Oberberg - Oberberg – Nümbrecht erkämpft sich sensationell einen Zähler in Dormagen – Oberwiehl gelingt gegen Ligaschlusslicht Nippes der zweite Saisonsieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.
TSV Bayer Dormagen II – SSV Nümbrecht 21:21 (8:13).
Freude und Ärger hätten bei Nümbrechts Handballern am Samstag nicht näher beieinanderliegen können. Geradezu sensationell und noch dazu vollkommen verdient entführte das Team von Manuel Seinsche einen Zähler beim ungeschlagenen Tabellenführer aus Dormagen. Gleichzeitig unterstrich dieser Coup aber auch, welche Chance der oberbergische Vertreter aus dem Kreissüden vor zwei Wochen mit den beiden Niederlagen gegen Weiden und in Aachen weggeworfen hat. Auch SSV-Coach Seinsche tat sich nach dem Spiel schwer mit einer Einordnung: „Ob dieser Punkt noch einmal wertvoll wird, kann man nicht beurteilen. Für die Moral war er aber Gold wert!“
Vor dem letzten Hinrundenspiel, dem prestigeträchtigen Derby gegen Oberwiehl, hat der SSV zwölf Punkte, dabei aber auch mehr Spiele absolviert als die coronageplagte Konkurrenz. „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand“, bringt es Seinsche auf den Punkt. In Dormagen machten die Oberberger indessen vieles richtig. Der Spitzenreiter der Oberliga ging angeschlagen in das Duell. Das Team von David Röhrig hatte durch Corona-Quarantänen seit dem 11. Dezember kein Spiel bestritten und musste zudem den Kader weitgehend mit Talenten aus der Jugend-Bundesligamannschaft rekrutieren. „Da hat aber keiner zum ersten Mal Handball gespielt“, sprach Seinsche von einem top ausgebildeten Gegner.
Trotzdem stand es nach einer Viertelstunde 8:2 für die Gäste. Nümbrecht agierte gegen die offensive Deckung der Hausherren lauffreudig und hatte neben einer starken eigenen Defensive mit Tom Rydzewski (17 Paraden, darunter fünf Siebenmeter) zudem einen überragenden Torhüter in der Hinterhand. Über 6:9 (24.) wunderten sich nicht wenige Zuschauer im Bayer-Center über den 8:13-Pausenstand. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff verlor Nümbrecht allerdings den Faden. Nach der roten Karte gegen Simon Schanz (42.) fiel der 15:15-Ausgleich, der Sensationscoup wackelte bedenklich. Dank einer Energieleistung blieb es aber bis zum Schluss spannend. Das 21:21 erzielte Paul Borisch vier Minuten vor dem Abpfiff, anschließend dominierten beide Torhüter das Geschehen. „Über diesen Punkt dürfen wir uns zurecht freuen, egal ob er noch wertvoll wird oder nicht“, so Seinsche.
Nümbrecht: Jannik Lang (7), Simon Schanz (3), Sebastian Deilmann (3/2), Fabian Benger, Marius Euteneuer (je 2), Dominik Donath, Jens Frey, Tom Rydzewski (je 1), Paul Borisch (1/1).
CVJM Oberwiehl – TK Nippes 28:25 (13:10).
Nach dem Abpfiff des Kellerduells hätte man fast meinen können, Oberwiehl hätte das Siegen verlernt. Großer Jubel wollte nach dem zweiten Saisonsieg jedenfalls nicht aufkommen, fast schon nüchtern quittierten die Spieler von Nils Hühn die Saisonpunkte fünf und sechs. „Gefreut haben wir natürlich trotzdem“, meinte der CVJM-Coach und fasste die zuvor erlebten 60 Minuten als dreckigen Arbeitssieg zusammen. Beiden Teams war die Nervosität im Abstiegskampf deutlich anzumerken: Von Anfang an entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, das dem Tabellenbild durchaus gerecht wurde.
Oberwiehl bekam die eigenen Nerven früher in den Griff und übernahm nach zehn Minuten ein wenig die Spielkontrolle. Über eine gute Deckung gelangen dem Gastgeber über Gegenstöße immer wieder Nadelstiche bis zum 12:7 (26.). Zeitstrafen gegen Artur Gartung und Julian Klein ließen den Vorsprung zur Pause aber schrumpfen. Und auch nach dem Seitenwechsel fehlte Oberwiehl zunächst der Esprit. Nippes hatte nun seine stärkste Phase, kam zum schnellen 13:13-Ausgleich (34.) und ging beim 15:16 (39.) sogar in Führung – es sollte allerdings der einzige CVJM-Rückstand bleiben.
„Wir konnten uns auf unsere starken Deckung verlassen und hatten mit Chris Koch zudem einen starken Torhüter dahinter“, sah Hühn sein Team erneut auf 21:17 (48.) davonziehen. Abschütteln ließen sich die Kölner trotzdem nicht, auch weil Oberwiehl mit manchem Schiedsrichterpfiff haderte. Besonders das Siebenmeterverhältnis von 1:8 schmeckte den Gastgebern wenig. Dass es es trotzdem nicht mehr eng wurde, lag an Leon Binder, der konsequent seine Freiräume nutzte. „Letztlich sind wir cool geblieben und haben den Sieg nach Hause gebracht. Ein Leckerbissen für die Zuschauer war es allerdings nicht“, so Hühn.
Oberwiehl: Daniel Rischikov (6/1), Leon Binder (5), Mirco Gröbner (4), Bastian Schneider, Julian Klein, Artur Gartung (je 3), Jan Bluhm (2), Moritz Madel, Dominik Krieg (je 1).
KOMMENTARE
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Diese Schiedsrichter Leistung ist wieder einmal unter aller Sau! Was der SSV in den letzten 5 Minuten gegen sich gepfiffen bekommt, ist eine absolute Frechheit! Gegen 9 Leute konnten sie am Ende nicht gewinnen!
Handball Interessierter , 30.01.2022, 00:52 Uhr2
Nunja werin der zweiten Halbzeit 7 Tore wirft, davon noch zwei Glückliche + einen Torwart im Kasten hat, der fünf siebenmeter gehalten hat - da Frage ich mich ernsthaft ob Ihr die Schuld bei den beiden Schiedsrichtern suchen solltet!
dORIS, 03.02.2022, 14:24 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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