HANDBALL

Gossens, Röttel und Brüning sind Gelpe/Strombachs Aufstiegshelden

pn; 08.05.2022, 02:30 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Nach dem Schlusspfiff feierte die HC-Mannschaft ihren Aufstiegstrainer Daniel Rodriguez.
HANDBALL

Gossens, Röttel und Brüning sind Gelpe/Strombachs Aufstiegshelden

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pn; 08.05.2022, 02:30 Uhr
Oberberg - Das Rodriguez-Team steigt nach 27:22-Erfolg im Topspiel in die Verbandsliga auf - Uding verkündet nach letztem Saisonspiel seinen Rücktritt in Bergneustadt - Waldbröl erhält Punkte am grünen Tisch.

Meisterschaftsrunde

 

HC Gelpe/Strombach II – HSG Geislar-Oberkassel 27:22 (12:9).

 

Bis tief in die Nacht ging die Aufstiegsparty des HC Gelpe/Strombach II. „Zunächst einmal feiern wir mit unseren Fans im Foyer und ziehen später in die Stadt. Ich weiß nur, dass es eine sehr lange Nacht werden wird“, verriet ein mit Bier geduschter HC-Trainer Daniel Rodriguez nach dem Abpfiff. Minuten zuvor hatte seine Mannschaft ihn noch in der Halle hochleben lassen. Der 27:22-Erfolg im entscheidenden Spitzenspiel gegen die HSG Geislar-Oberkassel war der krönende Abschluss einer starken Saison der HC-Handballer.

 

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„Wir schweben auf Wolke sieben. Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, die auch in kritischen Phasen bewiesen hat, dass sie den Sieg unbedingt wollte“, fasste Rodriguez 60 dramatische Minuten zusammen. Etwa 500 Zuschauer sorgten für einen würdigen Rahmen des Aufstiegskrachers in der Eugen-Haas-Halle. Zwischenzeitlich gingen den Oberbergern sogar die Eintrittskarten aus. Gerade in den Anfangsminuten merkte man beiden Teams die Nervosität vor der lautstarken Kulisse an. Das junge HC-Team, das auf Michiel Lochtenbergh verzichten musste (Muskelfaserriss im Abschlusstraining), begann extrem fehlerbehaftet. Die Gäste machten es besser und legten durch einen spektakulären Treffer von Emil Lunkenheimer zum 1:3 (3.) vor.

 

[Die HC-Fans verwandelten die Eugen-Haas-Halle in ein gelb-grünes Fahnenmeer. Auch die Gästefans sorgten mit ihren Gesängen für viel Stimmung.]

 

Über eine starke Defensive mit einem im ersten Durchgang gut aufgelegten Marvin Röttel im Tor kämpften sich nun aber auch die Hausherren in die Partie und ließen 15 Minuten kein Gegentor zu. Dass das Spiel zum 7:3 (17.) kippte war die logische Folge. Über 10:5 (25.) fiel der 12:9-Pausenstand fast schon zu knapp aus. Vor allem HSG-Shooter Josha Ruloff sorgte mit seinem unbändigen Willen dafür, dass die Gäste in Schlagdistanz blieben. Zudem mussten die Gastgeber mit einem Handicap in den zweiten Durchgang starten, nachdem Sekunden vor dem Seitenwechsel Julian Kolken und Lukas Altjohann auf die Strafbank geschickt wurden.

 

Die Minuten nach der Pause sollte Christoph Schlecht, Co-Trainer der Gäste im Nachhinein als entscheidende Phase bezeichnen: „Es war ein Nervenkrimi. Hätten wir zu Beginn der zweiten Hälfte unsere Chancen genutzt, wäre die Stimmung wahrscheinlich in unsere Richtung gekippt.“ Dass es nicht so kam, lag erneut an Marvin Röttel. Der HC-Keeper entschärfte mehrere völlig freie Würfe der Gäste, während seine Vorderleute sogar in doppelter Unterzahl zum 14:9 (34.) trafen.

