HANDBALL
Pokal-Coup: Löwen schocken Nümbrecht
Oberberg - Der Spitzenreiter der Oberliga scheidet im Kreispokal-Halbfinale überraschend gegen den Verbandsliga-Ersten HBD Löwen Oberberg aus.
HBD Löwen Oberberg - SSV Nümbrecht 32:25 (16:9).
Im Vorfeld hätten wohl nur die wenigsten auf den Underdog gesetzt. Doch den Verbandsliga-Handballerinnen der HBD Löwen Oberberg gelang am Mittwochabend eine echte Pokalüberraschung: Sie warfen Oberliga-Spitzenreiter SSV Nümbrecht im Kreispokal-Halbfinale aus dem Wettbewerb – und das mehr als verdient.
„Meine Mannschaft hat diesem Spiel entgegengefiebert. Auch im Hinblick auf die nächste Saison wollten wir wissen, wo wir stehen, schließlich dominiert Nümbrecht die Oberliga“, meinte Löwen-Coach Dennis Hermann, der mit seinem Team kurz vor dem Aufstieg in die 5. Liga steht. SSV-Trainerin Martina Duckart, die neben den vielen Ausfällen auch auf Julia Alefelder und Sabrina Heinrichs verzichten musste, war nach Abpfiff hingegen bedient: „Das war ein absolut gebrauchter Tag. Wir haben zu keinem Zeitpunkt in unser Spiel gefunden und haben nie Zugriff bekommen.“
Komplimente gab es von ihr dafür für den Gegner: „Die jungen Löwen-Mädels haben das sehr gut gemacht. Sie haben eine sehr aggressive Abwehr gestellt, konstant ihren Stiefel heruntergespielt und sich nie verunsichern lassen. Im Grunde haben sie das gespielt, was wir sonst aufziehen.“ Schon in der Anfangsphase sah man überhaupt nichts von einem Klassenunterschied beider Teams. Die Löwen dominierten die Anfangsviertelstunde, obwohl sie noch manche Torchance liegen ließen. Beim 9:3 (14.) für die Gastgeberinnen nahm Duckart ihre erste Auszeit. SSV-Torhüterin Anna Meissner war bis zu diesem Zeitpunkt von ihrer Abwehr komplett im Stich gelassen worden.
[Martina Duckart sprach nach dem Halbfinal-Aus von einer schwachen Leistung ihrer Mannschaft.]
Über 12:8 (24.) änderte sich bis zum 16:9-Pausenstand aber wenig am überraschend einseitigen Spielverlauf. Nümbrecht kam mit der offensiven und äußerst aggressiven Deckung der Löwen nie wirklich zurecht, zumal die Spielgemeinschaft aus Gummersbach und Bergneustadt mit Alessia Iedenak auch eine gute Torhüterin dahinter hatte. Nach dem Seitenwechsel flachte das Tempo ein wenig ab. Am Ergebnis änderte das aber wenig: Über 23:15 (42.) brachte die Löwen nicht einmal die rote Karte gegen Sophie Angermann (dritte Zeitstrafe) aus dem Konzept. Bezeichnend: Nümbrecht kassierte im gesamten Match keine einzige Zeitstrafe, ließ den Gegner viel zu häufig unberührt aufs Tor werfen.
„Niemand hat bei uns das Finale erwartet. Jetzt freuen wir uns natürlich. Das war heute unheimlich diszipliniert. Wir hatten so gut wie keinen technischen Fehler“, so Hermann. Duckart hofft derweil, dass die Niederlage ein Weckruf für den Ligaendspurt ist, „denn so haben wir auch dort keine Chance“. Aus ihrer Generalkritik nahm sie nur Torhüterin Nadine Fischer sowie die unermüdlich ackernden Franziska Arnds und Lena Seinsche heraus. Im Finale treffen die Löwen auf Regionalligist HC Gelpe/Strombach, der kampflos ins Endspiel einzog, da die HC-Reserve auf ihr Halbfinale verzichtete.
HBD Löwen: Lina Sophie Kuxdorf (12/2), Melis Tokac (7), Mia Schneider (4), Jessy Marie Kuxdorf (3), Line Berscheid (2), Emma Brand, Sophie Angermann, Lara Stranzenbach, Frederike Hilger (je 1).
SSV Nümbrecht: Kira Bohlmann (8/4), Franziska Arnds (4), Sandra Fischer, Lena Seinsche (je 3), Franziska Fink, Sabrina Kirchhoff (je 2), Laura Harscheid (2/1), Finja Hock (1).
KOMMENTARE
1
Interessante Darstellung des Spielgeschehens von Nümbrechter Seite.
Von Außen betrachtet wirkte der Tabellenführer der Oberliga völlig unvorbereitet und planlos. Die zahlreichen teilweise haarsträubenden technischen Fehler sprechen dafür. Im Laufe des Spiels war kein Eingreifen von Außen zu erkennen, sodass eine junge, motivierte und gut eingestellte Heimmannschaft ihren Matchplan hervorragend umsetzen konnte. Das Fehlen von Stammkräften kann der dünne Kader nicht auffangen.
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