HANDBALL
Nümbrecht brennt nach langer Pause auf die "nächste Hausaufgabe"
Oberberg - Der Aufsteiger empfängt Refrath/Hand in der GWN-Arena - Gelpe/Strombach steht gegen Essen vor der "einfachsten Aufgabe der gesamten Saison" - Gummersbach II muss bereits am Freitag nach Aachen.
BTB Aachen – VfL Gummersbach II (Freitag, 20:30 Uhr).
Es fehlen: Malte Petersen, Julien Kübler (beide Verletzung).
Einsatz fraglich: Paul Britz (Knieprobleme).
Ist nun der Knoten geplatzt? Nach dem ersten Saisonsieg im Stadtderby gegen den HC Gelpe/Strombach können die Handballer des VfL Gummersbach II ein wenig entspannter auf die Tabelle der Regionalliga Nordrhein schauen. Mit 2:8 Punkten steht der Bundesliga-Nachwuchs nun auf Platz elf. Für Trainer Jan Schwenzfeier ist es ohnehin noch früh in der Saison. „Natürlich tat es gut, das Stadtderby zu gewinnen und auch zu sehen, dass wir den Ausfall von Malte Petersen kompensiert bekommen. Am Ende ist es aber auch nur ein Spiel und es geht nun weiter“, sagt der VfL-Coach.
Die nächste Aufgabe steht bereits am Freitagabend an, wenn die Gummersbacher Zweitvertretung an die niederländische Grenze zu BTB Aachen muss. Die Kaiserstädter stehen ebenfalls bei 2:8 Punkten, haben dabei aber das minimal schlechtere Torverhältnis. Den einzigen Saisonsieg holte die Truppe von Trainer Simon Breuer-Herzog am dritten Spieltag beim 25:22 gegen Unitas Haan im heimischen Gillesbachtal. Auch Aachen griff am vergangenen Wochenende ins Ligageschehen ein. In einem vorgezogenen Spiel unterlag das BTB-Team bei Meisterschaftsmitfavorit am Hallo Essen mit 31:34, zeigte dabei aber vor allem in den ersten 40 Minuten eine starke Leistung.
Für Schwenzfeier waren die Aachener Auftritte bislang relativ wechselhaft: Zwischen absoluter Topleistung und rätselhaftem Leistungseinbruch ist bei den Hausherren nach dem Abgang von Simon Bock im Sommer (Wechsel nach Eupen) bislang alles dabei gewesen. Für den VfL-Coach ist der Gegner eine taktisch flexible Mannschaft, die defensiv bevorzugt mit einer 3:2:1-Deckung agiert und sich offensiv immer wieder variabel auf den Gegner einstellt, dabei aber häufig den Wurf aus der zweiten Reihe sucht. In Essen brachte Breuer-Herzog verstärkt den siebten Feldspieler. Personell hat sich die Lage bei Gummersbach nicht verändert. Für Julien Kübler wird auch das Spiel in Aachen noch zu früh kommen. Paul Britz zog sich in der Jugend-Bundesliga zudem eine Knieblessur zu.
HC Gelpe/Strombach – HSG am Hallo Essen (Samstag, 19:45 Uhr, Eugen-Haas-Halle).
Es fehlt: Keiner.
Die Stimmung hätte im HC-Lager in dieser Woche durchaus besser sein können. Nach dem durchwachsenen Auftritt im Stadtderby bei Gummersbach II fegte in den vergangenen Tagen zudem eine Krankheitswelle durch die Mannschaft von Daniel Rodriguez, sodass der Trainingsbetrieb nur eingeschränkt möglich war. Der HC-Coach hofft aber, dass sich die meisten Spieler bis zum Wochenende wieder fit melden werden. Für ihn ist klar: Gegen Aufsteiger am Hallo Essen wollen die Oberberger wieder ein anderes Gesicht zeigen.
