HANDBALL

Comeback nach acht Jahren: Raymund wird sofort zum Faktor

pn, thg; 15.09.2024, 22:10 Uhr
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Comeback nach acht Jahren: Raymund wird sofort zum Faktor

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pn, thg; 15.09.2024, 22:10 Uhr
Oberberg - Nümbrecht gewinnt nach Startschwierigkeiten das erste Heimspiel - Doppelte Unterzahl als Dosenöffner - Löwen erkämpfen sich mit einem Rumpfkader einen wichtigen Heimsieg - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht – Longericher SC II 33:26 (17:17).

 

Die Nümbrechter haben ihren ersten Heimauftritt der neuen Oberligasaison standesgemäß für sich entschieden. Dabei hatte das Team allerdings mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. „Longerich agiert sehr rückraumlastig. Darauf wollten wir uns einstellen. Das hat aber in den ersten zehn Minuten überhaupt nicht geklappt. Wir waren in der Abwehr nicht griffig genug und haben sie werfen lassen“, meinte SSV-Trainer Manuel Seinsche. 4:8 hieß es nach zehn gespielten Minuten und Seinsche nahm gleich die erste Auszeit.

 

 

Nun mit Tom Rydzewski im Tor und deutlich engagierterer Deckung bekamen die Gastgeber die Partie jetzt plötzlich in den Griff und lagen nach fünf Toren in Folge nur fünf Minuten später schon mit 9:8 vorne (15.). Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mittendrin eine überraschende Personalie. Aufseiten der Longericher stand unerwartet Bjarne Duckert im Aufgebot und bereitete den Hausherren zunehmend Sorgen. „Nach Monaten aus der Handballpause gekommen hat er gleich sieben Tore geworfen. Den hatten wir gar nicht auf dem Schirm“, wunderte sich Seinsche. Viermal traf der Rückraumshooter noch vor der Halbzeit.

 

Kurz vor dem Gang in die Kabine wurde es dann vorübergehend turbulent. Unzufrieden mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns beklagten sich SSV-Torwart Tom Rydzewski und Coach Seinsche etwas zu vehement bei den Referees und wurden jeweils mit Zwei-Minuten-Strafen bedacht. Trotz doppelter Unterzahl auf dem Feld überstanden die Nümbrechter die Auftaktphase des zweiten Durchgangs und gingen durch einen Treffer von Harald Roth sogar in Führung. „Das war für uns der Dosenöffner“, meinte Seinsche, dessen Team sich nun absetzte. Alexander Orth, für Rydzewski ins Tor gerückt, lief nun zur Hochform auf und bildete mit seinen Paraden die Grundlage für die stärkste Phase der Nümbrechter. Insgesamt hielt Orth in der zweiten Hälfte zwölf Bälle.

 

„Das hat uns Sicherheit gegeben“, freute sich Seinsche über die „tolle Leistung“ seines Schlussmanns. 21:17 stand es nach 37 Minuten und die Gastgeber kontrollierten nun die Begegnung. Mitte der zweiten Hälfte kamen die Gäste zwar noch einmal in Schlagdistanz, doch nach dem 23:24 (45.) mussten die Longericher abreißen lassen. In Minute 53 war beim Stand von 29:24 die Entscheidung so gut wie gefallen. „Wir waren einfach früher dran am Gegner und haben den Kontakt gesucht. Damit haben wir uns zurückgekämpft. Das Spiel sollte uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben“, so Seinsche. (thg)

 

SSV Nümbrecht: Tobias Schröter (8), Tim Hartmann (7), Jannik Lang (6), Harald Roth (6/4), Fabian Benger, Torben Lang, Dominik Donath (je 2). 

 

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HBD Löwen Oberberg – Cronenberger TG 23:22 (11:10).

 

Am Mittag hatte Löwen-Coach Maik Thiele noch Handball-Champions League der Frauen für DAZN kommentiert. Was seine eigene Mannschaft dann am Nachmittag gegen den Aufsteiger Cronenberger TG zeigte, war davon allerdings Lichtjahre entfernt. „Das war mehr Krampf alles andere. Am Ende zählen aber nur die zwei Punkte“, gab sich der Handballlehrer pragmatisch. Die Oberberger hatten nach zahlreichen Ausfällen im Vorfeld ganz tief in die Trickkiste greifen müssen.

 

Nils Welke, Luis Villgrattner, Till Malek, Marcel Neese, Nils Meier und Tobias Mlynczak standen nicht zur Verfügung. Dafür tauchten zwei lange nicht mehr gehörte Namen im Löwen-Kader auf: Norman Krause und Sebastian Raymund feierten ihre Comebacks. „Bei beiden kann ich mich nur extrem bedanken“, meinte Thiele, der sich sogar selbst für den Notfall getaped hatte. Um einen Einsatz kam der 51-Jährige aber herum.

 

Zum Matchwinner wurden zwei Spieler. Torhüter Alen Caber glänzte mit mehreren Paraden und auch Raymund war nicht anzumerken, dass er vor acht Jahren, die Schuhe an den Nagel gehangen hatte. „Er hat sich defensiv genauso reingehangen wie früher“, meinte Thiele. Sechs Steals waren die Belohnung für den Kreisläufer, der damit den angeschlagenen Daniel Rischikov ersetzte. Zum Verzweifeln brachte den Coach allerdings die haarsträubende Quote seiner Mannschaft. Allein fünf Siebenmeter blieben ungenutzt.

 

[Nach einem Pferdekuss fiel auch noch Marcel Mesenhöler für die letzten 20 Minuten der Partie aus.]

 

Von Anfang an entwickelte sich ein hektisches Spiel mit zahlreichen Zeitstrafen auf beiden Seiten. Die Löwen legten zum 3:0 (6.) vor, Cronenberg blieb aber jederzeit in Schlagdistanz und ging phasenweise wie beim 11:12 (32.) sogar in Führung. Über 16:15 (41.) führten die Gastgeber bis zum 22:19 (55.) lange mit drei Toren. Das erlösende Tor zum 23:21 erzielte Marko Köster 20 Sekunden vor dem Ende. „Eigentlich müssen wir dieses Spiel klarer gewinnen, aber Cronenberg hat das gut gemacht und wir haben vorne keine guten Entscheidungen getroffen“, so Thiele, dessen Team nach dem ersten Saisonsieg nun auf Platz acht der Oberliga, Gruppe 2 liegt. (pn)

 

HBD Löwen: Marc Erlinghagen (5/1), Marko Köster (4), Marcel Mesenhöler (4/1), Philip Sauer (3/1), Anthony Hudak-Domokos, Thorben Schneider, Fabio Brogno (je 2), Norman Krause (1).

 

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