HANDBALL
Europa zum Greifen nah: VfL will Pflichtaufgabe seriös erledigen
Gummersbach – VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson fordert von seinem Team im Rückspiel gegen Mors-Thy einen Sieg – Tickets für die große Saisoneröffnung sind noch verfügbar – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Peter Notbohm
VfL Gummersbach - Mors-Thy Håndbold (Sonntag, 16:30 Uhr).
Hinspiel: 35:22.
Der THW Kiel hat es in der vergangenen Saison vorgemacht und auch die SG Flensburg-Handewitt hätte 2005 fast ein kleines Handball-Wunder geschafft. Die beiden deutschen Topteams standen im Champions League-Viertelfinale nach klaren Hinspielniederlagen (Kiel: 30:39, Flensburg 22:36) vor dem Aus, drehten im Rückspiel den Spieß aber um. Während Kiel mit zehn Toren siegte, fehlte Flensburg am Ende nur ein Tor zur Sensation.
An ein Ausscheiden in der Qualifikationsrunde zur European League denkt beim VfL Gummersbach nach dem 35:22-Hinspielerfolg in Dänemark bei Mors-Thy Håndbold natürlich niemand mehr. Eigentlich ist das Match nur noch eine Pflichtaufgabe. Am Respekt für den Gegner ändert das bei VfL-Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson aber nichts.
„Wir sind 13 Tore vorn“, sagt der Isländer, „müssen uns aber darauf konzentrieren, dieses Spiel zu gewinnen.“ Denn für Gummersbach ist es die offizielle Saisoneröffnung vor den eigenen Fans. Die soll natürlich erfolgreich gestaltet werden. Ab 11 Uhr präsentiert der Bundesligist ein breites Rahmenprogramm mit Interviews, Show-Acts und Auftritten von ehemaligen Spielern und Trainern.
Angst habe er ohnehin noch nie vor einem Spiel gehabt, trotzdem weiß der Ex-Profi, dass gerade solche Spiele schnell zur Kopfsache werden können. Das klare Hinspielergebnis wundert ihn auch nach einer Woche noch. Zu stark waren die Auftritte der Skandinavier in der vergangenen Saison, aber auch in der Sommer-Vorbereitung. Doch vom gefürchteten Tempo-Handball der Dänen war nichts zu sehen. Die Gummersbacher nahmen Mors-Thy mit ihrer konsequenten Deckung schnell die Lust am Handball.
Dass Perfektionist Sigurdsson trotzdem noch Optimierungsbedarf sieht, versteht sich fast von selbst. „Wir müssen unsere Fehlerquote verringern. Die Wurfquote war absolut in Ordnung, aber wir hatten zu viele technische Fehler und Abspielfehler.“ Für ihn ist das Match gegen Mors-Thy daher auch eine gute Gelegenheit, sich weiter einzuspielen. Lobende Worte findet der Isländer hingegen für seine beiden Torhüter. Bertram Obling (in Mors) und Dominik Kuzmanovic (beim Ligaauftakt in Hannover) hinterließen mit ihren Paraden bleibenden Eindruck. Oder wie Sigurdsson es ausdrückt: „Sie waren überragend!“
Den 32:28-Auswärtssieg in Hannover haben die VfL-Handballer am Freitag mit einer lockeren Einheit aus dem Körper trainiert. Die intensive Vorbereitung auf Mors-Thy beginnt am Samstag. Für Kentin Mahé gab es keinen Extra-Rüffel nach seiner roten Karte in der ZAG-Arena. Der französische Nationalspieler hatte theatralisch auf eine Zeitstrafe reagiert und war von den Schiedsrichtern mit einer weiteren Zeitstrafe belegt worden.
„Da bleibt kein Beigeschmack“, sagt Sigurdsson. Der Spielmacher habe sich nach dem Spiel entschuldigt und gar nicht richtig über den Sieg freuen können, weil er der Mannschaft in der Schlussphase beinahe geschadet hatte. „Das zeigt wie sehr er vorranggehen und gewinnen will“, so sein Trainer: „Das werden die Jungs über die Mannschaftskasse regeln und ist damit aus der Welt.“
Personell wird Sigurdsson auf denselben Kader wie zuletzt bauen. Tom Kiesler ist keine Option, nach dem klaren Hinspielsieg bekommt der Abwehrspezialist noch eine weitere Woche, um an seinem Comeback zu arbeiten. Ausverkauft ist die Partie noch nicht. Am Freitag waren noch 850 Tickets zu haben.
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