Gummersbach - Der HC Gelpe/Strombach muss sich gegen den OSC Rheinhausen mit einem Punkt begnügen, obwohl die HC-Keeper fünf Siebenmeter entschärfen.

HC Gelpe/Strombach – OSC Rheinhausen 37:37 (19:16).

74 Tore bekamen die Zuschauer in der Eugen-Haas-Halle zum Rückrundenauftakt der Handball-Nordrheinliga zu sehen. Im Verfolgerduell zwischen dem HC Gelpe/Strombach und dem OSC Rheinhausen war das 37:37 am Ende kein ganz ungerechtes Ergebnis. Beide Offensivreihen präsentierten sich nach der Weihnachtspause in Spiellaune, die Defensivreihen befanden sich dagegen noch im Winterschlaf.

Bei der Frage nach dem gewonnenen oder dem verlorenen Punkt unmittelbar nach dem Schlusspfiff merkte man bereits die Zerrissenheit von HC-Trainer Markus Murfuni: „Am Ende hätte dieses Spiel in alle Richtungen gehen können. Nach dem Verlauf der zweiten Hälfte muss man sagen, dass wir einen Punkt gewonnen haben, trotzdem haben wir zum Schluss sogar die Gelegenheit beide Punkte zu holen. Das waren heute Nuancen. So ist das Remis wohl leider das gerechte Ergebnis.“

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[Vor allem im ersten Durchgang war Marvin Blech ein starker Rückhalt und entschärfte unter anderem drei Strafwürfe.]

Die Oberberger mussten sich allerdings auch den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig aus ihren Möglichkeiten gemacht zu haben. Vier Tore betrug der HC-Vorsprung kurz nach der Pause durch die beiden Treffer von Kreisläufer Paul Roth zum 21:17 (33.), dazu entschärften die beiden HC-Keeper Marvin Blech und Kai Rottschäfer über die 60 Minuten starke fünf Siebenmeter der Gäste. „Da müssen wir uns einfach mehr belohnen“, fand Murfuni, der von einer grandiosen Offensive seiner Mannschaft sprach, aber natürlich auch Kritik an seiner Abwehr übte: „Besonders bei Rheinhausens Schlagwürfen waren wir nicht so aggressiv, wie ich mir das vorgestellt habe. Das war im Testspiel gegen Opladen deutlich besser und es gibt viele Dinge, an denen wir arbeiten müssen.“

Allerdings fehlte dem HC mit Leonard Viebahn auch ein wichtiger Spieler, der sich kurzfristig mit Schulterproblemen abgemeldet hatte. Alexandre Brüning und Tim Hilger gaben dagegen ihr Pflichtspielcomeback. Nach ausgeglichener Anfangsphase war Marvin Blech bereits früh auf Betriebstemperatur. Beim 10:7 (18.) hatte der Keeper bereits drei Strafwürfe entschärft und damit den Grundstein für die Führung gelegt. Den knappen Vorsprung verteidigte Gelpe/Strombach bis zum 19:16-Halbzeitstand.

[Mit viel Dampf marschiert Tim Hartmann hier in die OSC-Deckung.]

Nach dem Seitenwechsel legte der HC zwar kurzzeitig nach, ließ danach aber die letzte Konsequenz vermissen. Beim 23:23 (40.) fiel der Ausgleich, beim 25:26 (42.) ging Rheinhausen durch einen Doppelschlag von Fabian Büttner, der mit zwölf Toren bester Werfer der Gäste war, sogar erstmals in Führung. Für viel Unruhe auf beiden Seiten sorgten auch die Schiedsrichter, die mit ihren Entscheidungen und insgesamt 15 Zeitstrafen häufig auf Unverständnis trafen. Murfuni verpackte seine Kritik vorsichtig: „Am Ende lag es nicht an ihnen, trotzdem hatten sie nicht ihren glücklichsten Tag.“

Über 30:32 (49.), 33:33 (51.) und 35:34 (54.) wurde die spannende Schlussphase eingeläutet. Für Aufregung im HC-Lager sorgte ein Pfiff 90 Sekunden vor dem Ende. Dem vermeintlichen 37:36 von Julian Mayer wurde wegen eines zu frühen Freiwurfpfiffs die Anerkennung versagt, einer von vielen abgepfiffenen Vorteilen auf beiden Seiten. In Führung ging der HC trotzdem noch einmal. 13 Sekunden vor dem Ende traf Tim Hartmann mit seinem achten Tor. Es passte allerdings zur schwachen Abwehrleistung der Oberberger, dass die Gastgeber in der verbleibenden Restspielzeit kein Stoppfoul mehr begingen, sondern Rheinhausen mit der Schlusssekunde einen völlig freien Wurf von Linksaußen gewährten, den Adrian Noah zum verdienten Ausgleich nutzte.

Gelpe/Strombach: Julian Mayer (10/4), Tim Hartmann (8), Malte Meinhardt (7), Felix Maier (5), Paul Roth (3), Tim Hilger, Lukas Altjohann (je 2).

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