HANDBALL
Murfuni fehlt noch der Killerinstinkt
Oberberg - In der Regionalliga wollen die HC-Handballer den dritten Sieg in Folge holen - Oberliga: Löwen haben den nächsten Ausfall zu beklagen - Nümbrecht muss zu einem unangenehmen Gegner.
Vorschau Regionalliga Männer
HC Gelpe/Strombach – MTV Rheinwacht Dinslaken (Sonntag, 18 Uhr, Eugen-Haas-Halle).
Es fehlen: Dennis Stöcker, Julius Walch, Lars Rostalski (alle Verletzung).
Einsatz fraglich: Kai Lüsebrink (krank).
Nach zuletzt zwei Siegen in Folge hat sich die Situation bei den Handballern des HC Gelpe/Strombach ein wenig entspannt. Der Fehlstart in die Saison ist abgewendet, aktuell liegt das Team von Markus Murfuni im Mittelfeld der Tabelle der Regionalliga Nordrhein, die allmähliche erste aussagekräftige Formen annimmt. Murfunis Blick richtet sich aber nicht nur auf die eigene Liga, sondern auch auf die 3. Liga, wo gleich mehrere Nordrhein-Vertreter schlecht aus den Startlöchern gekommen sind und am Tabellenende liegen. Bis zu vier zusätzliche Absteiger drohen.
„Angesichts dieser Konstellation wissen wir, dass es bei uns ein Hauen und Stechen um den Klassenerhalt geben kann. Da wird jeder Zentimeter Ball und Raumgewinn sowie jeder Punkt von Anfang an wichtig“, will sich Murfuni frühzeitig von den unteren Tabellenplätzen distanzieren. Dafür notwendig: Ein Sieg am Sonntagabend im Heimspiel gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken.
Das Team von Marius Timofte ist mit kleinem Kader in die Saison gestartet und hat zudem aktuell mit Verletzungspech zu kämpfen. Nach Niederlagen in Ratingen, gegen Rheinhausen und bei Aufsteiger Haan gab es am vergangenen Wochenende für die Dinslakener immerhin das erste Erfolgserlebnis, ein souveräner 38:30-Heimsieg über den zweiten Aufsteiger Siebengebirge. Murfuni hat sich das Rheinwacht-Team angeschaut und dabei vor allem eine starke linke Seite gesehen. „Mit Philipp Tuda auf der Mitte, Maximilian Reede im linken Rückraum und Niklas Kölsch haben sie eine starke Achse, der wir die Luft wegnehmen wollen“, sagt der HC-Coach und erwartet ein Kampfspiel auf beiden Seiten.
Revanchieren wollen sich die Oberberger außerdem für die abgelaufene Saison, in der man zuhause (25:26) und auswärts (24:29) gleich zweimal den Kürzeren zog. Personell droht Kai Lüsebrink (Foto) auszufallen, der krankheitsbedingt diese Woche nicht trainieren kann. Bei Lars Rostalski gab es hingegen leichte Entwarnung: Die MRT-Untersuchung zeigte nur eine Überdehnung in der Schulter. In fünf bis sechs Wochen rechnet Murfuni wieder mit seinem Kreisläufer. Von seiner Mannschaft hat er einen Wunsch: „Die Stimmung war nach den zwei Siegen deutlich gelöster. Noch besser wäre sie bei mir aber, wenn wir nun auch endlich einmal unseren Killerinstinkt finden und ein Spiel von vorne bis hinten dominieren können.“ (pn)
Vorschau Oberliga Männer
Pulheimer SC – SSV Nümbrecht (Samstag, 19:30 Uhr).
Es fehlen: Lucas Söntgerath, Benedikt Opitz, Fabian Benger, Jannis Schoger, Dag Dissmann.
Einsatz fraglich: Jannik Lang, Sebastian Stürmann.
Im Lager der Nümbrechter ist der Fokus längst auf die letzte Begegnung vor der Herbstpause gerichtet. Dann steht das Heimspiel gegen den vermeintlich größten Konkurrenten um den Aufstieg auf dem Programm. Doch ehe es zum Topduell mit dem Regionalligaabsteiger SG Langenfeld kommt, wollen sich die Nümbrechter schadlos halten. Die Pulheim Hornets aber nur als Durchgangsstation abzustempeln, könnte eine fatale Fehleinschätzung werden. Die vergangene Saison dient in dieser Hinsicht als mahnendes Beispiel. Damals ließen die Nümbrechter um die Herbstferien herum gegen Durchschnittsteams der Liga die entscheiden Punkte liegen, die der HSG Siebengebirge/Thomasberg den Weg zum Oberligatitel ebneten.
