HANDBALL
Der siebte Feldspieler bringt im Derby die Wende
Oberberg - Oberwiehl II gewinnt torarmes CVJM-Derby - Trotz Personalsorgen feiert Gelpe/Strombach II einen klaren Erfolg - Bergneustadt kommt in Bonn unter die Räder (AKTUALISIERT).
Abstiegsrunde
CVJM Oberwiehl II – CVJM Waldbröl 22:16 (7:9).
Schönheitspreise gab es im CVJM-Derby in der Abstiegsrunde nicht zu verteilen. Sportlich wertvoll war die Partie angesichts der drohenden Abstiegswelle in der Landesliga allerdings auch nicht. Wie schon in der Hinrunde taten sich beide Teams äußerst schwer, Tore zu erzielen. Dass Moritz Madel in der 15. Minute erst das 3:3 erzielte, sagte viel über die Angriffsbemühungen beider Mannschaften aus. Bis zum 7:7 (27.) blieb es ein Duell auf Augenhöhe, ein Doppelschlag von Lukas Leidig sorgte aber für die knappe Gästeführung zur Pause.
[Moritz Madel kam auf vier Treffer.]
„Unser Ziel, uns nach den Klatschen zum Hinrundenende wieder zu stabilisieren, ist voll aufgefangen“, lobte Waldbröls Coach Christian Mertens sein Team, das vor allem defensiv mit dem massiven Innenblock zu überzeugen wusste. Dahinter stand zudem ein starker Torhüter: Maurice Gräfe wehrte neben drei Siebenmetern auch zahlreiche weitere Würfe ab. Auf der anderen Seite haderte Jan Jäckel mit dem pomadigen Auftritt seiner Mannschaft: „Das war insgesamt eine schwere Geburt. Um so eine kompakte Abwehr auseinanderzuziehen, muss man sich auch bewegen.“
Am torarmen Geschehen änderte sich aber auch in der Folge wenig. Erst nach dem 12:13 (43.) hatte Jäckel die richtige taktische Idee und ließ seine Mannschaft fortan mit dem siebten Feldspieler agieren. In einer zerfahrenen Schlussphase mit vielen Zeitstrafen – beide Trainer übten massive Kritik an der schwachen Schiedsrichterleistung – kippte das Spiel beim 15:14 (51.). In den Schlussminuten trieb Oberwiehl das Ergebnis sogar noch in die Höhe. „Auch wenn wir am Ende etwas zu hoch verloren haben, sind wir auf dem richtigen Weg“, befand Mertens. Jäckel blickte hingegen sorgenvoll auf die kommenden Aufgaben: „In den nächsten drei Spielen werden wir voraussichtlich keine Unterstützung der U21-Spieler aus der Oberligamannschaft haben.“
Oberwiehl: Jan Bluhm (7/6), Johannes Schneevogt (5), Moritz Madel (4/1), Frankjörn Schell (2), Christopher Suhr, Christian Schüttenhelm, Maik Braun, Dominik Zwiebel (je 1).
Waldbröl: Lukas Leidig (10/6), Lars Gustke (3), Sebastian Hein (2), Christian Neermann (1).
[Christian Neermann hat sich durchgesetzt.]
Meisterschaftsrunde
HC Gelpe/Strombach II – BTB Aachen III 32:20 (14:9).
Durch einen souveränen 32:20-Heimerfolg über BTB Aachen III wahrt der HC Gelpe/Strombach II seine Chancen im Aufstiegsrennen. „Das war heute sehr diszipliniert und insgesamt eine hervorragende Mannschaftsleistung“, lobte HC-Trainer Daniel Rodriguez nach Abpfiff sein Team. Dabei hatten die Oberberger vor der Partie durchaus Personalsorgen. Kurzfristig fiel auch noch Marvin Scholz aus, nachdem er sich im Abschlusstraining eine Verletzung am Trommelfell zugezogen hatte. Für ihn stand Ex-Profi Michiel Lochtenbergh im Kader. Es dauerte allerdings eine Viertelstunde, ehe die Gastgeber ihre spielerische Klasse auch aufs Feld brachten. Doch nach dem 6:4 (14.) arbeitete der HC vor allem defensiv sehr stark und ließ Aachen kaum zu Chancen aus der zweiten Reihe kommen. Verdienter Lohn: Die 14:9-Pausenführung.
