Oberberg – Gelpe/Strombach II kassiert bei der HSG Geislar-Oberkassel 42 Gegentore – Nümbrecht II mit Befreiungsschlag im Abstiegskampf - Hückeswagen verliert erneut - Oberwiehl gewinnt dank starkem Endspurt (AKTUALISIERT).
HSG Geislar-Oberkassel – HC Gelpe/Strombach II 42:39 (17:14).
Nach über neun Monaten ist die Siegesserie der Handballer des HC Gelpe/Strombach II am Samstagabend gerissen. Die letzte Niederlage in einem Pflichtspiel hatte das Team von Daniel Rodriguez noch in der vergangenen Saison bei der TSV Bonn rrh. II kassiert. Offenbar ein schlechtes Omen: Erneut verlor man in der ehemaligen Hauptstadt, dieses Mal bei der HSG Geislar-Oberkassel.
„Wir haben das heute als Mannschaft nicht gut gelöst, weder im Angriff noch in der Abwehr. Dabei nehme ich mich auch in die Kritik mit hinein“, meinte ein frustrierter HC-Trainer nach der Partie. Von der ersten Minute an habe sein Team keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Vor allem defensiv offenbarten die Oberberger einige Schwächen und gerieten schnell ins Hintertreffen. Aber auch offensiv fand man gegen die variabel agierende Deckung der Hausherren kaum Lösungen. 4:2 (8.) und 12:6 (19.) waren die Zwischenstände, ehe Rodriguez reagierte und fortan mit dem siebten Feldspieler agieren ließ. Zunächst mit Erfolg: Bis zur Pause kam man wieder auf drei Tore heran.
Doch auch nach dem Seitenwechsel fand Gelpe/Strombach II nie zur gewohnten Souveränität. Der siebte Feldspieler erwies sich als völliger Rohrkrepierer aus oberbergischer Sicht. Geislar-Oberkassel kam zu mehreren Empty-Net-Treffern. „Daran habe ich zu lange festgehalten. Das muss ich auf meine Kappe nehmen“, sagte Rodriguez, dessen Team über 24:20 (40.), 32:27 (48.) und 38:32 (55.) zudem zahlreiche Zeitstrafen (insgesamt neun) kassierte. An den Schiedsrichtern wollte Rodriguez die Niederlage aber auf keinen Fall festmachen: „Die vielen Strafen haben unserem Spiel sicher nicht gutgetan, aber das sind Ausreden. Wir haben gegen eine gute Mannschaft gepatzt und verdient verloren.“
Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Die Oberberger hatten zuletzt unfreiwillig zwei Wochen spielfrei und auch die Trainingsintensität litt unter einigen Krankheitsfällen. „Irgendwann wird so etwas bestraft. Die Einstellung war heute wie schon gegen Rösrath/Forsbach. Nach dem Motto 'Wir machen das schon'. Heute haben wir aber keinen Turnaround hinbekommen und Geislar hat das wirklich clever gelöst“, so der HC-Coach, der seiner Mannschaft eine intensive Trainingswoche verspricht: „Unser Ziel bleibt der Aufstieg. Dafür müssen wir aber auch im Training alles investieren. Mit der heutigen Einstellung wird das nicht der einzige Patzer bleiben. Gegen Hückeswagen wollen wir eine Reaktion zeigen.“
Gelpe/Strombach II: Finn Feuerbach (11/2), Julian Kolken (9/1), Felix Soldanski (7), Lasse Jürges (6), Konrad Toelstede (3), Fynn Schürmann (2), Jan Höfer (1).
SSV Nümbrecht II – TuS Wesseling 28:21 (12:10).
Nümbrecht II sendet im Abstiegskampf der Verbandsliga das nächste Lebenszeichen. Das Team von Jörg Beger besiegte am Samstagabend den TuS Wesseling klar mit 28:21 und stellt damit den Kontakt zum unteren Mittelfeld wieder her. Entsprechend gut gelaunt war der SSV-Coach nach dem Abpfiff: „Es hat heute einfach nur Spaß gemacht, den Jungs auf der Bank zuzuschauen. Alle – auch die Ersatzspieler – haben von der ersten Minute an vollen Einsatz gegeben und um diese Punkte gefightet.“
Die SSV-Reserve hatte mit Marcel Miebach und Dominik Donath zwei Spieler aus dem Oberligakader an Bord. Vor allem Donath erwies sich als Denker und Lenker im Spiel der Hausherren. Dabei ließen sich die Oberberger auch nicht von der durchwachsenen Startphase bis zum 0:2 (6.) aus der Bahn werfen, sondern drehten das Spiel frühzeitig über 7:4 (16.) und 12:8 (26.). Nach dem Seitenwechsel wurde es nach dem 17:14 (40.) deutlich. Der starke Torhüter Lukas Kirchner vernagelte sein Gehäuse für die nächsten Minuten, sodass beim 21:14 (47.) bereits eine Vorentscheidung gefallen war.
