HANDBALL
Rodriguez ist zum Improvisieren gezwungen
Oberberg - Gelpe/Strombach II will in Brühl trotz Personalsorgen ungeschlagen bleiben - Nümbrecht II und Hückeswagen bekommen es mit schweren Gegnern zu tun - Oberwiehl muss an seinem "Zeitstrafen-Problem" arbeiten.
Vorschau Verbandsliga Männner
SSV Nümbrecht II – HSG Geislar-Oberkassel (Samstag, 16 Uhr, GWN-Arena).
Es fehlen: Felix Boers (privat verhindert), Stephan Bitzer (Fußprellung), Jannes Hain (Kapselriss), Marcus Schwemke (Knieverletzung), Robin Donath (Kreuzbandriss), Jan Sonka (beruflich verhindert).
Einsatz fraglich: Philip Donath (Trainingsrückstand).
Die Erleichterung war bei Nümbrechts Handballern nach dem ersten Saisonsieg fast schon mit Händen zu greifen. Auch Trainer Bastian Schneider bekannte nach dem Erfolg beim Abstiegskonkurrenten aus Bocklemünd, „dass der Druck jetzt ein bisschen vom Kessel ist“. Für Nümbrecht II war es der erste Sieg in einem Pflichtspiel seit dem Januar, die SSV-Reserve kletterte vorerst auf Rang elf der Verbandsliga, Gruppe IV. Am Wochenende erwartet das Schneider-Team allerdings ein ganz anderes Kaliber. Mit der HSG Geislar-Oberkassel kommt der letztjährige Landesligameister in die GWN-Arena.
Das Team von Chefcoach Lukas Winter und Spielertrainer Felix Herzog gehört mit 10:4 Punkten auch diese Saison zu den Spitzenteams. Schneider hat sich die Bonner bei ihrer Niederlage bei Gelpe/Strombach II angesehen und dabei eine „klare Spielanlage sowie eine variable Deckung“ gesehen. „Unser Ziel muss es sein, selbst diszipliniert zu agieren und sie möglichst oft in den Positionsangriff zu zwingen“, so der SSV-Coach, der am Samstag mit Leon Ernst einen neuen Nachwuchsspieler einsetzen kann. Der am Montag erst 17 Jahre alt gewordene Halblinke soll langsam herangeführt werden. „Ich will auch weiterhin vor allem auf die Jugend setzen“, so Schneider.
Brühler TV – HC Gelpe/Strombach II (Samstag, 18:15 Uhr).
Es fehlen: Julian Kolken (Bänderriss), Philipe Ginczek (Außenbandriss), Marius Euteneuer (Achillessehnenprobleme), Leon Hagen (Verletzung), Finn Feuerbach (Regionalligakader).
Einsatz fraglich: Jan Höfer (Trainingsrückstand).
Daniel Rodriguez ist derzeit nicht zu beneiden. Der HC-Coach muss aktuell fast auf seinen kompletten Rückraum verzichten. Zwar bestätigte sich der Riss des Syndesmosebandes bei Julian Kolken nicht, acht Wochen wird der Shooter mit einem Bänderriss vermutlich trotzdem fehlen. Auch Marius Euteneuer fällt mit Achillessehnenproblemen vorerst weiter aus, dazu muss Finn Feuerbach an das Regionalligateam von Markus Murfuni abgestellt werden. So stehen Rodriguez am Wochenende in Brühl aktuell nur drei Rückraumspieler zur Verfügung, darunter zwei Spielmacher. Vermutlich wird Jan Höfer trotz Trainingsrückstands ins kalte Wasser springen müssen, um zumindest für ein wenig Entlastung zu sorgen.
„Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen gegen ein Team, das letzte Woche in Siebengebirge gewonnen hat“, meint Rodriguez und erwartet ein Kampfspiel. „In diesem Match geht es um keinen Schönheitspreis, sondern nur um die beiden Punkte“, ergänzt der Spanier, der auch von seinem zusammengeschrumpften Kader viel hält: „Trotz aller Ausfälle verfügen wir immer noch über viel Qualität.“ Die habe aber auch der Gegner, der mit seinem Power-Handball immer wieder die Nahtstellen in der gegnerischen Deckung attackiert. Mit 7:7 Punkten spielt der Aufsteiger bislang eine sehr solide Saison und gilt als heimstark. „Für uns ist das ein wichtiges Spiel. Wir wollen den Druck auf Köln-Wahn weiter hochhalten“, sagt Rodriguez. Kommende Woche steht in der Eugen-Haas-Halle das Topspiel um den Aufstieg an.