Auch die Pulheimer gehören nicht zu den ganz großen der Oberliga. Dennoch hat SSV-Trainer Manuel Seinsche nicht die besten Erinnerungen an die Hornissen: „Ich bezeichne die immer als unangenehme Mannschaft. Bis auf das letzte Spiel in der Rückrunde der vergangenen Saison, was wir deutlich gewonnen haben, haben wir uns gegen die immer sehr schwer getan. Und das wird in dieser Saison nicht anders werden“, fürchtet Seinsche. Beim Blick in die jüngsten Aufstellungen finden sich einige der üblichen Verdächtigen. Erfahrene Oberliga-Topspieler wie Oliver Middel oder Jan Giesen stehen dort noch immer im Aufgebot.
„Die werden auch in diesem Jahr in der oberen Tabellenhälfte zu finden sein. Das haben auch die bisherigen Ergebnisse gezeigt“, sagt Seinsche. Nur zum Saisonauftakt kassierte der PSC eine klare Niederlage gegen die SG Langenfeld, besiegte anschließend den MTV Köln und die HBD Löwen, ehe man gegen den stark eingeschätzten Zweiten der letztjährigen Oberliga-Niederrhein, LTV Wuppertal, mit vier Toren Unterschied verlor. Dennoch ist die Begegnung mit den Pulheimern eine Pflichtaufgabe, wenn man um den Titel mitspielen will. Die Personalsituation ist allerdings mal wieder bedenklich. Und das, obwohl man gezielt Abhilfe schaffen wollte. Wie schon in der vergangenen Spielzeit haben die Nümbrechter Probleme auf der Kreisläuferposition.
Fabian Benger ist am Samstag im Urlaub und die Neuverpflichtung Sebastian Stürmann hat Oberschenkelprobleme und ist voraussichtlich nicht einsatzfähig. Im vergangenen Jahr lösten die Nümbrechter das Problem, indem Rückraumspieler Dag Dissmann die Position übernahm, der die Aufgabe auch zur Zufriedenheit löste. Dissmann laboriert allerdings noch immer an den Folgen eines Fingerbruchs. (thg)
MTV Köln – HBD Löwen Oberberg (Sonntag, 13 Uhr).
Es fehlen: Marcel Mesenhöler, Till Malek, Marcel Neese, Tobias Mlynczak, Marc Erlinghagen, Thorben Schneider, Philip Sauer (alle Verletzung).
Die Verletzungsseuche hält bei den HBD Löwen weiter an. Neuestes Opfer ist Philip Sauer. Der 26-Jährige verletzte sich allerdings nicht auf dem Handballfeld, sondern bei der Arbeit. Eine Schnittwunde musste genäht werden – zwei Wochen Sportverbot inklusive. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, zitiert Trainer Maik Thiele einen legendären Ausspruch von Fußball-Weltmeister Andreas Brehme.
Für das akute Verletzungspech seiner Spieler hat der Coach jedenfalls keine Erklärung: „In dieser Form habe ich das noch nie erlebt in meiner Karriere. Die Vorbereitung war gut und wir trainieren auch nicht überhart.“ Updates gibt es auch bei Marc Erlinghagen und Thorben Schneider nach ihren MRT-Untersuchungen. Während Scheider sich nur einen Bänderriss zugezogen hat und damit vermutlich nach der Herbstpause wieder zur Verfügung stehen wird, droht bei Erlinghagen eine etwas längere Pause. Der Spielmacher muss am Meniskus operiert werden. Im Anschluss an die anstehende Operation wird er vier bis fünf Wochen ausfallen.
Trotz der prekären Personallage will Thiele am Wochenende aber unbedingt punkten. „Rufen wir dieselbe Leistung wie zuletzt gegen Langenfeld ab, sehe ich uns nicht chancenlos. Unser Problem ist, dass uns nichts passieren darf“, so der Coach. Bei den Kölnern handelt es sich um das letztjährige Verbandsligateam, das knapp den Aufstieg in die Oberliga schaffte. Die Kölner switchten im Sommer beide Kader, da man sich für die eigentliche erste Mannschaft bessere Chancen in der West-Staffel ausrechnete.
Doch auch das Reserveteam ist gut gestartet. Nach Siegen in Cronenberg und am Dienstag in Opladen liegen die Domstädter mit 4:4 Punkten auf Platz sieben der Oberliga, Gruppe 2. Mit dem Gegner hat sich Thiele bislang trotzdem kaum beschäftigt: „Wir gucken angesichts der Personalsituation derzeit vor allem auf uns selbst. Damit haben wir genug zu tun.“ (pn)
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