„Wir waren hervorragend auf den Gegner eingestellt und haben ihr Spiel über den Kreis gut unterbunden“, meinte Beger. Wichtig aus seiner Sicht außerdem, dass seine Mannschaft ihr Niveau dieses Mal über die volle Spielzeit hielt: „Gegen Oberwiehl sind wir zur Pause noch eingebrochen. Heute haben wir 60 Minuten dagegengehalten.“
Nümbrecht II: Mathis Pötzsch (6), Marcel Miebach, Kevin Schieferdecker, Alexander Seinsche (je 4), Tim Lefherz (4/3), Dominik Donath, Philipp Donath (je 2), Jannes Hein, Stephan Bitzer (je 1).
HSG Refrath/Hand II – CVJM Oberwiehl 34:35 (18:18).
Oberwiehls Handballer reiten weiter auf einer Welle des Erfolgs. In der Rückrunde ist das Team von Christian Schüttenhelm noch ungeschlagen und gewann bei der HSG Refrath/Hand II das dritte Spiel in Folge. „Das darf gerne so weitergehen“, meinte der CVJM-Coach, der sich zudem freute, dass seine Spieler ihn angesichts des verpassten WM-Endspiels zwischen Dänemark und Kroatien wenigstens mit zwei Punkten entschädigten. In der Schlussphase habe sein Team den Sieg „einfach mehr gewollt“.
Der Erfolg in Bergisch Gladbach war schwer erkämpft. Die Oberberger streuten viele technische Fehler in ihr Spiel ein, die Refrath/Hand immer wieder mit Gegenstößen beantwortete. „Knapp 20 unserer Gegentore resultierten aus der zweiten Welle“, so Schüttenhelm, der seine Mannschaft im Vorfeld noch vor dem schnellen Spiel der Gastgeber gewarnt hatte. Über 5:7 (13.), 10:12 (20.) und 12:15 (23.) ließen sich die Hausherren nie abschütteln und kamen zur Pause noch zum 18:18-Ausgleich.
Auch nach dem Seitenwechsel ging Oberwiehl eigentlich mit viel Schwung in die Lücken, leistete sich nach dem 23:26 (40.) aber eine längere Schwächephase, in der die Partie zum 31:29 (50.) kippte. Dann half allerdings Refraths Trainer mit einer Taktikumstellung kräftig mit. Hatte Oberwiehl gegen die 6:0-Deckung der HSG massive Probleme, war die Umstellung auf die 5:1-Variante mit einer kurzen Deckung gegen Ole Knotte ein gefundenes Fressen. Die CVJM'ler hatten plötzlich wieder mehr Platz, sodass über 33:32 (55.) Moritz Madel mit drei Toren in Folge zum Matchwinner wurde. Eine bittere Pille mussten die Oberwiehler allerdings schlucken: Henrik Berndt kugelte sich beim Wurf ohne Fremdeinwirkung die Schulter aus und musste ins Krankenhaus.
Oberwiehl: Moritz Madel (7/1), Leon Binder, Sean Bockhacker (je 6), Artur Gartung (5/2), Julian Klein, Jan Herhaus (je 4), Henrik Berndt (2), Ole Knotte (1).
ATV Hückeswagen – HSG Siebengebirge-Thomasberg II 22:29 (10:19).
Hückeswagens Niederlagenserie setzt sich fort. Das 22:29 gegen die HSG Siebengebirge-Thomasberg II war die siebte Niederlage in Folge, der Vorsprung auf den Relegationsrang beträgt nach Nümbrechts Sieg gegen Wesseling nur noch einen Punkt. ATV-Trainer Carsten Kuhlwilm sprach im Anschluss von einem kämpferischen Auftritt seiner Mannschaft. Die Oberberger haderten allerdings mit vielen Entscheidungen der Unparteiischen. Bereits in der Anfangsviertelstunde kassierte Hückeswagen vier Zeitstrafen und lief über 1:4 (9.) und 4:5 (14.) nach 23 Minuten einem 5:11-Rückstand hinterher. „Das bricht uns das Genick“, meinte Kuhlwilm.
Zur Pause betrug der Rückstand bereits neun Tore. Die nur mit zehn Spielern angereisten Gäste verwalteten diesen Vorsprung nach dem Seitenwechsel, Hückeswagen zeigte aber auch sein Kämpferherz. Über 15:20 (37.), 16:23 (42.) und 19:27 (53.) kam allerdings keine Spannung mehr auf. „Wir haben gekämpft. Mit der zweiten Halbzeit bin ich wirklich zufrieden“, so Kuhlwilm.
Hückeswagen: Paul Borisch (9/2), Philipp Borisch, Lucas Frischmuth, Tobias Bonekämper (je 3), Maximilian Cantow (2), Pascal Tholl, Tim Botsch (je 1).
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