 

Selbst von einer erneuten doppelten Unterzahl – wieder waren es Altjohann und Kolken, die innerhalb von Sekunden Zeitstrafen aufgebrummt bekamen – ließen sich inzwischen euphorisierte Gastgeber nicht aus dem Konzept bringen. Beim 17:11 (37.) sah vieles nach einer Vorentscheidung aus. Dass es trotzdem noch einmal spannend wurde, lag an der Verletzung von Jan Höfer. Der 27-jährige Mittelblockspieler zog sich eine Zerrung zu und fehlte danach in der Abwehr an allen Ecken und Enden. Über 17:14 (40.) kam Geislar-Oberkassel zum 19:19-Ausgleich (46.). Auch neben dem Spielfeld ging es nun hoch her: Beide Bänke sorgten für giftige Szenen.

 

[Philipp Gossens wurde zum Matchwinner in den Schlussminuten.]

 

Für die Schlussphase hatte HC-Co-Trainer Eduard Debnar schließlich die goldene Idee: Für den inzwischen eher glücklosen Röttel beorderte Gelpe/Strombach Philipp Gossens zwischen die Pfosten. Und der während der Saison lange ausgefallene Torhüter sollte zum Helden des Spiels werden: Sechs Paraden in acht Minuten Einsatzzeit standen am Ende in seiner Statistik. Dazu übernahm Alexandre Brüning im Angriff Verantwortung und sorgte mit einem Viererpack dafür, dass die Gastgeber von 22:20 (53.) auf 26:22 (59.) davonzogen – die gelb-grüne Aufstiegsparty konnte beginnen.

 

„Wir haben das Glück heute auch erzwungen“, meinte Rodriguez, der nun hofft, dass Nümbrecht II am kommenden Freitag einen oberbergischen Doppelaufstieg perfekt macht. Dem Team von Mario Jatzke reicht dafür ein Unentschieden im Nachholspiel gegen die HSG Siebengebirge III. Mit einem SSV-Aufstieg rechnet auch Christoph Schlecht: „Für uns ist es unheimlich bitter, nach so einer tollen Saison mit leeren Händen da zu stehen, aber am Ende war Gelpe/Strombach abgezockter als wir.“

 

Gelpe/Strombach: Alexandre Brüning (9/1), Paul Roth (5), Lukas Altjohann (4/1), Marvin Scholz, Philipe Ginczek (je 3), Jan Höfer (2), Finn Feuerbach (1).

 

Geislar-Oberkassel: Felix Herzog (7/3), Josha Ruloff, Emil Lunkenheimer (je 5), Martin Liessem (2), Tobias Koch, Christopher Wenzel, Dragan Aleksovski (je 1).

 

[Alexandre Brüning riss das Spiel in der Schlussphase an sich.]

 

HSG Euskirchen – TV Bergneustadt 28:24 (14:11).

 

Für Bergneustadts Trainer Tobias Uding war die 24:28-Niederlage in Euskirchen das letzte Spiel als Coach des Landesligisten. Auch Holger Magdzack, mit dem Uding zusammengearbeitet hatte, nimmt seinen Hut. „Für uns als Trainer war es eine anstrengende Saison mit vielen Reibereien. Wir haben in den vergangenen Wochen den Eindruck gewonnen, dass es zum kommenden Jahr einer Veränderung bedarf. Gerade im Zusammenhang mit der Fusion mit Derschlag sollte jemand unverbrauchtes diese Aufgabe übernehmen“, begründet Uding seine Entscheidung. Bergneustadts Handballchef Stefan Kuxdorf bedauert die Entwicklung: „Die beiden haben gute Arbeit geleistet und wir hätten gerne mit ihnen weitergearbeitet. Am Ende war die Trennung ein gemeinsamer Entschluss.“ Ein Nachfolger steht noch nicht fest, soll aber schnellstmöglich gefunden werden.

 

Obwohl Uding sich nicht mit einem Sieg verabschieden konnte, sprach er von einem guten Auftritt in Euskirchen: „Natürlich hätte ich gerne gewonnen, aber wir haben Leidenschaft und Kampf gezeigt. Leider haben wir ein paar Bälle zu viel weggeworfen.“ Damit meinte der TVB-Coach unter anderem die vier Gegenstöße im ersten Durchgang, in dem Euskirchen über 5:2 (8.), 10:5 (19.) und 12:10 (27.) ständig in Führung lag. Bergneustadt ließ sich aber nie entmutigen und verkürzte erneut zum 21:20 (47.).

