HANDBALL
Eiskalte HC-Handballerinnen zähmen die Löwen bei Blohme-Comeback
Oberberg – Beim Abschiedsspiel von Trainer Philipp-Jonas Wilhelm holt Gelpe/Strombach erneut den Kreispokal – Löwen-Talente verkaufen sich 20 Minuten lang sehr teuer.
Von Peter Notbohm
HBD Löwen Oberberg – HC Gelpe/Strombach 26:38 (13:18).
Einen besseren Abschied hätten sich HC-Trainer Philipp-Jonas Wilhelm und seine beiden Spielerinnen Katrin Weyer und Giulina Kuba nicht wünschen können. Im Endspiel um den Volksbank Oberberg-Pokal gewann der HC Gelpe/Strombach mit 38:26 gegen die aufstrebenden Talente der HBD Löwen Oberberg.
[20 Minuten lang waren die Löwen um die beiden Kuxdorf-Schwestern ein harter Gegner für den Regionalligisten.]
„Glücklich und erleichtert“ sei er, meinte Wilhelm nach der Bierdusche seiner Mannschaft nach dem Abpfiff: „Ich war stolz, drei Jahre lang diese Mannschaft zu trainieren. Ich freue mich einfach, dass wir auch das letzte Spiel erfolgreich gemeistert haben.“ Wilhelm konzentriert sich ab Sommer auf seine Aufgaben als Sportlicher Leiter beim HC Gelpe/Strombach, sein Nachfolger David Hoffmann saß bereits auf der Tribüne.
Bei Löwen-Coach Dennis Hermann schlugen nach dem Abpfiff zwei Herzen in der Brust. Auf der einen Seite fand er, „dass der Sieg ein paar Tore zu hoch ausgegangen ist“. Auf der anderen habe sei sein junges Team aber auch vieles richtig gemacht: „Natürlich haben wir uns Hoffnungen gemacht. Spielerisch waren wir lange auf einer Ebene, aber es waren die einfachen Fehler und Gelpe/Strombach hat das auch einfach clever gemacht.“
[Neun Monate nach der Geburt ihres Kindes machte Kira Blohme wieder ein Spiel für den HC Gelpe/Strombach.]
Der Titelverteidiger wartete mit einer Überraschung im Kader auf: Kira Blohme bestritt ihr erstes Spiel nach ihrer Schwangerschaftspause. Auch für sie kam der Einsatz überraschend, wie der Ex-Profi nach Schlusspfiff verriet: „Ich hatte bislang erst vier Trainingseinheiten und am Montag hat mich Philipp angesprochen.“ Die 31-Jährige zeigte sich sofort wieder von ihrer spielfreudigen Seite und erzielte sechs Tore. „Das war, als ob man nach Hause kommt. Die Mädels haben mir es aber auch sehr einfach gemacht.“
Auch wenn die Löwen schnell einem 2:5-Rückstand (8.) hinterherliefen, zeigten die Hermann-Handballerinnen, dass sie keinen Respekt vor dem zwei Klassen höheren Gegner haben. Über 6:7 (11.), 8:11 (17.) und 11:12 (23.) blieb der Underdog, angeführt von den beiden Kuxdorf-Schwestern, lange in Schlagdistanz. Warum es zur Pause trotzdem 13:18 stand? Das lag unter anderem an Torhüterin Katrin Weyer, die in ihrem letzten Spiel bis zu ihrer Verletzung nach der Pause ein starkes Spiel machte und auch an den Unaufmerksamkeiten in der Löwen-Abwehr. Gleich viermal schlief die Defensive des Verbandsligisten bei Einläufer-Aktionen des HC.
[Während Philipp-Jonas Wilhelm nach dem Spiel von seiner Mannschaft ausgiebig mit Bier geduscht wurde, hofft Dennis Hermann, dass sein Team aus der Niederlage viel lernen wird.]
Nach dem Seitenwechsel verlor das Match zwar nicht an Tempo, dafür aber ein wenig an Fahrt. Über 15:21 (37.) und 21:29 (48.) spielte der Regionalligist konsequent seine Routine aus und ließ nichts mehr anbrennen. Die Löwen ließen dagegen frühzeitig die Köpfe hängen und hatten wahrscheinlich auch schon die anstehende Qualifikationsrunde zur Jugend-Bundesliga am Wochenende im Hinterkopf. Über 24:31 (51.) fiel der HC-Sieg schließlich deutlich aus.
[Vor dem Match wurden Betreuer Ireneus Frackiewicz, Trainer Philipp-Jonas Wilhelm sowie Katrin Weyer und Giulina Kuba offiziell verabschiedet.]
„Dass wir am Ende mit zwölf Toren gewinnen, zeigt die Stabilität der Mannschaft und dass wir den Gegner von Anfang an ernstgenommen haben“, fand Wilhelm. Auch Hermann zog trotz der Niederlage ein positives Fazit: „Das sind die Spiele, die wir für die Entwicklung dieser Mannschaft brauchen und ich bin froh, dass wir diese Erfahrungen nun machen. Wir müssen uns kommende Saison in der Oberliga nicht verstecken.“
HBD Löwen: Line Sophie Kuxdorf (8/1), Jessy Marie Kuxdorf (8/3), Mia Schneider (6), Melis Tokac, Emma Brand, Jessica Mertens, Sophie Angermann (je 1).
Gelpe/Strombach: Marie-Sophie Wlodarek (7), Kira Blohme, Hannah Stöcker (je 6), Denise Szakacs (5), Celine Blumberg (4), Nika Sterzik (4/2), Anna Lichtinghagen, Meike Domnick (je 2), Tahnee Ranke, Giulina Marie Kuba (je 1).
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