HANDBALL
Der siebte Feldspieler ist Nümbrechts Fluch und Segen zugleich
Nümbrecht – Der SSV Nümbrecht II beendet das Jahr nach der 27:31-Niederlage auf einem Abstiegsplatz – 25:21-Führung in einem Zeitstrafen-Festival verspielt.
SSV Nümbrecht II – HSG Refrath/Hand II 27:31 (16:14).
Für Nümbrechts Trainer Bastian Schneider war der Abstiegskracher gegen die HSG Refrath/Hand II ein Spiegelbild der bisherigen Hinrunde. „Zeitweise zeigen wir das notwendige Niveau, aber Spiele dauern nun mal 60 Minuten und nicht nur 50“, meinte er nach der 27:31-Heimniederlage, durch die seine Mannschaft auf einem Abstiegsplatz überwintert.
[Joshua Pottgießer nimmt Maß.]
Mit zwei Überraschungen warteten die Südkreisler vor dem Spiel auf: Aus dem Oberligakader stand der eigentlich noch verletzte Benedikt Opitz zur Verfügung, dazu gab Sebastian Deilmann nach fast zwei Jahren Handballpause sein Comeback. Den Gastgebern gelang ein Blitzstart zum 6:3 (10.). Bereits zu diesem Zeitpunkt griff Schneider auf das taktische Mittel des siebten Feldspielers zurück. In der Anfangsphase fremdelten seine Spieler damit: Refrath/Hand traf nach technischen Fehlern des SSV dreimal ins verwaiste Tor: 6:6 (13.).
Zudem schwächte Nümbrecht sich in der Folge immer wieder durch Zeitstrafen. Trotzdem ging es über 8:6 (15.), 9:10 (20.) und 13:13 (27.) mit einer knappen Führung in die Pause. Die Hausherren präsentierten sich deutlich stärker als zuletzt beim schwachen Auftritt in Niederpleis. Nach dem Seitenwechsel griff Schneider erneut konsequent zum siebten Feldspieler. Lange Zeit mit Erfolg: Über 20:18 (37.) und 21:20 (41.) baute der SSV die Führung bis zum 25:21 (47.) aus.
[Bastian Schneider erwartet eine schwierige Rückrunde.]
Doch nun häuften sich die Fehler. Torhüter Joscha Madel, der den verletzten Lukas Kirchner vertrat, hatte selten eine Chance, rechtzeitig wieder in seinem Torraum zu sein. Die Konsequenz: Refrath/Hand kam mehrfach zu einfachen Toren, erzielte erneut vier Empty-Net-Treffer und drehte die Partie zum 25:28 (56.). Zwar kam Nümbrecht noch einmal auf 27:28 (57.) heran, doch nun kassierte zunächst Philipp Donath nach einem harten Foul die rote Karte, nur 20 Sekunden später folgte Jan Sonka mit einer diskutablen Zeitstrafe auf die Sünderbank und zusätzlich kassierte auch Trainer Schneider eine Strafe – es war die insgesamt 13. gegen die Hausherren, für die HSG gab es fünf.
In dreifacher Überzahl schaukelten die Gäste den Sieg souverän über die Zeit. Schneider wollte die Niederlage aber nicht an den Schiedsrichtern festmachen: „Das haben wir mit unseren falschen Entscheidungen selbst verbockt.“ Seine Taktik mit dem siebten Feldspieler verteidigte er nach Spielschluss: „Das haben wir 50 Minuten lang sehr gut gemacht. Leider verlieren wir in der Schlussphase die Nerven. Das jetzt als Fehler zu sehen, weil es in den letzten Minuten nicht mehr funktioniert hat, ist mir aber zu einfach. Wir haben uns gute Torchancen herausgespielt und hätten im Sechs gegen Sechs noch mehr Schwierigkeiten gehabt.“
[Philipp Donath sah in der Schlussphase die rote Karte.]
Für die Rückrunde appelliert er an seine Mannschaft: „Es wird nicht einfach, aber wir müssen daran ziehen.“ Damit meint er vor allem die zuletzt eher maue Trainingsbeteiligung. Mit Verstärkungen aus dem Oberligakader rechnet er derzeit nicht.
Nümbrecht II: Benedikt Opitz (9/5), Joshua Pottgießer, Sebastian Deilmann, Philipp Donath (je 3), Mathis Pötzsch, Justus Stein, Alexander Seinsche, Paul Robach (je 2), Marius Ranke (1).
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