HANDBALL
"Big Points" statt Abwärtsspirale
Oberberg - In der Regionalliga freuen sich die HC-Handballer auf einen stimmungsvollen Jahresausklang in Siebengebirge - Oberliga: Nümbrecht stellt sich dem dritten Verfolger - Löwen müssen zu heimstarken Panthern.
Vorschau Regionalliga Männer
HSG Siebengebirge-Thomasberg – HC Gelpe/Strombach (Samstag, 18:30 Uhr).
Es fehlen: Lars Rostalski, Dennis Stöcker (beide Verletzung).
Einsatz fraglich: Florian Panske (Fußverletzung).
Ein kleines Highlight wartet zum Jahresabschluss auf die Handballer des HC Gelpe/Strombach. Das Team von Markus Murfuni muss im letzten Spiel des Jahres auf den Sonnenhügel in Oberpleis. Die wahrscheinlich schönste Amateur-Halle im gesamten Nordrhein-Gebiet steht für stimmungsvolle Handballspiele mit vielen Zuschauern. „Einen besseren Spieltag als direkt vor Weihnachten hätten wir gegen Siebengebirge nicht haben können. Das wird garantiert ein geiles Spiel“, freut sich der HC-Coach auf eine gut gefüllte Halle und zieht daraus auch seine Motivation: „Als Spieler habe ich es geliebt, solche Hallen leise zu spielen. Vielleicht gelingt und das am Samstag ja auch.“
Doch nicht nur die äußeren Umstände versprechen eine knackige Aufgabe für die HC-Handballer. Auch sportlich rechnet Murfuni mit einem komplizierten Gegner. Siebengebirge kennt er fast so gut wie sein eigenes Team. Denn: Die Gegner der Oberberger spielen immer am Spieltag zuvor gegen den Aufsteiger und sind damit immer Teil der Videoanalyse von Murfuni. Und der HC-Coach hat in den letzten beiden Wochen Veränderungen festgestellt. Nach einem schlechten Saisonstart mit 2:16 Punkten riss der Verein Ende November die Reißleine und stellte Trainer Marcel Trinks frei. Für ihn übernahm Lars Degenhardt, der schon zweimal Cheftrainer der HSG war.
Mit Erfolg: In den letzten beiden Spielen gewann Siebengebirge zunächst beim Mitaufsteiger Haan (34:22) und vergangene Woche in heimischer Halle gegen TuSEM Essen II (36:27). „Ich erkenne eine ganz andere Handschrift. Sie sind defensiv beweglicher und aggressiver und auch ihr Tempospiel nach vorne ist verdammt gut“, findet Murfuni. Kopf der Mannschaft ist Mittelmann Simon Schlösser. Auf der rechten Seite ist Leonard Bachler zudem ein wichtiger Faktor. Eine echte Waffe ist außerdem Oliver Dziendziol am Kreis, der laut Murfuni zu den besseren Kreisläufern der Liga zählt.
„Wir werden nicht gegen das Siebengebirge der ersten neun Spieltage spielen, sondern gegen ein neues. Das wird herausfordernd, aber es wäre ja auch schlimm, wenn alles immer einfach wäre“, erklärt der HC-Coach mit einem Augenzwinkern. Personell wird er auf den Kader der letzten Wochen zurückgreifen können. Der zuletzt kranke Kai Lüsebrink hat sich wieder fit gemeldet. Kreisläufer Lars Rostalski ist diese Woche zwar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, ein Comeback ist aber erst im neuen Jahr geplant. (pn)
Vorschau Oberliga Männer
Mettmann-Sport – SSV Nümbrecht (Samstag, 17 Uhr).
Es fehlen: Dag Dissmann, Lucas Söntgerath, Marcel Miebach.
Einsatz fraglich: Torben Lang, Benedikt Opitz.
