Gummersbach - Trotz eines 9:0-Laufs muss Gummersbach gegen Leipzig fast bis zum Schluss zittern – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein
Erste Momente der Freude waren bereits vor dem Anwurf des Gummersbacher Matches gegen den SC DHfK Leipzig aus dem VfL-Lager zu vernehmen, als der Hallensprecher verkündete, dass Torhüter Bertram Obling seinen eigentlich im Sommer 2026 auslaufenden Vertrag verlängert hat. Der dänische Keeper unterschrieb ein neues Arbeitspapier bei den Oberbergischen, das bis Sommer 2028 läuft. (OA berichtete)
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VfL Gummersbach - SC DHfK Leipzig 34:27 (19:12).
In den Tagen vor dem Kräftemessen mit dem Tabellenletzten des nationalen Handball-Oberhauses hatte der isländische VfL-Coach seine Spieler intensiv auf die gängige Binse hingewiesen, dass "angeschlagene Boxer besonders gefährlich" sein sollen. Doch größere Bauchschmerzen blieben Aktiven und Sympathisanten der Oberbergischen am Samstagabend zumindest anfangs erspart.
[Mathis Häseler traf viermal gegen den Tabellenletzten.]
Vielmehr fanden die Hausherren zügig in die Partie. Auch, weil der zuvor gefeierte Bertram Obling früh einen Strafwurf von Leipzigs Lukas Krzikalla parieren konnte und die Halle auf diese Weise zeitig in anzündete. Und die Stimmung in der SCHWALBE arena stieg weiterhin kontinuierlich, weil das Heimteam nach leicht holprigem Start zu Spielbeginn (2:4/8.) so richtig Gas gab (9:0-Lauf) und Frank Carstens, erst seit vergangenem Mittwoch bei den Sachsen als neuer Chefcoach in Amt und Würden, nötigte, eine erste Auszeit zu beantragen.
Die Ostdeutschen zeigten sich freilich auch nach der zeitigen Lagebesprechung weiterhin gänzlich verunsichert und standen nach nicht einmal einem knappen Viertelstündchen mit sieben technischen Fehlern in den Statistiken. Die Gastgeber hatten die zahlreichen Defizite ihrer Besucher aus der Messestadt letztlich zu einem 11:4-Polster genutzt. Erst dann beendete Bogojevic die Gummersbacher Serie mit dem 5:11 aus Sachsensicht - erst zu diesem Zeitpunkt fand das Tabellenschlusslicht in die bis dahin einseitige Begegnung und kam sogar auf 9:13 heran (22.).

[Voller Einsatz: VfL-Kapitän Julian Köster (r.) und Leipzigs William Bogojevic kämpfen um den Ball.]
Bei diesem Abstand blieb es auch in den nächsten Minuten, ehe der VfL zur Halbzeitsirene sogar einen Sieben-Treffer-Vorsprung (19:12) herauswarf. Der agile Ole Pregler war es dann, es der den Torreigen nach Wiederanwurf mit dem Treffer zum 20:12 eröffnete. Die Sache schien durch zu sein. Doch dann steigerte sich Gästekeeper Tomas Mrkva plötzlich enorm und vereitelte diverse Topchancen des Heimteams, sodass die Akteure der Deutschen Hochschule für Körperkultur nach 40 Minuten auf fünf Tore (17:22 ) verkürzen konnten.
[Kay Smits verwandelte seine fünf Siebenmeter souverän.]
Doch damit nicht genug: Leipzig hatte unverhofft, aber sichtbar Morgenluft geschnuppert und fightete in dieser Phase mit Hingabe. Als die Gummersbacher beim 26:28 aus Sachsenperspektive zumindest wackelten, waren es letztlich der starke VfL-Kapitän Julian Köster und Linkshänder Kay Smits vom Siebenmeterpunkt die Lösungen fanden. Kentin Mahe sorgte mit dem 30:26 in der Crunchtime für die Vorentscheidung, und als Smits zum 31:26 traf, nahm die Partie in der SCHWALBE arena richtig Fahrt auf.
Gummersbach: Dominik Kuzmanovic (ab 53./3 P.), Bertram Obling (1. bis 52./8 P.); Joao Gomes, Ellidi Snaer Vidarsson (2), Tilen Kodrin (3), Julian Köster (7), Lukas Blohme, Mathis Häseler (4), Teitur Einarsson (1), Miro Schluroff (5), Kentin Mahe (1), Ole Pregler (4), Kristjan Horzen, Tom Kiesler, Kay Smits (7/5), Stepan Zeman.
Leipzig: Ebner (3 P.), Mrkva (5 P.); Piroch 4, Krzikalla 7/5, Klima 1, Mamic, Khairi Nasralla 2, Peter 1, Bogojevic 4, Preuss, Semper 3, Rogan 3, Brix, Hinriksson 2, Koschek.
Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Köppl /Regner (Frankfurt/Nieder-Olm)
Strafminuten: 2 / 8
Disqualifikation: Khairi Nasralla (59., Leipzig)

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