Gleichzeitig ist das Spiel gegen den Titelmitfavoriten für Rodriguez aber auch das einfachste Duell der gesamten Saison: „Sie haben eine gute Truppe beisammen, die mit zahlreichen Ex-Profis gespickt ist, durch die Bank stark besetzt ist und definitiv Drittligaformat besitzt.“ Damit meint er vor allem Dennis Szczesny, Matthis Blum, Simon Ciupinski und Marijan Basic. Besonders Blum (22), der für die Rhein-Neckar Löwen zu Beginn seiner kurzen Profikarriere sogar Europapokal-Luft schnuppern durfte, ist kaum zu stoppen und führt mit 41 Toren derzeit die Regionalliga-Torschützenliste an.
Rodriguez spricht jedenfalls von einer „ganz schwierigen Aufgabe“ gegen die Ruhrpottler, will aber auch nichts abschenken und den Gegner möglichst lange ärgern. „Man weiß ja nie“, meint er und ergänzt: „In dieser engen Liga steht man jede Woche vor einer anderen Situation.“ Der körperlichen Robustheit der Essener will er mit schnellem Tempospiel begegnen. Gleichzeitig weiß der HC-Coach aber auch, dass man sich gegen den Tabellenführer längst keine so hohe Fehlerquote wie zuletzt gegen Gummersbach erlauben darf. „Vor allem in der Abwehr müssen wir genauso gallig wie nach der Pause im Stadtderby auftreten. Elf Gegentore in einer Hälfte sind ein guter Wert und wir müssen Lösungen einfallen lassen, wie wir Essens Spielfluss kaputt machen können.“
SSV Nümbrecht – HSG Refrath/Hand (Samstag, 20 Uhr, GWN-Arena).
Es fehlt: Keiner.
Während die beiden oberbergischen Konkurrenten aus der Kreisstadt auch während der Herbstpause auf dem Spielfeld gefordert waren, hatten Nümbrechts Handballer mehr als vier Wochen Zeit, die ersten Eindrücke in der neuen Spielklasse zu verarbeiten und Blessuren ausheilen zu lassen. „Die Pause tat unseren Akkus nach der langen Sommervorbereitung und den kräftezehrenden Spielen zum Auftakt, wo wir noch nicht wussten, wo wir stehen, wirklich gut“, meint SSV-Trainer Manuel Seinsche, der seinem Team zunächst eine Woche freigegeben hatte, um danach intensiv trainieren zu lassen. Bis zu viermal traf sich das SSV-Team in der Halle.
Seinsche weiß, dass nun der nächste Schritt ansteht. Mit 4:2 Punkten ist der Saisonstart mehr als geglückt, Nümbrecht ist neben Spitzenreiter Essen und Drittligaabsteiger Korschenbroich das einzige Team der Liga ohne Niederlage. Kaufen kann sich der Aufsteiger davon natürlich nichts, zumal der SSV-Coach weiß, dass es sein Team irgendwann erwischen wird. „Die Wochen bis Weihnachten werden jetzt hart, aber wir freuen uns auf die anstehenden Aufgaben. Wichtig war, dass viele Spieler ihre Wehwehchen auskurieren konnten und wieder ins Training eingestiegen sind“, so Seinsche.
Beim Blick auf die Tabelle könnte man meinen, dass Nümbrecht als Favorit ins nächste Heimspiel geht, davon will Seinsche gegen die HSG Refrath/Hand im Bergischen Derby aber nichts zu hören und spricht von einem „wuchtigen und breit aufgestellten Gegner, gegen den wir Lösungen finden müssen“. Mit 1:7 Punkten ist das Team von Kelvin Tacke momentan Vorletzter, hatte dabei aber auch ein extrem schwieriges Auftaktprogramm zu bewältigen. Die HSG verlor dabei kein Spiel mit mehr als drei Toren. „Das ist eine Mannschaft, die variabel spielt, nie aufgibt und gegen die wir äußerst diszipliniert sein müssen und unheimlich viel in der Abwehrarbeit opfern müssen“, meint Seinsche. Denn eins ist dem SSV-Coach klar: „Wenn wir in dieser Liga ein Wörtchen mitreden wollen, müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen.“
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