HANDBALL
Löwen mit zu hoher Fehlerquote
Oberberg - Die HBD Löwen bleiben nach der Heimniederlage gegen Rheinbach im Tabellenkeller hängen - Nümbrecht geht ungeschlagen in die Herbstpause - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).
HBD Löwen Oberberg – TV Rheinbach 26:29 (12:14).
Mit einer Niederlage verabschiedeten sich die Handballer der HBD Löwen am Freitagabend in die kurze Herbstpause. Gegen Nordrheinligaabsteiger Rheinbach leistete sich das Team von Maik Thiele zu viele individuelle Fehler. „Kämpferisch war das vollkommen in Ordnung, aber vorne haben wir zu häufig versucht, den Kreisläufer anzuspielen, wo keiner frei war“, lautete die erste Analyse des Löwencoachs unmittelbar nach Abpfiff. Wenig überraschend agierten die Gastgeber erneut über 60 Minuten mit dem siebten Feldspieler und hatten zudem Malte Müller, Thorben Schneider und Nils Welke im Aufgebot. Für Freiräume sorgte das allerdings zunächst nicht. Bis zum 5:6 (14.) schlossen die HBD-Handballer allzu häufig unvorbereitet aus der zweiten Reihe ab und konnten sich bei Torhüter Alen Caber bedanken, dass Rheinbach nicht frühzeitig davonzog.
[Tobias Mlynczak zieht aus der zweiten Reihe ab. Insgesamt nahmen sich die Löwen zu viele unvorbereitete Würfe aus dem Rückraum gegen den Rheinbacher Doppelblock.]
Anschließend summierten sich aber die Fehler: Mit vier Empty-Net-Toren zogen die verletzungsgebeutelten Gäste bis zum 6:11 (21.) davon. „Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Außerdem haben wir über unsere linke Seite viel zu häufig den Gegner durchmarschieren lassen“, ärgerte sich Thiele über diese Schwächephase. Erst nach einer Auszeit agierten die Löwen wieder konzentrierter und kämpften sich zur Pause wieder auf zwei Treffer heran. Nach dem Wiederanpfiff der bis dahin unauffälligen Schiedsrichter schliefen die Löwen aber erneut: Zwei weitere Empty-Net-Tore sorgten dafür, dass Rheinbach schnell auf 12:18 (34.) erhöhte.
[Eldar Starcevic erzielte bei seinem Comeback das letzte Tor der Partie.]
Rund zehn Minuten später folgte beim 17:21 (43.) die nächste Schrecksekunde. Nach einer Parade fasste sich Caber ans Knie und musste einige Minuten auf der Bank behandelt werden. Trotzdem verkürzten die Löwen nach zwei guten Abwehraktionen auf 20:22 (45.). Spätestens nach einem technischen Fehler Schneiders, der zum 24:28 (56.) führte, war die Partie aber entschieden. „Wir haben nicht alle Angriffe gut zu Ende gespielt, zudem fehlte uns heute auch ein wenig die Wurfqualität. Dafür war Rheinbach dann auch einfach zu gut“, sprach Thiele von einer soliden Leistung. Die Situation mit 2:10 Punkten will er nicht überbewerten: „Nach den vielen Verletzungen habe ich nicht mehr erwartet. Verloren ist deshalb aber noch lange nichts. Nach der Herbstpause kommen die Gegner, gegen die wir punkten sollten.“
HBD Löwen: Norman Krause (10/5), Tobias Mlynczak, Malte Müller (je 4), Felix Soldanski, Anthony Hudak-Domokos, Thorben Schneider (je 2), Till Malek, Eldar Starcevic (je 1).
HSG Siebengebirge – SSV Nümbrecht 28:32 (17:17).
Spitzenteam? Titelkandidat? Von diesen Begriffen will Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche trotz des 12:0-Traumstarts weiter nichts hören. „Natürlich ist das ein gelungener Start und auch unser eigener Anspruch wächst mit jedem Spiel, aber ich denke uns tut die bisher gelebte Demut sehr gut“, meint der SSV-Coach nach dem 32:28-Sieg bei der HSG Siebengebirge. Dass sein Team derzeit auf einer Welle des Erfolgs reitet, kann aber auch der ehemalige Torhüter nicht verhehlen. „Wenn man weiß, dass man im Flow ist und auch in engen Situationen Lösungen findet und damit erfolgreich ist, kommt das Selbstvertrauen ganz automatisch.“
[Maik Thiele kritisierte nach Spielschluss die vielen ausgelassenen Chancen seiner Mannschaft.]
Lösungen musste sein Team auch in Siebengebirge finden. Der vor der Saison hochgehandelte Nordrheinligaabsteiger agierte extrem offensiv und versuchte den ungeschlagenen Spitzenreiter damit früh unter Druck zu setzen. Doch die Oberberger ließen sich davon nicht beirren und gingen über 4:7 (11.) zügig mit 7:11 (16.) in Führung. In einem Spiel auf sehr hohem Tempo gelang es den Gastgebern nach einer Abwehrumstellung kurz vor der Pause, aus einem 13:16-Rückstand (25.) noch ein 17:17 zu machen. „Uns fehlte defensiv ein wenig der Zugriff“, ärgerte sich Seinsche über das verspielte Polster. Eng blieb es zunächst auch nach dem Seitenwechsel: Nümbrecht bekam das gegnerische Kreisläuferspiel über Philipp Krefting aber zusehends in den Griff und setzte sich erneut zum 22:26 (46.) ab.
Entschieden war das Spiel damit aber immer noch nicht. HSG-Trainer Lars Degenhardt agierte fortan mit dem siebten Feldspieler, Siebengebirge kam dadurch zum 28:28-Ausgleich (55.), auch weil Nümbrecht nun längst nicht mehr so griffig spielte. „In der Schlussphase waren wir dann aber einfach bissiger“, meinte Seinsche, der mit Jannik Lang (11 Tore) zudem den überragenden Akteur auf dem Feld hatte. Der quirlige 26-Jährige traf in der Schlussphase nicht nur zwei Mal, sondern holte auch den letzten Siebenmeter heraus. „Er und Johannes Urbach waren heute überragend. Dazu hat Dominik Donath ein starkes Spiel als Regisseur auf der Mitte gemacht“, verteilte der SSV-Coach die Bestnoten und freut sich schon auf die nächsten Spiele: „Die Gegner werden mit Birkesdorf und Longerich nicht leichter, aber wir wissen jetzt, dass wir auch gegen die hochgehandelten Teams bestehen können.“
Nümbrecht: Jannik Lang (11), Johannes Urbach (6), Simon Schanz (4), Fabian Benger (3), Sebastian Deilmann (3/2), Benedikt Opitz, Dominik Donath (je 2), Jan Sonka (1/1).
KOMMENTARE
1
Was ist mit dem SSV bloß los? Das ist ja unfassbar!
Nümbrechter Zuschauer , 02.10.2022, 09:12 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
BILDERGALERIE