HANDBALL
Löwen gegen SSV: Abstiegssorgen treffen auf Aufstiegsträume
Oberberg - In der Regionalliga hofft Gelpe/Strombach auf eine Überraschung gegen Bonn - Im Oberligaderby sind zwischen den Löwen und Nümbrecht die Rollen klar verteilt.
Vorschau Regionalliga Männer
HC Gelpe/Strombach – TSV Bonn rrh. (Freitag, 20:30 Uhr, Eugen-Haas-Halle).
Hinspiel: 31:39.
Es fehlt: Dennis Stöcker (Verletzung).
Auch einige Tage nach der Auswärtsniederlage bei BTB Aachen sitzt der Stachel bei HC-Trainer Markus Murfuni noch ziemlich tief. „Man kann auswärts verlieren, man kann auch in Aachen verlieren, aber nicht so wie wir am vergangenen Freitag“, ärgert er sich immer noch über die fehlenden beiden Punkte im Abstiegskampf. „Dieses Spiel haben wir einfach verschenkt. Das sieht auch die Mannschaft so“, spricht Murfuni von einer selbstkritischen Reaktion unter der Woche.
Lange nachtrauern dürfen die HC-Handballer dem Match allerdings nicht mehr. Schon am Freitagabend wartet die Gelegenheit zur Wiedergutmachung, wenn die TSV Bonn rrh. in der Eugen-Haas-Halle ihre Visitenkarte abgibt. Ein Team, das in der Hinrunde für Furore sorgte und sich trotz eines radikalen Umbruchs im Sommer im Dezember plötzlich mit Aufstiegsambitionen Richtung 3. Liga beschäftigen musste. Aber schon während der Winterpause hatte der neue TSV-Trainer Florian Benninghoff-Lühl in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger die Situation gelassen gesehen. Zurecht: Seit Januar holten die Bonner 7:9 Punkte (Gesamt: 27:11) und leisteten sich dabei einige unerwartete Ausrutscher gegen Kellerteams.
Murfuni will sich davon aber nicht blenden lassen: „Wenn Bonn an einem guten Tag auf sein Level kommt, wird es verdammt schwer, sie zu schlagen.“ Das Hinspiel, das der HC-Coach wegen eines Lehrgangs verpasste, hat er sich mehrfach auf Video angeschaut und dabei eine Mannschaft gesehen, die von ihrer Ausgeglichenheit lebt. Besonders auffällig aus seiner Sicht: die Zweikampfstärke der TSV. Selbst unter Druck gelingt es den Bonnern immer wieder den Nebenmann zu finden. „Es wird an uns liegen, was wir auf die Platte bringen. Danach wartet Ratingen auf uns. Drei Niederlagen in Folge wären nicht sehr prickelnd, um sich aus der Abstiegszone zu verabschieden. Im Moment sind wir in unseren Leistungen ähnlich unberechenbar wie die Temperatur draußen. Langfristig müssen wir ein oberes Level ins Team bringen, das immer abgerufen wird.“
Vorschau Oberliga Männer
HBD Löwen Oberberg – SSV Nümbrecht (Samstag, 19 Uhr, Sporthalle Derschlag).
Hinspiel: 15:27.
Es fehlen: Lucas Söntgerath, Benedikt Opitz (beide Verletzung) - Till Malek, Marcel Neese, Tobias Mlynczak, Nils Welke, Marc Erlinghagen, Kevin Neese, Tobias Damm (alle Verletzung), Maik Thiele (EM-Qualifikation mit Luxemburg).
Einsatz fraglich: Jannik Lang, Torben Lang, Sebastian Stürmann (alle krank).
Beide Trainer sind sich vor dem einzigen oberbergischen Oberligaderby einig: die Rollen sind klar verteilt. Danach hört es bei der Einigkeit zwischen Löwencoach Maik Thiele und seinem Gegenüber Manuel Seinsche aber auch schon auf. Während Seinsche weiterhin den Mahner gibt und trotz der klaren Tabellensituation von einem „gefährlichen Spiel“ spricht, macht sich Thiele keine Illusionen: „Nümbrecht leistet seit drei Jahren gute Arbeit und wird diese Saison die Früchte ernten. Wir werden nichts abschenken, rechnen uns in diesem Spiel aber gar nichts aus. Dazu ist der SSV bislang viel zu souverän.“ Seinsche warnt dagegen: „Egal, was die Tabelle aussagt. In diesem Spiel wird die Halle brennen und es heiß hergehen. Wir müssen weiter unsere Hausaufgaben machen.“
Die Löwen müssen vor dem Derby ohnehin die nächste Hiobsbotschaft verdauen. Bei Tobias Damm droht ein längerer Ausfall. Eine MRT-Untersuchung am Freitag soll Klarheit über die Schwere der Verletzung bringen. Es ist bereits die fünfte Knieverletzung in dieser Saison. Auch Trainer Maik Thiele wird wie schon im Hinspiel fehlen. Er ist als Co-Trainer Luxemburgs in der EM-Qualifikation gegen Belgien, Kroatien und Tschechien gefordert. Das Training unter der Woche leitete Malte Müller, der auch am Wochenende das Sagen auf der Bank haben wird. Auf Verstärkungen wird Müller eher nicht zurückgreifen können. Thiele dazu: „Es gibt Spiele, wo das einfach mehr Sinn macht.“
Seinsche traut dem Braten noch nicht: „Für uns ist das eine gefährliche Situation, dass jeder von uns einen Sieg erwartet. Außerdem ist Maik immer ein Künstler der Reaktivierung. Ich rechne mit einer vollen Halle und der ein oder anderen Überraschung.“ Viel hält der SSV-Coach von den Löwen-Leistungsträgern Hudak-Domokos, Schneider und Neuzugang Olivier Goergen, „der auf der Mitte geschickt die Fäden zieht“. Dazu agieren die Löwen aus seiner Sicht zuletzt deutlich variabler und mit unterschiedlichen Deckungssystemen, „sodass wir uns breit vorbereiten müssen“. Sein Team erinnert Seinsche an vergangene Saison, als die Nümbrechter ausgerechnet im Derby die Chance auf den Aufstieg verspielten: „Die Löwen greifen nach jedem Strohhalm und wir wollen nicht noch einmal hier stolpern.“
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