HANDBALL

Statement-Sieg: Nümbrecht kocht Longerich II im Topspiel ab

pn; 23.10.2022, 15:20 Uhr
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Statement-Sieg: Nümbrecht kocht Longerich II im Topspiel ab

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pn; 23.10.2022, 15:20 Uhr
Oberberg - Das Seinsche-Team zieht weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze - HBD Löwen scheitern gegen MTV Köln erneut an sich selbst - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘

Longericher SC II – SSV Nümbrecht 22:33 (12:14).

 

Die Handballer des SSV Nümbrecht bleiben das Team der Stunde in der Mittelrhein-Oberliga. Das 33:22 beim bisherigen Tabellenzweiten darf man fast schon als Statement in Richtung der Liga verstehen, Trainer Manuel Seinsche bleibt trotz acht Siegen aus acht Spielen dennoch auf dem Boden der Tatsachen. „Wir haben jetzt 16 Punkte gegen den Abstieg gesammelt“, erklärt er mit einem Augenzwinkern, weiß gleichzeitig aber auch, dass sein Team sich mittlerweile in der Rolle des Gejagten befindet: „Natürlich richtet sich der Blick immer mehr auf uns. Die Aufgabe ist es, diesem Druck standzuhalten und weiter an uns zu arbeiten. Es gibt noch jede Menge Verbesserungspotenzial.“

 

 

Damit meint der SSV-Coach vor allem die erste Hälfte im Norden Kölns. Denn in den ersten 30 Minuten deutete wenig auf den späteren Kantersieg hin. Über 4:2 (10.) und 10:8 (20.) lagen die Gastgeber durchgängig in Führung, Nümbrecht stand zwar gut in der Defensive, schlug aber nahezu keinen Profit aus den Ballgewinnen. „Wir wollten ihren Rückraum einengen und in schwierige Wurfsituationen zwingen. Das hat auch gut geklappt, aber mit unserer Chancenverwertung war ich richtig unzufrieden“, analysierte Seinsche. Doch ab der 24. Minute kassierten die Gäste kein einziges Tor mehr und machten aus einem 12:12 noch ein 12:14 zur Pause.

 

Ein Sonderlob hatte sich bereits zu diesem Zeitpunkt der Innenblock um Fabian Benger (Foto), Dag Dissmann und Jannik Lang verdient. Das Trio kam insgesamt auf neun geblockte Würfe. Auch die beiden Torhüter Tom Rydzewski (1.-50./18 Paraden) und Alexander (51.-60./5 Paraden) zeigten sich einmal mehr in Hochform. Trotz der Führung wurde Seinsche in der Kabine kurz laut – mit Erfolg. Plötzlich lief es bei Nümbrechts Handballern. Die Abwehr war weiterhin das Prunkstück, dazu funktionierte nun auch endlich das Umschaltspiel in der 2. Welle. Beim 14:24 (44.) war das Spiel frühzeitig entschieden.

 

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Longerichs Trainer Frederic Rudloff probierte zwar alles, aber weder siebter Feldspieler, noch doppelte Manndeckung oder offene Deckung brachten die Gäste ins Schwitzen. Nicht einmal eine dreifache Unterzahlsituation, bei der unter anderem Jannik Lang nach einer unglücklichen Situation rot gesehen hatte (54.), sorgte für ein Straucheln. Über 19:30 (52.) gewann Nümbrecht auch in der Höhe verdient. „Unser Matchplan ging voll auf. Das war auch ein Sieg der Breite des Kaders“, meinte Seinsche, der bereits zur Pause alle Spieler eingesetzt hatte. „Wir hatten einfach den Tick mehr Leidenschaft und Vertrauen in uns und konnten zudem über 60 Minuten Vollgas geben.“ Neben seiner Mannschaft lobte der SSV-Coach auch die Unparteiischen: „Sie haben das Spitzenspiel völlig unaufgeregt über die Bühne gebracht.“

 

Nümbrecht: Jannik Lang (8), Sebastian Deilmann (7/4), Fabian Benger (5), Markus Meister (4), Dag Dissmann, Dominik Donath, Stefan Ufer (je 2), Marius Euteneuer, Johannes Urbach, Torben Lang (je 1).

 

 

HBD Löwen Oberberg – MTV Köln 28:29 (12:14).

 

Im Heimspiel gegen MTV Köln fühlte sich Löwentrainer Maik Thiele in seine Schulzeit zurückversetzt. „Man kann eigentlich alles und schreibt am Ende doch eine Fünf“, fasste er die unnötige Niederlage gegen den bisherigen Tabellenvierten zusammen, durch die die Spielgemeinschaft auf dem vorletzten Platz stecken bleibt. Dabei hatte die Partie gut begonnen aus oberbergischer Sicht: Über 2:0 (6.) und 5:4 (16.) lag das Thiele-Team bis zum 7:7 (20.) gut im Rennen. Mit einer Zeitstrafe gegen Eldar Starcevic schlichen sich aber zunehmend Fehler ins Spiel ein. „Wir waren allgemein zu hektisch und haben den Ball nicht gut laufen lassen. Dazu kommen insgesamt fünf ausgelassene Top-Chancen und mehrere unnötige Fangfehler“, listete der Löwencoach die Mängelliste der 60 Minuten auf.

 

Köln zeigte sich humorlos und nutzte die Fehler gnadenlos aus, um auf 7:12 (25.) davonzuziehen. Die Löwen gaben sich aber nicht auf und kamen nach dem Seitenwechsel zum 14:14-Ausgleich (32.), liefen kurz darauf aber auch schon wieder einem 18:22-Rückstand hinterher (45.). Thiele reagierte und ließ fortan nicht mehr im 7 gegen 6 agieren. Zum ersten von zwei Knackpunkten sollte die 57. Minute werden. Nach dem 25:27 durch den Kölner Konstantin Becker geriet der Pass zum Anwurf zu lang. Die Schiedsrichter zeigten daraufhin passives Spiel an, sodass den Hausherren nur vier Pässe blieben und die Domstädter schnell wieder in Ballbesitz kamen und zum 25:28 (59.) erhöhten.

 

Nachdem die Gäste kurz darauf eine Zeitstrafe erhielten, ging Thiele All-In und ließ offen decken. „Das haben die Jungs auch wirklich perfekt gemacht, leider war dann unser Keeper nicht wach“, ärgerte sich maßlos über das 26:29, das quasi von der Eckfahne fiel. Der daraufhin eingewechselte Tobias Fraunhoffer parierte zwar noch zwei Bälle, mehr als der 28:29-Anschlusstreffer durch Nils Welke 20 Sekunden vor dem Abpfiff gelang aber nicht mehr. „Wir waren auf keinen Fall schlechter als Köln, aber die vielen Fehler haben uns am Ende das Genick gebrochen. Wenn wir das letzte Tor nicht kassieren, bin ich überzeugt, dass wir mindestens einen Punkt geholt hätten“, so Thiele.

 

HBD Löwen: Eldar Starcevic (8), Marijan Basic (6), Thorben Schneider, Felix Soldanski (je 3), Norman Krause (3/2), Marko Köster, Nils Welke (je 2), Malte Müller (1).

 

Ergebnisse und Tabelle

KOMMENTARE

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Hut ab SSV! Das hätte euch vor der Saison niemand zugetraut.

Ehemaliger, 23.10.2022, 15:34 Uhr
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