Oberberg - DIe HBD Löwen Oberberg gewinnen in Solingen und profitieren von der Niederlage Cronenbergs im Abstiegskracher - Nümbrecht lässt sich in Wülfrath hängen - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘. (AKTUALISIERT)
Ohligser TV - HBD Löwen Oberberg 24:25 (13:11).
Die Handballer der HBD Löwen Oberberg können mit einer verlängerten Saison planen. Nach dem 25:24-Erfolg in Ohligs und der 31:35-Niederlage der Cronenberger TG im Parallelspiel gegen den TuS Opladen II haben sich die Löwen vor der Osterpause fast schon in die Relegation (17. bis 31. Mai) gerettet. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die Wuppertaler nun, bei noch zwei ausstehenden Spieltagen. Das Thiele-Team benötigt allerdings noch mindestens zwei Punkte, da Cronenberg den direkten Vergleich bei Punktgleichheit gewinnen würde. Opladen II steht hingegen als erster Absteiger in die Verbandsliga fest.
„Unsere Situation sieht nun natürlich deutlich angenehmer aus. Diese beiden Extra-Spiele nehmen wir gerne in Kauf. Dafür spare ich mir dann zwei Vorbereitungsspiele. Urlaub habe ich ohnehin nicht gebucht“, war Löwen-Trainer Maik Thiele nach dem Abpfiff im Solinger Stadtteil schon wieder zu Scherzen aufgelegt. Die Löwen hatten eine Überraschung im Gepäck: Nils Welke gab nach seiner Schulterverletzung sein Comeback, wurde aber nur defensiv eingesetzt. Doch das reichte bereits, wie Thiele meinte: „Er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und uns wirklich weitergeholfen. Das müssen wir ihm hoch anrechnen.“
Aber auch offensiv hatte sich der HBD-Coach etwas einfallen lassen. Um die starke 3:2:1-Deckung der Hausherren zu knacken, kopierte er die Taktik des Bundesligisten ThSV Eisenach und agierte mehrfach mit vier Rückraumspielern und ohne Kreisläufer. Besonders über Einläufer war man damit brandgefährlich. Auch Spielmacher Olivier Goergen traf fast durchweg gute Entscheidungen. Trotzdem lag Ohligs über 4:2 (11.) und 9:8 (23.) bis zum 13:11-Pausenstand meist in Führung, weil die Gäste zu viele technische Fehler machten und sich auch zu viele Fehlwürfe leisteten.
Nach dem Seitenwechsel gingen die Löwen über 15:12 (33.) beim 17:18 (43.) erstmals in Führung und ließen sich auch von einem aus oberbergischer Sicht höchst umstrittenen Wechselfehler nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem 20:24 (53.) ging Ohligs mit einer offensiven Manndeckung All-In. Beim 23:24 (56.) wackelte der Auswärtssieg bedenklich, obwohl Philipp Heist einen Siebenmeter parierte. Nach dem 23:25 (57.) durch Thorben Schneider zitterten die Gäste den Sieg über die Zeit. Umjubelter Held war Alen Caber mit einer Parade wenige Sekunden vor Schluss. Ein Sonderlob verdienten sich aber auch die beiden Außen Marko Köster und Nils Meier. „Diese beiden Punkte haben wir uns heute wirklich erkämpft. Im Abstiegskampf wollen wir jetzt unsere Hausaufgaben machen“, so Thiele. (pn)
HBD Löwen: Olivier Goergen (7), Anthony Hudak-Domokos, Marko Köster (je 4), Thorben Schneider (3), Philip Sauer (3/3), Marcel Mesenhöler (2), Fabio Brogno, Nils Meier (1).
TB Wülfrath – SSV Nümbrecht 30:18 (11:9).
Nach 23 Spielen ohne Niederlage hat es die Nümbrechter doch noch erwischt. Nur eine Woche nachdem die Mannschaft von Trainer Manuel Seinsche mit einem Sieg über die Zweitvertretung des TuS Opladen den Aufstieg in die Regionalliga in trockene Tücher gebracht hat, ging der SSV in Wülfrath unter. „Durchziehen“ wollte man in den verbleibenden Wochen und aus der „sehr guten Saison, eine herausragende“ machen und ungeschlagen bleiben. Der Spannungsabfall war dann wohl offensichtlich doch zu groß.
„Wir haben völlig verdient verloren. Auch in der Höhe. Es war keine Anspannung zu sehen. Es lief einfach gar nichts“, suchte Seinsche nicht nach Ausreden für die Pleite. Dass es am Ende auf eine sehr deutliche Niederlage hinauslaufen würde, war in der ersten Halbzeit zwar noch nicht wahrzunehmen, doch deutete sich bereits an, dass die Tagesform der Nümbrechter nicht auf dem gleichen Niveau war, wie in den Vorwochen. 4:3 (12.) führten die Gäste zunächst, ehe der TB vorbeizog. Über 7:4 (18.) und 11:6 (27.) ging es in die Schlussphase des ersten Abschnitts in der der SSV den Rückstand noch auf zwei Tore verkürzte. „Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen. Wir haben in der Abwehr gut gestanden, aber wir müssen uns ankreiden, dass wir nur neun Tore geworfen haben“, meinte Seinsche.
Im zweiten Durchgang warf eine Rote Karte die Gäste zurück. Tim Hartmann hatte einen Gegenspieler beim Tempogegenstoß behindert und wurde zum Duschen geschickt. Und es ging unglücklich weiter. Die Trefferquote der Gäste rutschte ins Unterirdische und man warf den gegnerischen Torwart zum Spieler des Tages. Mehr als 20 Paraden und fünf gehaltene Siebenmeter standen auf dem Notizzettel. Und so gerieten die Nümbrechter immer höher in Rückstand. Gegenwehr war kaum noch wahrnehmbar. Über 9:12 (32.) und 9:15 (35.) war zum Auftakt der Crunchtime beim Stand von 13:23 die Niederlage bereits besiegelt. „Wülfrath war hochmotiviert und man hat gemerkt, dass sie Lust hatten, Handball zu spielen. Wir hingegen haben uns nicht wie ein Tabellenführer präsentiert und waren immer einen Schritt zu spät. Wülfrath war diesmal eine Klasse besser“, sagte Seinsche, der nun auf eine Reaktion seiner Mannschaft hofft.
„Die zweite Halbzeit war das Schlechteste, was wir in den vergangenen zwei Jahren gespielt haben. Das müssen wir ganz schnell abhaken und uns wieder fokussieren. Das war für uns ein Schlag ins Gesicht. Ich hoffe, dass wir daraus unsere Lehren gezogen haben und es für uns ein Wachmacher war, für die letzten Aufgaben, die uns noch bevorstehen.“ (thg)
Nümbrecht: Kevin Schieferdecker (4), Dag Dissmann (3/1), Fabian Benger, Niklas Witthaut, Torben Lang (je 2), Moritz Klose (2/1), Marcel Miebach, Jannik Lang, Johannes Urbach (je 1).
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