HANDBALL

Oberwiehl II kann auswärts doch gewinnen

pn; 27.01.2020, 02:00 Uhr
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Fotos: Thomas Wirczikowski --- Lukas Altjohann ist der HSG-Abwehr entwischt.
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Oberwiehl II kann auswärts doch gewinnen

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pn; 27.01.2020, 02:00 Uhr
Oberberg - Zwei Punkte bei Mundhenk-Debüt - Marienheide/Müllenbach geht bei Gelpe/Strombach II die Luft aus - TVB verliert - SSV II dreht Rückstand - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley' (AKTUALISIERT).

HC Gelpe/Strombach II – HSG Marienheide/Müllenbach 32:26 (13:18).

 

Zwei völlig verschiedene Hälften bekamen die knapp 75 Zuschauer in der Eugen-Haas-Halle geboten. Beide Teams hatten famose 30 Minuten, am Ende machte aber der tiefere Kader den Unterschied im Duell der beiden abstiegsgefährdeten Oberberger. Marienheide/Müllenbach merkte man die Derbyschmach vom vergangenen Wochenende in Bergneustadt zunächst überhaupt nicht an. Von einer „sensationellen“ ersten Hälfte sprach HSG-Coach Pasqualino Gallina: „So muss man in ein Derby gehen. Das habe ich letzte Woche vermisst.“ Sein Team überraschte die Hausherren mit einer lauffreudigen 3:2:1-Deckung und diktierte über 3:6 (10.), 7:13 (19.) und 11:16 (27.) durchgehend das Geschehen. „Wir hatten enorme Probleme gegen ihre Defensive, haben zudem viele freie Bälle liegen lassen und das HSG-Kreisläuferspiel nie im Griff gehabt“, analysierte HC-Coach Eduard Debnar, der in der Kabine aber reagierte.

 

[HSG-Coach Pasqualino Gallina ist weiter vom Klassenerhalt überzeugt.]

 

Nach dem Seitenwechsel agierten die Gastgeber mit einer 5:1-Deckung, zeigten sich fortan auch offensiv wesentlich wacher und agiler. Beim 21:21 (43.) durch Tom Bonfiglio fiel bereits der Ausgleich - die Gäste fanden nie ein probates Mittel gegen die HC-Einläufer. „Außerdem fehlte uns eine Bank“, mussten Gallinas Schlüsselspieler nahezu durchspielen. Über 27:23 (53.) ließ Gelpe/Strombach nichts mehr anbrennen und feierte einen etwas zu hoch ausgefallenen Sieg, durch den die Hausherren erstmals wieder die Abstiegsränge verlassen haben. Dort findet sich nun der Aufsteiger aus Marienheide/Müllenbach wieder, was bei Gallina aber nicht zu Sorgenfalten führt: „Das war eine Leistung, auf die wir aufbauen können. Wenn wir diese Einstellung immer zeigen, bin ich der Überzeugung, dass wir die Liga halten werden.“ Ein Sonderlob verdiente sich Daniel Winkelmann. Der Keeper entschärfte bei seinem Comeback zahlreiche HC-Würfe.

 

Gelpe/Strombach: Ole-Gunnar Steinhagen (7), Lukas Altjohann (7/3), Kulian Kolken (5), Nico Blech (4), Markus Meister (3), Tom Bonfiglio, Marco Köster (je 2), Jan Höfer, Martin Sterling (je 1).

 

Marienheide/Müllenbach: Philipe Ginczek (6/1), Oliver Schuldt (6), Leon Hagen (5/1), Maurice Ginczek (4), Timo Montag (3), Lutz Lichtinghagen, Marc Hochsattel (je 1).

 

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HSG Euskirchen – CVJM Oberwiehl II 23:24 (13:11).

