HANDBALL
Südkreisderby: 55 Minuten geführt und doch verloren
Oberberg – Im Südkreisderby behält Oberwiehl knapp die Oberhand – Einwechslung von Co-Trainer Gröbner nach der Pause macht sich bemerkbar - Gossens kassiert beim HC II-Sieg in Bocklemünd 20 Minuten lang kein Tor (AKTUALISIERT).
SSV Nümbrecht II – CVJM Oberwiehl 25:26 (14:10).
Ein wenig ratlos verließen Nümbrechts Handballer das Feld nach dem Abpfiff des Südkreisderbys. Das Team von Bastian Schneider hatte 55 Minuten lang geführt, stand am Ende aber mit leeren Händen da. Oberwiehl feierte dagegen ein starkes Comeback und den ersten Saisonsieg. „Natürlich sind wir enttäuscht, nachdem wir so lange vorne lagen. Aber Oberwiehl hatte in der Crunchtime mit Mirco Gröbner einen Unterschiedsspieler. Einen Spieler, der das Spiel so lenken kann, hatten wir nicht“, gratulierte Schneider den Gästen zu einem „verdienten Sieg“.
[Sean Bockhacker zog sich in dieser Szene eine Knieverletzung zu. Eine genaue Diagnose soll am Dienstag erfolgen.]
Oberwiehls Coach Christian Schüttenhelm wollte den Erfolg hingegen nicht nur an der Einwechslung seines Co-Trainers nach der Pause festmachen: „Natürlich bringt Mirco Ruhe rein, aber das war eine Teamleistung, zu der jeder seinen Beitrag hatte. Am Ende waren es von Mirco auch nur vier Tore. Es ist nicht so, dass er das Spiel an sich gerissen hätte.“
Mit der Anfangsphase konnte Schüttenhelm überhaupt nicht zufrieden sein. Nach dem 5:0 (6.) durch Philipp Donath drohte Oberwiehl schon nach wenigen Minuten ein Debakel im Derby. Erst in der zwölften (!) Minute erzielte Leon Binder das erste CVJM-Tor zum 5:1. „Wir haben uns gute Chancen erarbeitet, nur das Tor nicht getroffen. Außerdem fehlte uns die letzte Konzentration in unserer 3:3-Deckung“, analysierte der CVJM-Trainer. Anders sah dies Schneider: „Wir haben Oberwiehl mit unserer aggressiven Abwehr zu schlechten Würfen gezwungen und müssen eigentlich mindestens 9:1 führen. Dass wir das nicht geschafft haben, ist auch eine Qualitätsfrage.“
Die Gäste verkürzten zum 7:6 (20.), zur Pause hatte Nümbrecht aber immer noch eine solide 14:10-Führung. „Obwohl wir da eigentlich mindestens mit sieben Toren führen müssen“, ahnte Schneider vielleicht schon beim Seitenwechsel, dass sich der Chancenwucher noch rächen könnte. Denn: Mit Gröbner und einer Umstellung auf eine 5:1-Deckung kam Oberwiehl nun deutlich besser ins Spiel. Auch der siebte Feldspieler der Nümbrechter verpuffte weitgehend.
[SSV-Trainer Bastian Schneider haderte mit der Quote seines Teams. Unten erzielt Kevin Schieferdecker eins seiner sieben Tore.]
Über 18:17 (42.) fiel beim 19:19 (43.) erstmals der Ausgleich. Bis zum 24:23 (55.) blieben die Hausherren aber in Front, trafen in der Schlussphase aber das Tor nicht mehr. Binder, Löftering und Gröbner drehten die Partie zum 24:26 (59.) Das letzte SSV-Tor von Niklas Witthaut war nur noch Kosmetik.
„Trotz der vielen Ausfälle, mit denen wir zu kämpfen hatten, haben wir unseren Stiefel runtergespielt und bis zum Schluss gekämpft. Das haben die Jungs überragend gelöst. Darauf bin ich richtig stolz“, meinte Schüttenhelm, der vor allem das Comeback von Jan Philipp Straesser und den aus der zweiten Mannschaft hochgezogenen Außen Sebastian Löftering hervorhob.
[Marcus Schwemke hat sich durchgesetzt.]
Schneider, der bewusst auf Verstärkungen aus dem Oberligakader verzichtet hatte, haderte hingegen mit den Fehlern seines Teams und sprach von einem wichtigen Lernprozess: „In der entscheidenden Phase machen wir zu viele Fehler. Wir werden unsere Rückschlüsse ziehen und weiter arbeiten, um den nächsten Step zu machen. Dieser Prozess kann aber noch ein paar Wochen andauern. Das Spiel hat gezeigt, wir werden dieses Jahr gegen den Abstieg spielen.“
Nümbrecht II: Kevin Schieferdecker (7), Niklas Witthaut (5/2), Philipp Donath (3), Marcus Schwemke, Mathis Pötzsch, Justus Stein, Moritz Menger (je 2), Alexander Seinsche, Paul Robach (je 1).
Oberwiehl: Lennart Frielingsdorf (6), Moritz Madel (5/3), Mirco Gröbner, Leon Binder (je 4), Jan Philipp Straesser, Sebastian Lötfering (je 3), Frederik Schneider (1).
HSV Bocklemünd – HC Gelpe/Strombach II 15:31 (12:16).
In der 40. Minute kassierte HC-Keeper Philip Gossens das letzte Gegentor. Dank einer starken Abwehr hielt der Torhüter seinen Kasten in den verbleibenden 20 Minuten sauber und kam nach der Pause auf eine phänomenale Quote von über 60 Prozent. Schon vor der Pause hatte er starke 35 Prozent aller Würfe entschärft. „Die Abwehr stand heute wieder sehr gut und hat es ihm leicht gemacht“, befand HC-Trainer Daniel Rodriguez, der das Match aber nicht überbewerten wollte. „Das war heute solide, aber kein Feuerwerk. Das brauchten wir gegen diesen Gegner aber auch nicht.“
Vor allem mit dem ersten Drittel bis zum 11:11 (23.) war der Spanier überhaupt nicht zufrieden: „Das war bis dahin nicht gut von uns.“ Erst die Umstellung auf eine 5:1-Deckung brachte den Oberbergern mehr Sicherheit. Schon zur Pause führten sie mit vier Toren und bauten den Vorsprung nach dem 15:19 (40.) bis zum Abpfiff des sehr guten Einzelschiedsrichters kontinuierlich aus. „Das war heute eine Pflichtaufgabe. Mit der zweiten Hälfte bin ich natürlich hochzufrieden. Wir waren ganz einfach laufstärker als der Gegner“, so Rodriguez.
Gelpe/Strombach II: Paul Roth (7), Jerome Draeger, Konrad Toelstede (je 5), Marius Eutener (4/1), Fynn Schürmann, Maurice Ginczek, Julian Kolken (je 2), Finn Feuerbach (2/2), Philipe Ginczek, Christian Böhm (je 1).
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