Oberberg - Das Team von Manuel Seinsche verliert nicht nur das Heimspiel gegen Longerich II, sondern auch Philipp Donath - HBD Löwen entführen beide Punkte aus Köln - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).

SSV Nümbrecht – Longericher SC II 25:30 (12:12).

Nicht nur Nümbrechts Trainer Manuel Seinsche ist die Lust auf die Saison mittlerweile längst vergangen. Auch seine Spieler dürften sich nach der 25:30-Heimniederlage gegen den Longericher SC II langsam fragen, was sie eigentlich verbrochen haben. Mit Philipp Donath droht dem überragenden Team der Hinrunde neben vielen kleinen Verletzungen inzwischen der dritte langfristige Ausfall innerhalb von sechs Wochen. Nur sieben Tage nach der schweren Verletzung von Marius Euteneuer schied auch Donath kurz vor der Pause frühzeitig aus. Der Verdacht: Kreuzbandriss. Ohne gegnerische Einwirkung knickte dem 20-Jährigen nach einem Wurf bei der Landung das Knie weg.

„Die Jungs haben noch die Geschehnisse von letzter Woche im Kopf und erleben dann schon wieder so etwas. Das gräbt sich einfach in die Köpfe und ist verdammt schwierig zu verarbeiten“, meinte Seinsche nach dem Abpfiff. Nümbrecht trat anschließend wie ausgewechselt auf. Ohne echte Leidenschaft waren es eigentlich nur noch die beiden Torhüter Tom Rydzewski und Alexander Orth, die mit insgesamt 25 Paraden eine noch höhere Niederlage verhinderten. Dabei war das Team aus dem Südkreis gut in die Partie gekommen und hatte zwischenzeitlich mit 7:4 (16.) und 12:9 (25.) geführt. Bis hierhin mussten sich die Gastgeber sogar den Vorwurf gefallen lassen, ihre zahlreichen gut herausgespielten Chancen nicht noch besser genutzt zu haben.

Nach dem Seitenwechsel ging es aber schnell. Geschockte Nümbrechter verschliefen die Startphase völlig und verteilten fleißig Geschenke, die Longerich mit schnellen Gegentoren bestrafte. Über 13:15 (33.) hieß es 16:21 (39.), ehe Seinsche in einer Auszeit noch einmal versuchte gegenzusteuern. Über 20:27 (50.) war in der Schlussphase allerdings nur noch Ergebniskosmetik möglich. Allein im zweiten Durchgang leisteten sich die Gastgeber zwölf einfache Ballverluste. Bezeichnend: Selbst nach einem Siebenmetertreffer des SSV gelang dem Gegner über die schnelle Mitte sofort die passende Antwort. „Wir mussten dagegen immer wieder in den Positionsangriff und hatten keine einfachen Tore. Die vielen Fehler haben uns am Ende das Genick gebrochen“, analysierte Seinsche, für den das Ergebnis angesichts der Donath-Verletzung allerdings fast schon nebensächlich war.

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„Das ist natürlich der nächste Nackenschlag für uns. Im Moment sind wir auch ein wenig im Kampf gegen uns selbst. Wenn man durch Verletzungen und Krankheiten unter der Woche nur mit fünf Spielern trainieren kann, ist das auch einfach keine optimale Vorbereitung“, so der SSV-Coach. Für das abgebrochene Spiel in Birkesdorf zeichnet sich indessen ein neuer Termin ab. Vermutlich reisen Nümbrechts Handballer bereits in zwei Wochen an einem Trainingsabend nach Düren.

Nümbrecht: Jannik Lang (9/2), Lucas Söntgerath, Moritz Menger, Fabian Benger (je 3), Dominik Donath (2), Dag Dissmann (2/1), Benedikt Opitz, Mario Weissner, Philipp Donath (je 1).

MTV Köln – HBD Löwen Oberberg 28:37 (15:20).

War das der dringend benötigte und richtungsweisende Befreiungsschlag im Abstiegskampf? „Darüber können wir in ein paar Wochen diskutieren“, meinte Löwentrainer Maik Thiele kurz nach dem Abpfiff in Köln. Gleichzeitig weiß der erfahrene Coach aber natürlich, dass es sich bei dem 37:28-Auswärtserfolg bei MTV Köln um zwei nicht unbedingt eingeplante Punkte handelte. „Nach so einem Sieg habe ich natürlich wenig zu meckern. Wir haben das heute wirklich gut gemacht“, fand er.

Über 2:4 (6.), 9:7 (16.) und 12:12 (23.) verlief das Duell zunächst lange Zeit auf Augenhöhe. In der Schlussphase des ersten Durchgangs steigerten sich die Gäste aber vor allem defensiv und stellten Köln vermehrt vor Probleme. „Die Phase zwischen der 20. und der 40. Minute war wirklich super. Wir haben geduldig auf unsere Chancen gewartet“, meinte Thiele anschließend. Nach der Pause zogen die Löwen sofort auf 19:26 (40.) davon. Zwar ließen sich die Oberberger nun zu einigen (wenig erfolgreichen) Einzelaktionen hinreißen, über 24:31 (51.) gerieten die beiden Punkte aber nicht mehr in Gefahr.

Thiele stellte seiner Mannschaft auch deshalb ein gutes Zeugnis aus, weil sie den Widrigkeiten getrotzt hatte. Malte Müller und Nils Welke konnten nur dosiert eingesetzt werden, am Kreis vertrat Sean Bockhacker den kranken Anthony Hudak-Domokos. Bärenstark präsentierte sich Eldar Starcevic mit zehn Toren. In der Tabelle ziehen die Löwen nun mit Fortuna Köln nach Punkten gleich, werden durch die abgesagte Partie zu Saisonbeginn in Birkesdorf bei Punktgleichheit aber immer schlechter gestellt. „Wir haben jetzt gegen Aachen und in Palmersheim zwei extrem wichtige Spiele vor der Brust, in denen wir viel Boden gutmachen können“, so Thiele.

HBD Löwen: Eldar Starcevic (10), Thorben Schneider (6), Tobias Mlynczak (5), Marijan Basic, Sean Bockhacker (je 4), Felix Soldanski, Malte Müller (je 2), Norman Krause (2/1), Marko Köster, Alen Caber (je 1).

Ergebnisse und Tabelle