Gummersbach – Für die Handballer geht es am Dienstag darum, sich eine gute Ausgangslage für das Rückspiel kommende Woche zu erarbeiten – Melsungen kommt angeschlagen ins Oberbergische – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

VfL Gummersbach – MT Melsungen (Dienstag, 18:45 Uhr, SCHWALBE arena).

Die Europapokal-Saison des VfL Gummersbach biegt in die heiße Phase ein. Nachdem das Team von Gudjon Valur Sigurdsson die Gruppenphase und die Hauptrunde überstanden hat, kommt es nun in den Achtelfinal-Playoffs zum Aufeinandertreffen mit der MT Melsungen. Am Dienstag (18:45 Uhr) zunächst in der SCHWALBE arena, eine Woche später findet das Rückspiel (20:45 Uhr) in der Rothenbach-Halle in Kassel statt. Bis zur Winterpause schien Melsungen eine nahezu unlösbare Aufgabe zu werden. Zu dominant holten die Hessen in der Handball-Bundesliga die Herbstmeisterschaft.

Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht. Vom Glanz der Hinrunde ist nicht mehr viel übrig. Melsungen ist inzwischen auf Platz drei abgestürzt und droht im engen Feld der Topclubs weiter durchgereicht zu werden. Das Problem der MT-Handballer: die vielen Verletzten. Auf sieben mehr oder weniger wichtige Spieler muss Trainer Roberto Garcia Parrondo momentan verzichten. Darunter klangvolle Namen wie Aron Mensing, Elvar Örn Jonsson oder Mohamed Amine Darmoul. Eine Situation, die man in Gummersbach aus der Hinrunde nur allzu gut selbst kennt.

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Zuletzt hatte Parrondo geäußert, „dass wir nun ein anderes Team sind“. Die überwiegende Last der Verantwortung liegt nun vor allem auf Dainis Kirstopans, Spielmacher Erik Balenciaga und Torhüter Nebosja Simic. Gerade Balenciaga befindet sich derzeit aber in einem kleinen Formtief seit der Weltmeisterschaftspause. Toptorschütze der Hessen ist Linksaußen Ian Barrufet mit 86 Toren.

Schon sechs Punkte hat Melsungen (36:10 Punkte) in der Rückrunde abgeben müssen und sich in der Europapokal-Hauptrunde mit Platz zwei hinter dem THW Kiel begnügen müssen. Zuletzt kam das Team am Donnerstag beim HSV Hamburg mit 32:42 völlig unter die Räder. Sigurdsson warnt dennoch: „Das ist eine absolute Spitzenmannschaft, die noch die Chance auf alle Titel hat. Sie sind abgezockt, erfahren und intelligent und haben das bislang hervorragend in dieser Saison gemacht.“

Den Ausrutscher in Hamburg wertet er als „schlechten Tag“, der auch keine Auswirkungen auf die beiden Do-Or-Die-Spiele in den Europapokal-Playoffs habe. Zumal solche Resultate auch einen ‚Jetzt-Erst-Recht-Effekt‘ auslösen können. Ein Wunschergebnis hat der Isländer für das Hinspiel nicht: „Wir haben 120 Minuten vor uns. Abgerechnet wird erst nach dem zweiten Spiel. Egal wie das Hinspiel ausgeht, haben wir noch ein Rückspiel in Melsungen vor uns.“

Die letzten Leistungen in der Liga dürften Gummersbach aber reichlich Auftrieb für die beiden K.o.-Spiele geben. Trotz des ungefährdeten Sieges zuletzt in Erlangen erwartet Sigurdsson aber noch mehr: „Das waren überragende 50 Minuten, die vielen freien Bälle, die wir am Ende verworfen haben, können aber teuer werden. Ich erwarte von den Jungs, dass wir das über 60 Minuten durchziehen und das erwarten sie auch von sich selbst.“

Ob die Zeit bis zum Dienstag für Teitur Einarsson reicht, ließ der VfL-Coach am Montag erneut offen. Für Kurzentschlossene wird die Abendkasse geöffnet sein. Für das Hinspiel sind noch zahlreiche Karten verfügbar.