HANDBALL

Perfekte Heimbilanz und Meisterschale für VfL-Handballer

pn; 11.06.2022, 22:15 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Kapitän Timm Schneider durfte die Meisterschale als Erster in die Höhe recken.
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Perfekte Heimbilanz und Meisterschale für VfL-Handballer

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pn; 11.06.2022, 22:15 Uhr
Gummersbach - Der VfL Gummersbach besiegt im letzten Heimspiel der Saison den HSC 2000 Coburg in einem umkämpften Spiel - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – HSC 2000 Coburg 29:27 (16:12).

 

Weitere Fotos folgen.

 

Um 20:11 Uhr war es soweit: HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann und Ligapräsident Uwe Schwenker überreichten VfL-Kapitän Timm Schneider vor 3.604 Zuschauern in der SCHWALBE arena die Meisterschale der 2. Handball-Bundesliga. Bereits am 33. Spieltag hatte der oberbergische Traditionsverein mit einem 34:26-Auswärtssieg in Bietigheim die Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. Zum Abschluss der Saison wahrte das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson zudem seine weiße Heimweste und blieb mit dem hart erkämpften 29:27-Erfolg über Coburg auch im 19. Spiel in eigener Halle ungeschlagen.

 

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Doch bevor die Meisterschale übergeben werden durfte, war die Zeit der großen Emotionen in der SCHWALBE arena angebrochen. Für Timm Schneider, Fynn Herzig, Janko Bozovic, Gabriel da Rocha Viana, Szymon Dzialakiewicz, Alexander Hermann, Raul Santos und Diogo Valerio hieß es Abschied nehmen. Jeder wurde von Geschäftsführer Christoph Schindler mit warmen Worten und einer Collage ihrer VfL-Zeit verabschiedet. „Wir haben nach dem Abstieg damals viel von Identifikation gesprochen und dass wir Jungs wollen, die ihr Herz auf dem Spielfeld lassen. Es war herausragend, was diese Mannschaft im vergangenen Jahr gezeigt hat“, so Schindler.

 

[Fynn Herzig machte ein starkes letztes Spiel im VfL-Dress.]

 

Besonders bewegend wurde es bei Fynn Herzig. Dem VfL-Eigengewächs standen die Tränen in den Augen. „Ich hätte mir keinen besseren Abschied als mit dem Meistertitel wünschen können“, so der 23-Jährige, der noch einmal betonte, wie dankbar er jedem sei, der ihn in den vergangenen Jahren beim VfL begleitet habe. Auch für Janko Bozovic war es das letzte Spiel im VfL-Dress: „Ich bin froh, dass ich drei Jahre hier sein durfte und wünsche dem Verein, dass er kommende Saison den Klassenerhalt schafft.“ Zu seiner eigenen Situation durfte der Shooter noch nichts verraten. „Es ist momentan sehr kompliziert. Es gibt eine Möglichkeit, aber noch nichts Spruchreifes“, sagte er auf die Frage, wo er nächste Saison spielen werde.

 

Das letzte Saisonspiel verkam bei so viel Abschiedsstimmung fast schon zur Nebensache. Den Höhepunkt erreichte es quasi schon mit dem Anpfiff, als verkündet wurde, dass Julian Köster seinen Vertrag um ein zusätzliches Jahr vorzeitig bis 2025 verlängert hat (siehe Bericht). Im kollektiven Jubel der VfL-Fans ging der erste schnelle Ballverlust vollkommen unter. „Man sieht an meiner Entwicklung, wie wohl ich mich hier fühle und was mir der VfL mittlerweile bedeutet. Warum sollte ich also nicht verlängern“, meinte der Nationalspieler nach Spielschluss.

 

[Julian Köster war nach Schlusspfiff der meistgefragte Spieler bei den Fans.]

 

Zunächst saß der Shooter allerdings nur auf der Bank. Denn entgegen seiner Ankündigung unter der Woche, rotierte Sigurdsson gewaltig durch und begann mit Fynn Herzig und Timm Schneider im Rückraum. Die Anfangsminuten gehörten indessen Raul Santos, der mit drei Toren maßgeblichen Anteil an der schnellen 6:2-Führung (6.) hatte. Coburg erwies sich aber als der erwartet hartnäckige Gegner und glich zum 6:6 (11.) aus. In der zwölften Minute war es dann soweit: Unter großem Applaus kam Köster in die Partie und bediente sofort Herzig zum 8:6 (13.). Überhaupt zeigte Herzig seinem neuen Arbeitgeber aus Coburg, worauf er sich kommende Saison freuen darf und machte ein starkes Spiel.

