HANDBALL
Nümbrecht feiert die perfekte Hinrunde
Oberberg – Die HBD Löwen Oberberg unterliegen dem Longericher SC II auf dramatische Art und Weise – Nümbrecht beendet die Hinrunde ohne Punktverlust - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
SSV Nümbrecht - Ohligser TV 30:28 (11:10).
Es war ein hartes Stück Arbeit für den Oberligatabellenführer, doch beim Ertönen der Schlusssirene war es geschafft: Die Nümbrechter feierten mit dem 13. Sieg in Folge die perfekte Hinrunde. „Ich bin froh, dass wir diese Hürde übersprungen haben. Der Gegner hat an der Sensation geschnuppert. Es waren nur Kleinigkeiten, die das Spiel zu unseren Gunsten entschieden haben“, zeigte sich Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche erleichtert.
Die erste Hälfte war geprägt von dominanten Abwehrreihen und starken Torwartleistungen auf beiden Seiten. 5:3 (14.) führten die Gäste zur Mitte des ersten Durchgangs, mussten den Gastgeber bis zur Pause aber wieder an sich vorbeiziehen lassen. Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Verhältnisse. Die Kontrahenten zogen das Tempo an und auch die Fehlerquote stieg an. „Wir haben genau das gemacht, was man gegen Ohligs nicht machen darf. Wir haben zu viele Bälle weggeworfen. Man muss aber auch sagen, dass der Gegner mit seiner offensiven Deckung extrem herausfordernd ist. Das spielen sie hervorragend. Damit haben sie sich großen Respekt erspielt“, lobte Seinsche die Leistung des Aufsteigers in höchsten Tönen.
[Fabian Benger traf für den SSV Nümbrecht einmal vom Kreis.]
Auch im zweiten Durchgang ließen sich die Solinger nicht abschütteln, führten zwischenzeitlich sogar mit 19:17 (42.) und blieben bis in die Crunchtime in Schlagdistanz. 23:23 stand es in Minute 51, ehe Tobias Schröter Tor Nummer 24 erzielte. Auch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Nümbrechts Dominik Donath nutzten die Gäste nicht, um die Begegnung zu wenden und lagen rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende, mittlerweile selbst in Unterzahl geraten, 25:27 hinten. Ohligs hatte längst auf eine offene Manndeckung umgestellt und im Angriff den Torwart herausgenommen und bot den Nümbrechtern damit die Chance, das Spiel zu entscheiden. Tobias Schröter erwies sich als effizienter Balldieb und warf das Rund ins verwaiste Tor zum entscheidenden 28:25 (59.).
„Mit dieser Leistung können die Ohligser in der Liga jeden schlagen und sie werden in den nächsten Spielen sicher den ein oder anderen noch sehr ärgern können. Was ich uns aber auch hoch anrechne ist, dass die Mannschaft bei dem immer engen Spielstand cool geblieben ist, nicht überhastet agiert hat und wir die Partie clever runter gespielt haben. Ich denke, dass wir und diese Qualität in den vergangenen Monaten auch erarbeitet haben“, so Seinsche. (thg)
SSV Nümbrecht: Tim Hartmann, Dominik Donath (je 6), Tobias Schröter (5), Harald Roth, Moritz Klose (je 3), Benedikt Opitz, Niklas Witthaut (2), Fabian Benger, Jannik Lang (je 1), Dag Dissmann (1/1).
HBD Löwen Oberberg – Longericher SC II 22:23 (10:10).
Ein direkter Freiwurf versetzt die Handballer der HBD Löwen Oberberg in den Schockzustand. In einem schwachen Oberliga-Spiel sah eigentlich alles bereits nach einer durchaus verdienten Punkteteilung aus, doch nach Ablauf der 60 Minuten hatte Longerichs Shooter Lukas Dibowski noch einen Geniestreich im Köcher. Aus rund zehn Metern, zentral zum Tor, verwandelte der 22-Jährige zum umjubelten Siegtreffer der Kölner. Sein direkter Freiwurf flog rechts an der schlecht positionierten Mauer der Löwen vorbei und schlug neben dem Pfosten ein.
[SSV-Trainer Manuel Seinsche war erleichtert, auch die letzte Hürde der Hinrunde übersprungen zu haben (oben). Torwart Tom Rydzewski trug entscheidend dazu bei, dass in der ersten Halbzeit nur zehn Gegentore fielen (unten).]
Löwen-Trainer Maik Thiele brauchte anschließend erst einmal ein paar Minuten für sich und saß kopfschüttelnd auf der Tribüne in der Bergneustädter Brustenhalle. „So ein Spiel muss man nach Hause bringen und wenn ich mich mit dem Kopf in diesen Wurf reinwerfe. Es darf einfach nicht sein, dass wir den Block so falsch stellen, obwohl unser Torhüter und ich noch reinrufen, dass wir uns auf den Wurfarm positionieren müssen“, ließ er die finalen Sekunden noch einmal Revue passieren.
Dabei hatte das Match vielversprechend begonnen. Die Anfangsminuten gehörten klar den Oberbergern, die sich den Vorwurf gefallen lassen mussten, aus ihrer frühen 4:1-Führung (6.) nicht noch mehr Kapital geschlagen zu haben. Longerich nahm erst ab der zehnten Minute wirklich am Spiel teil, aber auch die Löwen machten nun viele vermeidbare Fehler, sodass Henrik Hauten zum 5:5-Ausgleich (19.) traf. Dass es zur Pause noch Unentschieden stand, hatten die Gastgeber zwei Paraden von Alen Caber zu verdanken.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Atmosphäre zunehmend hitziger. Nach einem ungeahndeten Zweikampf außerhalb des Blickfelds der Schiedsrichter zwischen Nils Welke und Tim Wassmus kochten die Emotionen in der Folge immer wieder hoch. Über 13:16 (40.) kämpften sich die Gastgeber zum 18:18-Ausgleich (51.). Die Löwen machten aber weiter viele Fehler und mussten ihrem Torhüter Dominik Rau danken, dass sie im Spiel blieben. Longerich ließ gleich drei Gegenstöße ungenutzt.
Es folgte die dramatische Schlussphase, die Daniel Rischikov mit dem 20:19 (56.) einleitete. Constantin Hipp brachte die Gäste 45 Sekunden vor Ende wieder in Führung, Manuel Jaeger traf im Gegenzug zum vermeintlichen 22:22-Endstand – es folgte der finale Wurf der Gäste.
Die Löwen sind weiterhin auf dem zwölften Platz, dem Relegationsrang. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nun sieben Punkte zum Ende der Hinrunde. „Für uns geht es nur noch darum, diesen Platz zu sichern. Aber langsam bin ich mit meinem Latein am Ende“, so ein konsternierter Maik Thiele. (pn)
HBD Löwen: Anthony Hudak-Domokos (7/1), Nils Welke, Thorben Schneider (je 4), Marko Köster (3), Daniel Rischikov (2/2), Dennis Hermann, Manuel Jaeger (je 1).
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