 

Das darf man wohl einen Einstand nach Maß nennen: Mit neuem Trainergespann auf der Bank feierte die Oberwiehler Reserve ausgerechnet nach der Trennung von André Heinrich den ersten Auswärtssieg der Saison. Der neue Coach Carsten Mundhenk war hierfür allerdings noch nicht federführend, das Abschlusstraining am Donnerstag hatte der verletzte Jan Jäckel geleitet, in Euskirchen auch das Sagen auf der Bank. Dass Mundhenk erst am Montag die Chefrolle übernehmen würde, hatte Florian König, Sportlicher Leiter des CVJM, unter der Woche bereits angekündigt. Der taktische Input Jäckels schien aber ebenfalls zu fruchten: Oberwiehl agierte aus einer kurzfristig einstudierten 5:1-Deckung, um den wurfstarken Rückraum der Hausherren zu bremsen.

 

Bis zum 5:2 (9.) benötigten die Gäste zwar ein wenig Anlaufzeit, anschließend spielten die Oberberger aber gut mit, liefen zwar durchgängig einem Rückstand hinterher, blieben aber bis zur Pause auf Tuchfühlung. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich das Team aus dem Südkreis nochmals: Dem schnellen 14:14-Ausgleich (36.) folgte das 16:19 (42.). „Wir waren drauf und dran das Spiel zu dominieren“, meinte Carsten Mundhenk, dessen Team nun aber zwei technische Fehler abgepfiffen bekam. Euskirchen konterte zum 20:19 (47.), ehe das Spiel in die spannende Schlussphase einbog.

 

[Nach der Pause hatte Marienheide/Müllenbach erhebliche Mühe sich durch die HC-Deckung zu kämpfen.]

 

Über 22:22 (54.) und 22:24 (59.) hatte der CVJM am Ende aber auch das Glück auf seiner Seite. Der letzte Angriff gehörte den Gastgebern - der finale Wurf zwei Sekunden vor dem Abpfiff landete aber am Innenpfosten und sprang wieder heraus. „Über ein Remis hätten wir uns nicht beschweren können, die Punkte nehmen wir aber natürlich gerne mit“, sprach Mundhenk von einem großen Kampf seines Teams.

 

Kuriosum am Rande: Jan Jäckel sah die Rote Karte, nachdem er „das war kein Doppel“ in Richtung der Schiedsrichter gerufen hatte. Die laut Mundhenk sehr gut pfeifenden Unparteiischen verstanden aber „Trottel“ und disqualifizierten den CVJM-Coach. Der Euskirchener Rechtsaußen verdiente sich allerdings eine Fairplay-Auszeichnung, indem er die Schiedsrichter auf ihren Fehler hinwies – die rote Karte wurde daraufhin zurückgenommen.

 

 

Oberwiehl: Daniel Rischikov, Phil Nückel (je 5), Lars Arenz (4), Marvin Klein (3), Jens Barf (2), Patrik Latzke (2/2), Finn Dresler, Leon Binder, Frankjörn Schell (je 1).

 

 

SSV Nümbrecht II – ASV SR Aachen II 30:28 (19:17).

 

Eine Charakterleistung bescheinigte Manuel Seinsche seinem Team nach dem hart erkämpften Heimsieg über den Aufsteiger aus Aachen, durch den die Oberberger wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt sammelten. „So ein Spiel noch umzubiegen, hätten wir vor ein paar Wochen noch nicht unbedingt geschafft“, urteilte der SSV-Coach, dessen Team bereits die Anfangsminuten verschlief. Gegen die groß gewachsenen Gäste fehlte Nümbrecht defensiv die zündende Idee, durch ein gutes Tempospiel wurde aus einem 3:6-Rückstand (6.) aber zumindest eine 12:10-Führung (18.). Über 17:13 (23.) und 17:16 (27.) ging es mit einem knappen Vorsprung in die Kabine.

 

[Eduard Debnar sprach von einer klaren Steigerung der gesamten Mannschaft nach dem Seitenwechsel - rechts setzt sich Ole-Gunnar Steinhagen durch.]