Der nächste bitte: Nach dem Regionalligaabsteiger SG Langenfeld und dem LTV Wuppertal versucht nun mit Mettmann-Sport der dritte ernstzunehmende Verfolger dem Tabellenführer SSV Nümbrecht ein Bein zu stellen. Vier Zähler Vorsprung haben die verlustpunktfreien Nümbrechter bereits auf den Tabellenzweiten aus Wuppertal, deren acht schon auf Mettmann. Das Team von Trainer Manuel Seinsche ist der Topfavorit auf den Titel und den Aufstieg. „Ich bin da vorsichtig. Wir waren vor zwei Jahren schon einmal in einer ähnlichen Situation und waren Tabellenführer. Dann hatten wir einige Verletzte und wir sind in eine Abwärtsspirale geraten, an deren Ende wir nur noch Dritter geworden sind“, erinnert sich Seinsche und erteilt allen eine Absage, die sich zu sicher fühlen wollen. „Ich bin auch ehrlich, wir hatten in den Spielen gegen Langenfeld und Wuppertal auch ein bisschen Glück. Wir sollten weiterhin demütig bleiben.“
„Ich schaue nicht bis zum Saisonende, sondern nur in Schritten. Wir wollen ohne Niederlage in die Pause gehen und dann erwarten uns bis Karneval einige sehr interessante Aufgaben. Ich habe den allerhöchsten Respekt vor dem nächsten Gegner. Das sind jetzt Big Points, habe ich der Mannschaft gesagt, vor allem, weil in der Liga immer noch jeder jeden schlagen kann“, erklärt der Coach. Den nächsten Gastgeber hat Seinsche im Videostudium begutachtet: „Das ist eine interessante Mannschaft. Sie ist körperlich robust, da brauchen wir eine gute Angriffsleistung, um unsere Tore zu machen. Aber wir werden vorne und hinten getestet. Im Angriff haben sie oft mit wechselnden Formationen agiert. Sie haben einen breiten Kader und haben immer Möglichkeiten, nochmal etwas nachzulegen“, so Seinsches Analyse.
Mit dem „Nachlegen“ könnte es für die Nümbrechter am Samstag derweil schwierig werden. „Wir hatten einige Erkältungen in der Mannschaft und ich hoffe, dass alle bis Samstag fit werden“, sagt Seinsche und will sich den vielleicht verfrühten Einsatz der gerade erst von Verletzungen genesenen Benedikt Opitz und Torben Lang lieber ersparen, um kein Risiko einzugehen. Für das letzte Spiel des Jahres wünscht sich Seinsche, dass, wie jüngst schon in Wuppertal, zahlreiche SSV-Anhänger für Heimspielstimmung sorgen. „Die Mannschaft würde sich über Unterstützung freuen. Es wird sicher ein enges Spiel bis zum Ende und toll für die Zuschauer.“ (thg)
Bergische Panther II – HBD Löwen Oberberg (Sonntag, 17 Uhr).
Es fehlen: Till Malek, Marcel Neese, Tobias Mlynczak, Marc Erlinghagen, Kevin Neese, Luis Villgrattner (alle Verletzung).
Ob das Bekenntnis zu Trainer Maik Thiele (OA berichtete) die HBD Löwen Oberberg auch im Abstiegskampf beflügeln kann, wird sich am Sonntag zeigen, wenn die Spielgemeinschaft aus Bergneustadt und Derschlag im letzten Spiel des Jahres bei der Reservemannschaft des Drittligisten Bergische Panther antreten muss. Der Löwen-Coach guckt dabei allerdings weniger auf den Gegner, sondern vor allem auf sein Team: „Alles andere ist angesichts unserer Verletztenmisere auch nicht sinnvoll. Die Frage, die sich uns in jedem Spiel stellt: Halten wir die 60 Minuten kräftemäßig durch?“
Denn obwohl die Oberberger bislang erst zwei Siege holten, sieht Thiele sein Team keineswegs chancenlos: „Wir halten immer irgendwie mit, was uns dann aber häufig das Genick bricht, sind die ausgelassenen Chancen und die technischen Fehler.“ So auch am vergangenen Wochenende, als man in eigener Halle dem Ohligser TV unterlag. Insgesamt 18 technische Fehler und sechs komplett freie Chancen rächten sich in der Schlussphase. „Das sind hochgerechnet 24 vermeidbare Ballverluste. Nutzen wir davon nur ein Drittel, gewinnen wir auch mal so ein Spiel“, rechnet Thiele vor.
Der kommende Gegner bereitet ihm Sorge. Besonders auffällig: Von den zwölf Saisonpunkten holte die Spielgemeinschaft aus Burscheid, Hilgen und Wermelskirchen sieben in eigener Halle, darunter auch den Sensationssieg gegen Regionalligaabsteiger Langenfeld (29:27) vor zwei Wochen. Thiele hat das Spiel intensiv beobachtet und eine schnelle, spielstarke Mannschaft gesehen, deren Kopf Spielmacher Philipp Schmitz ist. Auswärts mutieren die Panther hingegen oft zu Kätzchen. Thiele hat eine Vermutung: „Ich befürchte, dass sie bei Heimspielen auf Spieler aus dem Drittligakader zurückgreifen können.“ (pn)
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