CVJM Oberwiehl – TuS Wesseling (Samstag, 20 Uhr, Sporthalle Wiehl).
Es fehlen: Luis Sturm (beruflich verhindert), Chris Koch (Verletzung), Henrik Berndt, Jan-Philipp Sträßer (beide Aufbautraining).
Die 26:39-Niederlage in Rösrath/Forsbach hatten Oberwiehls Handballer schnell aufgearbeitet. Zu deutlich lagen die Gründe auf der Hand. „Wir müssen daran arbeiten, besser ins Spiel zu starten“, sagt Trainer Christian Schüttenhelm, dessen Team einmal mehr die Anfangsphase verschlafen hatte. Ein Grund dafür: zu schnelle Zeitstrafen. „Das müssen wir abstellen, dann kommen wir auch besser ins Spiel“, meint der CVJM-Coach. Zeigen wollen die Oberwiehler das bereits am Wochenende, wenn der TuS Wesseling in der Wiehler Weltmeisterhalle gastiert.
Ein Gegner, gegen den Schüttenhelm vergangene Saison noch selbst mit der damaligen CVJM-Landesligamannschaft gespielt hat. Das Team von Bernd Schellenbach schloss die Saison als Vierter ab und wurde von manchem Trainer im Sommer auch als potentieller Aufstiegskandidat gesehen. Ganz wurde Wesseling diesen Vorschusslorbeeren bislang aber nicht gerecht. Aktuell liegt der TuS mit 6:6 Punkten im Liga-Mittelfeld. Schüttenhelm wundert das: „Sie haben sich im Sommer eigentlich gut verstärkt und spielen teilweise recht unorthodox.“ So agiert Wesseling in der Deckung auch schon einmal gerne mit einer 3:3-Variante. „Sie kommen mit viel Tempo, sind aber schlagbar“, findet der CVJM-Trainer.
ATV Hückeswagen – HSG Rösrath/Forsbach (Sonntag, 18 Uhr, Brunsbachtalhalle).
Es fehlen: Tobias Bonekämper, Arne Höhfeld, Fabio Krempel, Moritz Mettler (alle Verletzung).
Große Hoffnungen macht sich Hückeswagens Trainer Carsten Kuhlwilm vor dem Duell mit dem Tabellendritten Rösrath/Forsbach nicht. Zu angespannt ist weiterhin die personelle Lage bei den Oberbergern. „Wir hoffen trotz der limitierten Personalsituation auf ein schönes Handballfest“, sagt der ATV-Coach. Neben den Langzeitverletzten sind nun auch noch Niels und Til Kuhlwilm angeschlagen, dazu war Paul Borisch unter der Woche im Ausland. Auffüllen wird er am Wochenende mit Spielern der zweiten Mannschaft. So sind es kleine Ziele, die sich der Handballlehrer für den 8. Spieltag setzt: „Wir wollen mit den zur Verfügung stehenden Spielern ein gutes Spiel liefern.“
Denn: Die Entwicklung seit Saisonbeginn bewertet er durchaus positiv, die Mannschaft ziehe trotz aller Widrigkeiten an einem Strang. „Gerade die jungen Spieler machen Schritte nach vorn. Wir haben sechs Punkte, aber irgendwann ist man angesichts der Personalprobleme einfach reif“, findet er. Den Gegner schätzt Kuhlwilm stark ein: „Sie haben sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und werden sicherlich eins der Teams sein, das um den Aufstieg mitspielt.“ Nach Niederlagen gegen Köln-Wahn und Geislar-Oberkassel steht Rösrath/Forsbach mit 10:4 Punkten allerdings auch schon ein wenig unter Druck, um den Kontakt zur Tabellenspitze nicht frühzeitig abreißen zu lassen.
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