HANDBALL

Das Kreuz mit dem Erfolg

bv; 04.02.2020, 06:00 Uhr
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HANDBALL

Das Kreuz mit dem Erfolg

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bv; 04.02.2020, 06:00 Uhr
Gummersbach – Der VfL Gummersbach sucht nicht nur einen neuen Trainer, man muss sich auch auf eine Rückkehr in die Erste Liga vorbereiten – und das erscheint sehr schwierig.

Dass eine solche Nachricht wie eine Bombe einschlägt, ist nachzuvollziehen. Ein Trainerwechsel ist nie leicht. Erst recht nicht, wenn er eben nicht aufgrund mangelnder sportlicher Ergebnisse zustande kommt. Torge Greve verlässt den VfL Gummersbach, weil er seiner Familie den Vorzug vor dem Handball-Profigeschäft gibt. Diese Entscheidung ist zu respektieren. Sie dürfte dem Trainer, der den neuen VfL-Weg, zahlreiche junge Spieler einzubauen, maßgeblich mitbestimmt hat, sicherlich schwergefallen sein. Jetzt ist erneut Geschäftsführer Christoph Schindler gefragt, der irgendwie die Quadratur des Kreises hinbekommen muss: Einen erfahrenen Coach zu finden, der für die Aufgabe brennt, mit Herzblut einen Traditionsclub wieder in der Beletage des deutschen Handballs zu verankern, weiterhin junge Talente zu fördern und ihnen das Vertrauen zu schenken, mit Geschick und einem entsprechendem Netzwerk junge Spieler nach Gummersbach zu holen und sie für den VfL-Weg zu begeistern. Und schließlich: Der Mann darf nicht die Welt kosten.

 

Schindler steckt zudem in einer Zwickmühle. Sportlich hat das Jahr für den VfL nach dem Kantersieg gegen Lübeck gut begonnen. Kein Kontrahent in der Zweiten Liga stürmt problemlos Richtung Bundesliga-Oberhaus, alle haben bereits Federn gelassen – und dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Die Chance für den VfL Gummersbach, nach dem Abstieg 2019 in der nächsten Saison wieder in der Ersten Liga vorspielen zu dürfen, ist nicht nur vorhanden, sie ist groß. Die Fans, die in Massen zu den Spielen strömen, die Spieler, die mit einer in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr gesehenen Überzeugung das VfL-Trikot tragen, die umtriebige Geschäftsstelle – sie alle hätten den Aufstieg verdient.

 

Aber die Realität, die darf man bei aller Euphorie nicht ausblenden. Bei einem Aufstieg wären personelle Verstärkungen unumgänglich. Doch zum einen kann heute niemand sagen, wo der VfL im April oder Mai steht. Neue Akteure wüssten nicht, in welcher Spielklasse sie mit den Kreisstädtern kommende Saison anträten. Darüber hinaus müssten sie sich mit vergleichsweise kleinen Gehältern zufriedengeben. Ob das gelingen kann? Das weiß derzeit niemand. Doch wie äußerte sich Christoph Schindler noch vor Kurzem in einem Interview: Wer in Gummersbach Erstliga-Handball sehen will, muss auch für Erstligahandball bezahlen. Recht hat er.

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KOMMENTARE

1

Wenn man den Kommentar so liest, ist der Aufstieg ja nur noch Formsache. Das finde etwas sehr überheblich geschrieben. Wenn dann das große Erwachen in Form des Nichtaufstieges kommt, ist das Gezeter wieder riesen groß.

Dirk, 04.02.2020, 09:27 Uhr
2

Die Verdienste des Trainer bisher sind unbestritten. Aber er musste vorher wissen und auch zu Hause absprechen, was er seiner Familie damit zumutet.
Von daher hat er mehr als blauäugig gehandelt.

Werner, 05.02.2020, 10:05 Uhr
3

"Doch wie äußerte sich Christoph Schindler noch vor Kurzem in einem Interview: Wer in Gummersbach Erstliga-Handball sehen will, muss auch für Erstligahandball bezahlen. Recht hat er."

Ja dazu braucht man Geld, das aber hat Herr Schindler in letzten zwei Jahren durch viele Fehlentscheidungen aus dem Fenster geworfen hat.
Bei CS sind immer nur die anderen und Vorgänger schuld.

HJ, 05.02.2020, 11:39 Uhr
4

Ist dass die ganze Wahrheit? Ja, Torge hat den Verein in einer kritischen Phase übernommen. Neuaufbau eines Teams in nur einem Jahr mit Aufstieg geht nur mit viel viel Geld. So ist das leider im Berufssport. Der Abstieg war auch eine große Chance für den VfL und es noch. Mit einem langfristigen Konzept endlich die Altschulden abbauen und die Region im Handball stärken und das neue Image des VfL auch in zwei bis drei Jahren entwickeln. Nur der schnelle Erfolg wird fast immer zum Scheitern führen. Vielleicht hat Torge auch gemerkt, dass das Umfeld leider immer noch von alten Zeiten träumt,, anstatt konzeptionell eine Zukunft aufzubauen. Erfolg kommt leider nicht über Nacht. Wo ist der "Rote Faden" in die Zukunft?

reniar, 05.02.2020, 12:01 Uhr
5

Der Artikel ist mir viel zu positiv geschrieben! Nur mit einem guten Spiel darf man nicht direkt vom Aufstieg reden. Nach den beiden Niederlagen gegen Essen und Hamm sah das noch anders aus! Realistisch betrachtet ist der eigentliche Plan (Aufstieg in 2021) wohl eher durchführbar.... Schade, dass Torge geht!

Michael , 05.02.2020, 22:10 Uhr
6

Den Kommentar von CS kann ich mal wieder nicht nachvollziehen. In Gummersbach zahlen die treuen Fans schon seit Jahren kräftige Eintrittspreise. Häufig für grottige Leistungen. Ich würde mir von Herrn Schindler im übrigen mehr Leistung als Sprüche wünschen. Warum kann z. B. der 10 %ige Nachlass für Dauerkarteninhaber nicht im elektronischen Fanshop geltend gemacht werden? Und in der "quirligen" Geschäftsstelle gibt es häufig gar keine vernünftigen Fanartikel....

Michael , 05.02.2020, 22:16 Uhr
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