Gummersbach - Der VfL Gummersbach will seine Heimserie gegen die MT Melsungen ausbauen - Der Respekt vor Simic & Co ist groß – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

VfL Gummersbach – MT Melsungen (Montag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

Drei Spiele in sieben Tagen – auf Gummersbachs Handballer wartet im Jahresendspurt noch ein intensives Programm – nicht zu vergessen das Weihnachtsspiel in der Kölner LANXESS Arena am 26. Dezember. Trainer Gudjon Valur Sigurdsson nennt die beiden Ligaspielen gegen Melsungen (Montag) und Wetzlar (Sonntag) sowie den DHB-Pokal-Kracher beim THW Kiel (Donnerstag) eine „unheimlich harte Woche“, die seiner Mannschaft noch einmal alles abverlangen wird: „Aber es ist wie es ist. Wir werden das Beste daraus machen.“

Zunächst stand bei den VfL-Spielern aber die Aufarbeitung der 28:37-Niederlage in Magdeburg auf dem Programm. Sigurdsson zeigte seinem Team ausgewählte Videoszenen und traf auf viele nickende Köpfe. „Es gab viel Zustimmung. Die Reaktion war toll zu sehen. Nach unserem Training am Freitag habe ich für Montag ein besseres Gefühl“, so der Isländer vor dem Wochenende.

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Magdeburg sei die klar bessere Mannschaft gewesen, sagt der VfL-Coach und kann das an wenigen Fakten festmachen. „Wir waren einfach nicht effektiv genug“, analysiert er. Beide Teams kamen zur Pause auf neun Gegenstoßtore, im gebundenen Spiel gelang es Magdeburg aber viel zu häufig die wenig kompakte VfL-Defensive auseinanderzuspielen - anders als Gummersbach.

Sigurdsson erkennt sogar einen leichten Trend: „Wir tun uns im Sechs-gegen-Sechs zunehmend schwerer in den vergangenen Spielen. Das war bisher nicht der Fall. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass wir es mit 13 Feldspielern schwer haben, wenn einer davon (Anm.d.Red.: Julian Köster) im Innenblock 60 Minuten durchspielen muss.“ Gleichzeitig sagt er aber auch: „Die Theorie ist immer einfach. Im Profisport ist das aber immer ein anders und komplizierter. Wir wollen davon lernen und hoffentlich daran wachsen. Es liegt an mir, den Spielern die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben.“

Ob er am heutigen Montag in der Analyse des Gegners die richtigen Werkzeuge gefunden hat, wird das Spiel gegen die MT Melsungen zeigen. Ein Team, das sich diese Saison bislang mehr als stabil zeigt und aktuell mit 24:4 Punkten Tabellenführer der Handball-Bundesliga ist.  Die einzigen Niederlagen kassierten die Hessen in Mannheim und Eisenach, gewannen aber auch zahlreiche Topspiele. „Sie agieren unheimlich variabel, bringen viel Qualität mit, spielen viel im Sieben-Gegen-Sechs und haben den wahrscheinlich heißesten Torhüter der Liga in ihren Reihen“, sagt Sigurdsson.

Gemeint ist Nebosja Simic. Der Montenegriner verschloss sein Tor in den letzten Spielen regelrecht und warf symbolisch den Schlüssel weg. Oder wie die FAZ titelte: „Das MT-Melsungen-Tor ist Nebosja Simics Haus.“ Die Bild-Zeitung schrieb parallel vom verrücktesten Torhüter der Liga. Seine 128 Paraden sind ein Grund für die derzeit beste Defensive der Liga.

Aber auch offensiv weiß Melsungen momentan zu gefallen: Taktgeber ist Erik Balenciaga (43 Assists). Er füttert mit seinen Pässen vor allem den lettischen 2,15 Meter-Giganten Dainis Kristopans (58 Tore) und Kreisläufer Rogerio Moraes (41). Ein Wiedersehen gibt es zudem mit Bruno Eickhoff. Der 20-Jährige war im Sommer von Gummersbach in Melsungens Drittligareserve gewechselt. Im Profikader ist er eigentlich nur vierter Mann am Kreis. Zuletzt bekam er gegen den HSV Hamburg aber seine Chance und erzielte seine ersten beiden Bundesliga-Tore.

Personell ließ sich Sigurdsson am Freitag nicht in die Karten schauen. Er freue sich zwar, dass Ellidi Vidarsson sein Comeback anstrebt, wollte dieses vor dem Wochenende aber nicht versprechen. Auch Tom Kiesler hatte vor dem letzten Heimspiel gegen Erlangen schon erste Aufwärmübungen in der Halle gemacht.