 

„In der folgenden Phase haben wir mehrfach die Gelegenheit, das Spiel zu drehen, verpassen den Ausgleich aber“, so Uding. Über 25:24 (57.) blieb das Spiel lange spannend, in der Schlussphase gingen die Gäste aber hohes Risiko, das unbelohnt blieb. „Man hat in den letzten Spielen gesehen, dass die Mannschaft das Zeug gehabt hätte, um den Aufstieg mitzuspielen. Über die gesamte Saison gesehen, haben wir auch aufgrund der Sommervorbereitung ohne Halle aber zu lange gebraucht, um an unser Limit zu kommen“, blickt Uding auf drei anstrengende Jahre zurück. „Es war eine spannende Zeit, in der auch ich viel gelernt habe und in der ich mit guten Spielern arbeiten durfte.“

 

Bergneustadt: Thorben Schneider (8), Marcel Neese (4/3), Nils Welke, Malte Müller (je 3), Jürgen Baltres (2), Nils Meier, Michel Töpfer, Lukas Flick, Moritz Rahrbach (je 1).

 

Ergebnisse und Tabelle

 

Abstiegsrunde

 

CVJM Waldbröl – HSV Troisdorf abgesagt.

 

Bis zum drittletzten Spiel der Saison mussten Waldbröls Handballer auf die ersten Punkte warten. Den Heimsieg gegen den HSV Troisdorf errang das Team von Christian Mertens allerdings nur am grünen Tisch. Die Gäste aus dem Rhein-Sieg-Kreis informierten HVM-Spielwart Karl-Walter Marx am Freitag, dass sie aufgrund von Corona-Fällen nicht zu dem Spiel antreten werden und auch nicht auf einer Austragung bestehen. Auf den Abstiegskampf hat die Wertung keinerlei Einfluss. Troisdorf und Waldbröl bilden das Tabellenende und sind bereits abgestiegen.

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Glückwunsch an die Jungs vom HC!

Fan, 08.05.2022, 09:33 Uhr
2

Glückwunsch Hc und Respekt an Rodriguez, stark abgeliefert.

Desperado, 08.05.2022, 10:36 Uhr
3

Tolle Saison HC, Mega Stimmung in der Halle! Jetzt wird Nümbrecht die Daumen gedrückt und der oberbergische Doppel-Aufstieg perfekt gemacht.

Handballfreund, 08.05.2022, 17:43 Uhr
4

Geile Stimmung in der Halle! Glückwunsch an Rodriguez/Debner und an das Team. Keiner hätte es so erwartet. Respekt

Zuschauer , 08.05.2022, 18:56 Uhr
5

Glückwunsch an das Rodriguez Team. Er hat eine gute Mannschaft geformt.

Kai@gmx.de, 08.05.2022, 23:40 Uhr
6

Glückwunsch an HC. Rodriguez/Debner haben die Mannschaft den richtigen Weg aufgezeigt. Es steckt eine Menge Potenzial ist dieser Mannschaft.

Alle Oberberger drücken Nümbrecht die Daumen.

HCGS Fan, 09.05.2022, 15:50 Uhr
7

Strombach und Nümbrecht machen tolle Werbung für den Handball. 500 Zuschauer in der Landesliga hat man nicht so häufig. Glückwunsch an Strombach und hoffentlich auch SSV.

Oberberger Handballer, 09.05.2022, 15:53 Uhr
8

Schön, dass es hier am Saisonende doch nochmal versöhnliche Kommentare gibt.
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.
Dabei freut mich besonders, dass der HCGS mit Brüning einem weiteren jungen Talent das Vertrauen geschenkt hat. Eine junge Mannschaft eben! Schnell noch einen großen Schluck Saft der Skepsis gegen das schlechte Gewissen.
Freue mich auf hoffentlich sechs schöne Derbys nächstes Jahr!

Handballfreundesfreund, 11.05.2022, 00:42 Uhr
9

Ich liebe die Kommentare hier, so völlig frei von Ironie. Ja, auch ich freue mich auf schöne Derbys nächstes Jahr, dann werden wir Mal schauen welche zweite die erfolgreichere Mannschaft stellt ;-)
Vorausgesetzt Nümbrecht schafft den Aufstieg (wo ich Stand heute von ausgehe).
Und wenn's mal nicht klappen sollte kann man ja aus dem Nordrhein Liga Team auffüllen...

Handballfreundesfreundfreund, 12.05.2022, 22:12 Uhr
0 von 800 Zeichen
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