Ein Vorsprung, den die Gastgeber nach der Pause schnell auf 20:11 (41.) ausbauten. „Wir haben es endlich einmal geschafft, eine Führung nicht nur zu verwalten, sondern auch auszubauen“, sagte Rodriguez, der einen ruhigen Abend auf seiner Bank verlebte. Das lag auch daran, dass sein Team wesentlich weniger Fehler im Spielaufbau machte als zuletzt im Derby in Bergneustadt. Über 27:16 (50.) bekamen alle HC-Spieler die Gelegenheit, sich zu zeigen. Besonders erfreulich dabei: Der A-Jugendliche Luca Reuber glänzte bei seinem Seniorendebüt auf Linksaußen mit fünf Toren. Ein Sonderlob bekam zudem Paul Roth für seine starke Defenivleistung. „Das waren zwei wichtige Punkte, jetzt kann Nümbrecht kommen“, blickt Rodriguez bereits freudig auf das Derby kommendes Wochenende.
Gelpe/Strombach: Paul Roth, Philipe Ginczek, Luca Reuber (je 5), Julian Kolken, Finn Feuerbach (je 4), Max Balzer, Tobias Müller (je 2), Leon Hagen (2/1), Maurice Ginczek, Jan Höfer, Michiel Lochtenbergh (je 1).
[Enzo Souliman kann nur auf Kosten einer Zeitstrafe gestoppt werden.]
HSG Geislar-Oberkassel – TV Bergneustadt 30:19 (16:12).
Eine empfindliche Klatsche kassierte der TV Bergneustadt beim Spitzenreiter in Bonn. „Geislar hat das Spiel verdient gewonnen, aber die Höhe der Niederlage ist definitiv nicht notwendig gewesen“, ärgerte sich TVB-Coach Tobias Uding, dass sein Team im zweiten Durchgang die Gegenwehr weitgehend einstellte. Dabei entwickelte sich zunächst ein intensiver Schlagabtausch. Geislar merkte man von Anfang an, dass sie im Aufstiegsrennen keine Punkte liegen lassen wollen und attackierte in der Defensive frühzeitig, um so die Kreise von Thorben Schneider einzuengen. Bergneustadt fand zunächst aber Mittel gegen diese taktische Maßnahme der Gastgeber. Zur Achillesferse wurde aber die eigene Deckung. Die 5:1-Defensive funktionierte überhaupt nicht und auch die 6:0-Variante, auf die Uding nach dem 9:5 (15.) umstellte, konnte den HSG-Rückraum zu selten stoppen. Zudem bekamen die TVB-Keeper keine Hand an den Ball.
[Christian Mertens sah eine engagierte Leistung seiner Mannschaft: "Am Ende hat man aber gemerkt, dass wir seit zwei Monaten kein Spiel mehr hatten.]
Trotzdem blieb Bergneustadt bis zur Pause in Schlagdistanz und hatte beim 16:14 (33.) sogar die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Warum die Oberberger anschließend trotzdem völlig den Faden verloren, konnte sich Uding auch mit etwas Abstand nicht erklären: „Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Meisterschaftsrunde, dass wir diese Phasen haben. So gut wie wir uns über 35 Minuten als Team bis dahin verkauft haben, gehen wir anschließend auch als Team unter.“ Die Gastgeber erzielten sechs Treffer in Folge, das Spiel war beim 22:14 (40.) entsprechend früh entschieden. Zwar berappelte sich Bergneustadt nun wieder, aber auch die Tore von Routinier Holger Magdzack sorgten über 26:17 (52.) für keine Aufholjagd mehr. „Wir müssen wieder mehr Konstanz in unsere Leistungen bekommen – vor allem in der Defensive“, so Uding.
Bergneustadt: Marcel Neese (5/2), Holger Magdzack (4), Nils Welke (3), Thorben Schneider (3/1), Nils Meier, Michel Töpfer, Dennis Hermann, Lukas Flick (je 1).
HSG Euskirchen – SSV Nümbrecht II verlegt.
Das Verfolgerduell zwischen der HSG Euskirchen und dem SSV Nümbrecht II wurde wegen der zahlreichen Corona-Fälle bei den Nümbrechtern auf kommenden Freitag, 9. April, verschoben.
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