HANDBALL
Elnoamany und Vatter sorgen für Murfunis Bierdusche
Oberberg – In einem emotional packenden Endspiel besiegt der HC Gelpe/Strombach den SSV Nümbrecht in der Schlussphase – Die beiden HC-Keeper machen den Unterschied.
Von Peter Notbohm
SSV Nümbrecht – HC Gelpe/Strombach 26:28 (11:14).
Die Handballer des HC Gelpe/Strombach hatten mit dem SSV Nümbrecht noch eine Rechnung offen. Nach der überraschenden Endspielniederlage im Vorjahr ist der Kreispokal wieder zurück in der Kreisstadt. In einem emotionalen Endspiel mit vielen strittigen Situationen und einigen hitzigen Diskussionen nach Spielschluss behielt der Regionalligist in der Schlussphase kühlen Kopf und besiegte den frisch gebackenen Oberliga-Champion mit 28:26.
[Fabian Benger hat sich durchgesetzt.]
„Die Bierdusche habe ich heute ganz besonders genossen“, meinte HC-Trainer Markus Murfuni nach dem Schlusspfiff. Die Wucht der Bierdusche von Kreisläufer Florian Panske hätte es im Profifußball wahrscheinlich sogar in jeden Jahresrückblick geschafft. SSV-Coach Manuel Seinsche blieb dagegen nur die Rolle des fairen Verlierers: „Für uns war heute mehr drin, aber am Ende hat man die Klasse des Gegners gesehen. Sie waren im entscheidenden Moment einfach cooler als wir und haben verdient gewonnen.“
[Mike Heinzerling steuerte vier Tore zum HC-Sieg bei.]
Der HC-Erfolg trug dabei vor allem zwei Namen: Islam Elnoamany und Stephan Vatter. Die beiden Torhüter zeigten im Endspiel ihre ganze Klasse. Elnoamany glänzte vor allem vor der Pause mit spektakulären Paraden und kam auf eine Quote von 35 Prozent. Der Mann für die Crunchtime war dann aber Vatter, den Murfuni nach einem gehaltenen Siebenmeter im Tor ließ und der in der Schlussphase eine sensationelle Quote von 67 Prozent erzielte. „Manchmal ist das einfach ein Vabanquespiel. Mit dem Torhüterwechsel hatten wir dieses Mal ein gutes Händchen“, so Murfuni.
Zu Beginn des Matches merkte man beiden Teams die Osterpause noch ein wenig an. Den ersten Angriffen fehlte die letzte Präzision, doch nach dem 4:2 (10.) von Marcel Miebach nahmen beide Mannschaften Fahrt auf. Dank der Elnoamany-Paraden kippte die Partie anschließend zum 5:7 (14.). Über 8:8 (19.) und 9:13 (24.) war Gelpe/Strombach die etwas griffigere Mannschaft. Vor allem defensiv ließ man kaum etwas zu und ging mit einer verdienten 14:11-Führung in die Pause.
[Tim Hartmann war mit sechs Toren einmal mehr Dreh- und Angelpunkt des Nümbrechter Spiels.]
Nach dem Seitenwechsel gerieten zunehmend die Schiedsrichter in den Fokus beider Teams, die sich an deren Entscheidungen immer wieder emotional abarbeiteten. Zwischen der 37. und 43. Minute kassierte der Regionalligist gleich drei Zeitstrafen. Nümbrecht nutzte die Überzahl und machte aus einem 14:17-Rückstand über 18:18 eine 22:20-Führung (45.). Beim 24:21 (50.) deutete sich bereits eine Wiederholung des Pokalcoups aus dem Vorjahr an.
[In seinem vermutlich letzten Pokalendspiel traf Julian Mayer neunmal.]
Doch eine Zeitstrafe gegen Nümbrechts Dag Dissmann brachte Gelpe/Strombach zurück ins Spiel. Auch die insgesamt vier vergebenen Siebenmeter Nümbrechts trugen ihren Teil bei. Murfuni fand in seiner Auszeit zudem scheinbar die richtigen Worte und mahnte zu mehr Gelassenheit und Konzentration. Das und die starken Vatter-Paraden sorgten für einen 6:0-Lauf zum 24:27 (56.). In der Schlussphase behielten vor allem die erfahrenen Julian Mayer und Alexandre Brüning kühlen Kopf und schaukelten den knappen Vorsprung souverän über die Zeit.
[Foto: Michael Kleinjung ---- Während der beiden Endspiele wurden die diesjährigen Meistermannschaft des Handballkreis Oberberg geehrt. Über den Tag kamen nach Angaben der Verantwortlichen trotz stahlenden Sonnenscheins erneut zwischen 600 und 800 Menschen in die Eugen-Haas-Halle.]
„Vorne haben wir in den letzten zehn Minuten endlich wieder den Kopf eingeschaltet und am Ende auch verdient gewonnen. Ich hoffe, dass wir diese Emotionen auch am Sonntag erleben werden“, blickte Murfuni anschließend sofort auf das anstehende Abstiegsendspiel gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg am Wochenende. Seinsches Analyse fiel ähnlich aus: „Eine sehr ärgerliche Niederlage. Wir schaffen es nicht, unser Führung auszubauen, kassieren dumme Strafen und sind einen Ticken zu langsam. Aber jetzt wissen wir auch, welches Niveau uns nächste Saison in der Regionalliga erwartet. Da werden wir Woche für Woche alles aufbieten müssen, um mithalten zu können.“
Nümbrecht: Tim Hartmann (6), Jannik Lang (4), Moritz Klose (4/1), Dominik Donath (3), Harry Roth (3/3), Marcel Miebach, Fabian Benger (je 2), Tobias Schröter, Dag Dissmann (je 1).
Gelpe/Strombach: Julian Mayer (9/4), Mike Heinzerling (4), Lukas Altjohann, Leonard Viebahn, Alexandre Brüning (je 3), Felix Maier (2), Malte Meinhardt, Kai Lüsebrink, Julius Walch, Lars Rostalski (je 1).
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