und Tobias Schröter (4) sowie Kreisläufer Alexander Becker (4) zwar auf ordentliche Quoten kamen, die Defizite in der 2. Reihe aber nicht kompensieren konnten.

 

Der Spielverflauf ist schnell erzählt. Die giftigen Hausherren legten einen bemerkenswerten Start (5:2/10.) hin und ließen sich auch durch die zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 8:7 beziehungsweise 9:8 nicht irritieren, blieben in der Spur und behaupteten zur Pause eine komfortable 15:12-Führung. Als Greve dann die Deckung umstellte, und Yonatan Dayan auf die Spitze einer 5:1-Formation beorderte, kam Blau-Weiß beim 16:15 wieder ins Geschäft. Jetzt reagierte freilich auch SG-Coach Hannes Jönsson und brachte den siebten Feldspieler. Mit Erfolg: Die Hallenherren enteilten auf 22:18 (41.) und ließen auch im Schlussdrittel des Matches nicht mehr vom Erfolgsweg abbringen.

 

VfL: Marvin Sommer (6/2), Janko Bozovic (5), Tobias Schröter, Alexander Hermann, Alexander Becker (je 4), Yonatan Dayan (2), Fynn Herzig (1)

 

Weitere Ergebnisse und Tabelle

 

KOMMENTARE

1

Erschreckender blutleerer und willenloser Auftritt. Erneut ein Beweis dafür dass das keine Mannschaft sondern eine Truppe individueller Einzelkämpfer ist. So jedenfalls wird es nie mehr Erstliga-Handball in Gummersbach geben und es wäre auch nicht verdient.

Bernd, 24.11.2019, 10:44 Uhr
2

Wieder mal ein „blutleerer“ Auftritt der Mannschaft, beide Torhüter mit schwacher Leistung, von der Abwehr aber auch im Stich gelassen!
Die Einstellung bei vielen Spielern ist einfach nicht aggressiv genug und konzentriert gearbeitet wird auch nicht! Schade, man hätte sich der Spitze nähern können, das sollte zur Motivation eigentlich reichen, aber wo kein Wille .................
Aufstieg ade, und das für die nächsten 2-3 Spielzeiten, das ist mal sicher.

Heesters, 24.11.2019, 11:18 Uhr
3

Katastrophale Leistung, blutleer und ohne Wille; das ist keine Teamleistung, nur Individualisten. So wird das niemals etwas mit einem Wiederaufstieg.

Bernd, 24.11.2019, 13:57 Uhr
4

So schlecht habe ich den VfL lange nicht gesehen. Haller eine weiter Fehlverpflichtung. Ivic nicht bei der Sache und völlig überbezahlt.
Schindler und Greve werden den VfL nicht zurück in die 1. Liga führen.
Greve fehlt das taktische Verständnis und Schindler fehlt die Qualifikation eines Geschäftsführers.

Harry, 24.11.2019, 15:26 Uhr
5

Solche Tiefschläge wird es in der laufenden Saison immer mal wieder geben. Selbst die Top-Teams Essen und Coburg haben gegen vermeintlich schwächere Gegner unerwartet verloren. In dieser Liga ist noch viel für den VfL drin. Allerdings sollte auch mal auf das Torverhältnis geachtet werden. Das kann am Saisonende entscheident sein. Um so ärgerlicher fand ich die unnötigen drei Gegentore wegen Disziplinlosigkeit in den letzten Spielminuten. Somit wurden es statt drei sechs Tore Differenz.
Schön wäre übrigens, wenn das Umfeld auch für eine entsprechende Ruhe sorgen würde. Nach jeder Niederlage werden die Kritiker wieder wach.

reniar, 24.11.2019, 23:33 Uhr
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