 

Nach der Pause wollten wir defensiv vieles besser machen“, sah Seinsche in der Deckung nun zwar eine Steigerung, „aber wir haben vorne plötzlich vergessen, Tore zu erzielen.“ Dem 21:21-Ausgleich (39.) folgte nach zwei verworfenen SSV-Siebenmetern ein 23:26-Rückstand (51.). „Dann haben die Jungs aber Charakter gezeigt“, so Seinsche. Nach einer roten Karte gegen den Aachener Lars Rudzinski verordnete der SSV-Trainer dem gefährlichsten Schützen der Gäste, Hannes Frerichs, eine Manndeckung und traf damit einen Nerv bei den Gästen. Daniel Funk und Benedikt Opitz rissen das Spiel an sich und sorgten für einen 6:0-Run zum 29:26 eine Minute vor Schluss. „Ein wichtiger Sieg – wir wollen den Vorsprung zu den Abstiegsrängen konstant halten“, sagte ein zufriedener Seinsche.

 

Nümbrecht: Marcel Miebach (6), Benedikt Opitz (5), Markus Schwemke, Daniel Funk (je 5/1), Lucas Koch, Rene Nitschmann, Niklas Witthaut, Torben Lang (je 2), Stephan Bitzer (1).

 

 

TV Jahn Köln-Wahn – TV Bergneustadt 25:18 (12:10).

 

Mit viel Selbstvertrauen reiste der TV Bergneustadt nach dem klaren Derbyerfolg zum starken Aufsteiger aus der Domstadt. „Natürlich wussten wir, dass uns hier eine andere Hausnummer erwarten würde, aber man spürte das Selbstbewusstsein“, so Trainer Tobias Uding. Dass sich sein Team letztlich mit eine 18:25-Niederlage auf den Heimweg machen musste, war für ihn kein Beinbruch. „Ich verliere nie gerne, aber das hier wären Bonuspunkte gewesen“, schätzte der frühere Torhüter das Duell mit dem Tabellendritten durchaus realistisch ein. Zunächst knüpften die Gäste aber an ihren starken Derbyauftritt an. Torhüter Kevin Neese erwies sich als sicherer Rückhalt und der Innenblock Magdzack/Kakuschki entnervte das Flughafenteam ebenfalls mit mehreren geblockten Würfen.

 

Beim 5:7 (19.) hatte Bergneustadt durchaus Duftmarken in der Wahner Halle hinterlassen, leistete sich dann aber ein paar Fehler zu viel. Köln erzielte vier Treffer in Folge zum 9:7 (23.) und war auch nach dem Seitenwechsel hellwach. Spätestens beim 20:12 (43.) war die Partie entschieden. Die Gäste taten sich gegen die tief stehende 6:0-Deckung der Hausherren enorm schwer, kamen kaum in die Tiefe und bauten entsprechend wenig Druck auf. Hatten sich die Oberberger in der Hinrunde einige Male in ihr Schicksal ergeben, steckten sie dieses Mal immerhin nicht auf, wofür es von Trainer Uding auch lobende Worte gab. Im Abstiegskampf hat sein Team nun zwar wieder die rote Laterne übernommen, „aber die Liga ist so eng beisammen, dass es bis zum Schluss ein Hauen und Stechen bleiben wird.“

 

Bergneustadt: Stephan Kakuschki (7), Marcel Neese (6/1), Philip Sauer, Holger Magdzack, Jakob König (je 1), Nils Meier, Jonas Meyer (je 1/1).

 

Ergebnisse und Tabelle

BILDERGALERIE

KOMMENTARE

1

Wahnsinn !!! Oberwiehl gewinnt das erste Auswärtsspiel, aufgrund eines neuen Trainers. Hahaha

Handball Elfen , 26.01.2020, 08:56 Uhr
2

Was ein neuer Trainer auswirken kann xD

Experte , 26.01.2020, 21:50 Uhr
3

Was ein trotteliger Punktgewinn vom Interims-Coach... oder meinte ich doppelter?

Handball Fanatiker, 27.01.2020, 14:31 Uhr
0 von 800 Zeichen
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