Gummersbach - Am 30. April treffen die Nationalmannschaften der Ukraine und Rumänien im Rahmen der EM-Qualifikation in der SCHWALBE arena aufeinander - Erlös wird für guten Zweck verwendet.

Von Leif Schmittgen

Es ist nicht das erste Handball-Länderspiel, das in Gummersbach stattfindet, aber mit Sicherheit das emotionalste. Denn am Sonntag, 30. April, um 18 Uhr trifft in der Kreisstadt die ukrainische Nationalmannschaft im Rahmen der EM-Qualifikation auf die Auswahl von Rumänien. Im eigenen Land ist die Austragung wegen des Krieges nicht möglich. Umso glücklicher ist der ukrainische Handballverband darüber, dass man mit der Anfrage bei der Stadt, dem VfL und der SCHWALBE arena offene Türen einrannte.

Ursprünglich sollte  die Partie im Anschluss an das Länderspiel Deutschland gegen  Spanien in der Berliner Max-Schmeling-Halle stattfinden: „Die ARD hat die Anwurfzeit wegen einer Liveübertragung geändert und die Umbauzeit auf dem Spielfeld wäre zu kurz gewesen“, meinte Lars Röther vom Verein  „BlaulichtPaten“, der die Partie organisiert.

Kürzlich war er bei einem Bundesliga-Heimmatch des VfL zu Gast und zeigte sich von der Atmosphäre begeistert. Aber nicht nur deshalb fiel die Wahl schnell auf Gummersbach. „Die Bedingungen hier sind optimal. Hotels und Gastronomieangebote gibt in unmittelbarer Nähe zum modernen Spielort“, sagte Oleksandr „Sascha“ Gladun, Generalsekretär der ukrainischen Handballföderation, bei der heutigen Vorstellung. Mit Stanislav Zhukov, Ukrainer und Teammanager des VfL, habe man zudem den perfekten Kontaktmann vor Ort.

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„Ukrainer haben freien Eintritt und erhalten gegen Vorlage ihres Passes ihre Tickets am Eingang", berichtete Röther (vorherige Anmeldung per Mail erforderlich unter lr@blaulichtpaten.de). So erhoffen sich die Organisatoren nicht nur eine tolle Atmosphäre, sondern möchten ihren Landsleuten ein wenig Abwechslung von ihren Alltagssorgen bieten.

Die übrigen Eintrittskarten werden über die Onlineplattform Eventim (hier geht es zur Bestellung) zum Preis zwischen 10 und 20 Euro offeriert. „Der Eintritt ist als Spende ausgewiesen. Nach oben gibt es keine Grenzen“, sagte Lars Röther schmunzelnd. Denn eventuelle Überschüsse kommen dem guten Zweck zugute und der Ticketanbieter verzichtet auf die normalerweise übliche Provision. Der Verein „BlaulichtPaten“ wurde unmittelbar nach Kriegsausbruch gegründet und organisiert den Transport von Krankenwagen in das Krisengebiet.

Unabhängig von den Begleitumständen steht für die Handballfans ein sportlicher Leckerbissen auf dem Programm: In der Gruppe 4 kämpfen die Ukrainer gegen Österreich, Färöer und eben Rumänien um die Teilnahme an der EM-Endrunde 2024 in Deutschland. „Es ist noch alles möglich“, erklärte Nationaltrainer Wjatscheslaw Lotschman.

Sicher ist der Coach, dass die bislang verlustpunktfreien Österreicher als Primus weiterkommen. Seine Mannschaft belegt nach einem Sieg und drei Niederlagen den letzten Platz, doch mit einem Erfolg würde man das Rennen um Rang zwei, der ebenfalls zur Quali berechtigt, wieder spannend machen. Das Gros des Kaders besteht aus Akteuren des in der 2. Bundesliga spielenden HC Motor Zaporizhzhia.

Bürgermeister Frank Helmenstein kündigte an, die Teams zu einem Empfang ins Rathaus einzuladen, damit sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen können. Auch er erwartet eine tolles Handballfest und hofft auf eine gut gefüllte Arena. „Über 1.000 Ukrainer leben derzeit im Stadtgebiet“, sollte es laut Helmenstein an Unterstützung von den Rängen nicht mangeln.