 

Über 12:8 (20.) und 15:11 (25.) war die Pausenführung mehr als verdient. Den 16:12-Halbzeitstand markierte Lukas Blohme mit einem traumhaften Kempa-Trick. Und auch nach der Pause sah zunächst wenig nach dem späteren Krimi aus: 20:15 hieß es in der 35. Minute. Doch mit einer Zeitstrafe gegen Stepan Zeman begann die VfL-Konzentration zu bröckeln. „Mir war bewusst, dass es heute schwierig wird“, meinte Sigurdsson nach der Partie. Er habe alle Spieler einsetzen wollen, dazu sei es schwierig gewesen, in den vergangenen Wochen die Spannung nach der feststehenden Meisterschaft hochzuhalten. „Dazu hat Coburg eine sehr gute Mannschaft, auch wenn wir die Führung ein wenig zu leichtfertig aus der Hand gegeben haben“, so der Isländer.

 

[Wo Janko Bozovic kommende Saison auflaufen wird, ist noch unklar.]

 

Beim 21:21 (45.) durch Jan Billek war die Partie plötzlich wieder ausgeglichen und entwickelte sich zu einer völlig zerfahrenen Schlussphase, woran auch die Schiedsrichter nicht ganz unschuldig waren. Ellidi Vidarsson und Timm Schneider hätten sich über eine rote Karte nicht beschweren dürfen. Auch Gästetrainer Brian Ankersen formulierte vorsichtige Kritik: „Auswärts ist es immer schwer. Und es gab durchaus ein paar Pfiffe, mit denen ich nicht zufrieden war. Insgesamt hatten wir aber genügend Chancen, das Spiel zu entscheiden.“ Seinem Team machte er trotzdem ein Kompliment: „Wir wollten beim Meister unbedingt ein gutes Spiel machen und unser bestes Gesicht zeigen. Ich denke, das haben wir geschafft.“

 

Beim 24:25 (50.) durch Billek ging Coburg erstmals in Führung, Gummersbach wurde aber nicht nervös – zumindest defensiv. Denn die 3:2:1-Deckung kaschierte nun viele der zahlreichen technischen Fehler. Die entscheidenden Fehler machte nun aber ausgerechnet ein Ex-Gummersbacher: Andreas Schröder scheiterte zunächst am VfL-Block und rutschte im anschließenden Angriff nach einem Körperkontakt aus. Santos und Blohme ließen sich die Chance nicht entgehen und stellten auf 27:25 (56.). Coburg gelang zwar immer wieder der Anschlusstreffer, Kapitän Timm Schneider sorgte mit seinen letzten beiden Toren im VfL-Trikot aber dafür, dass die Meisterfeierlichkeiten mit einem Sieg begangen werden konnten.

 

[Mit großer Mehrheit wurde Gudjon Valur Sigurdsson zum Trainer der Saison in der 2. Bundesliga gewählt. Der Isländer gab das Lob an seine Spieler und sein Trainerteam weiter: "Ein solche Anerkennung ist schön, aber sie gebührt nicht nur mir, sondern allen, die mir den Rücken freihalten, sodass ich mich auf den Handball konzentrieren kann."]

 

Für die Fans gab es neben Freibier auch reichlich Gelegenheit, sich Selfies und Autogramme der Spieler zu holen. Für die VfL-Handballer geht es sofort in den Urlaub. Erst am am 19. Juli bittet Sigurdsson zum Vorbereitungsstart auf die neue Bundesligasaison.

 

Gummersbach: Fynn Herzig, Lukas Blohme, Raul Santos (je 5), Janko Bozovic (4/1), Ellidi Vidarsson, Stepan Zeman (je 3), Timm Schneider (2), Szymon Dzialakiewicz, Alexander Hermann (je 1).

 

Coburg: Jan Schäffer (6), Andreas Schröder, Florian Billek (je 4), Felix Dettenthaler (4/2), Tumi Steinn Runarsson, Tobias Varvne (je 3), Jakob Knauer (2), Merlin Fuß (1).

 

Zeitstrafen

8:4 Minuten (Blohme, Zeman, Vidarsson, Schneider - Schäffer, Schröder).

 

Siebenmeter

1/2 - 2/2 (Bozovic an den Innenpfosten).

 

Zuschauer

3.604.

 

Schiedsrichter

Christopher Hillebrand / Stefan Umbescheidt

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Ich hab beim heutigen Vfl-Spiel und Aufstieg mit Überreichung der Meisterschale Herrn Bürgermeister Helmenstein und/oder seinen Vertreter vermisst. Oder hab ich was verpasst?

Pe, 11.06.2022, 23:35 Uhr
2

Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt euch das so sehr verdient!!!

Hansario, 12.06.2022, 13:32 Uhr
0 von 800 Zeichen
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